Das E-Bike boomt und zeigt sich zwischen S-Pedelec, E-Kompaktrad, E-Cargo-Bike und E-Moped super facettenreich. Was ist das beste E-Bike 2021, wovon solltet ihr die Finger lassen? Alles, worauf es ankommt – von E-Bike-Typen über den besten E-Bike-Motor bis hin zu Tipps für den Kauf – erfahrt ihr im Mega-Vergleichstest!

Da ist sie: Die Gunst der Stunde für alle E-Bikes, S-Pedelecs, E-Kompakträder, E-Cargo-Bikes und E-Mopeds – das hat die Fahrradindustrie längst erkannt. Folglich wehen uns die vielversprechendsten Slogans und Marketing-Claims noch stürmischer um die Ohren als der wildeste Fahrtwind. Beim E-Bike-Kauf geht es meist um eine Investition von einigen tausend Euro und es gibt riesige Unterschiede in den Konzepten, der Fahrperformance, der Fahrsicherheit und den Einsatzgebieten.

Unser Mega-Vergleichstest liefert euch alles, was ihr für eine fundierte Kaufentscheidung wissen müsst! Wir geben euch eine umfangreiche Marktübersicht über die wichtigsten E-Bike-Konzepte, verraten euch, welches E-Bike für welchen Einsatzzweck das richtige ist, geben euch wichtige Tipps und Tricks für die Praxis und sagen euch, in welche Stolperfallen man am besten nicht hineintritt. Denn E-Bike ist nicht gleich E-Bike. Nur wer sich richtig informiert, kann eine gute Entscheidung treffen und ärgerliche Fehlinvestitionen vermeiden.

Mobilität ist mehr als das, was auf dem Weg von A nach B passiert. Fahrzeit ist Lebenszeit.

Bevor wir einsteigen, wollen wir noch eine Sache klarstellen: Wir predigen weder die Automobil-Askese noch verfechten wir einen bedingungslosen Zweirad-Zwang. Wir sind der Meinung, dass es für jeden Job das richtige Tool gibt und wie es sich für eine einsatzbereite Werkzeugkiste gehört, ist mehr darin als nur ein einzelner Hammer. Im modernen Mobilitätsmix gilt es clever zu kombinieren und deshalb erklären wir #combinism zum Credo der Stunde. Also klappt den Ständer hoch und feiert es gemeinsam mit uns, das neue Verständnis von Mobilität: Fahrzeit ist Lebenszeit!

Inhalt

Kapitel I Die sagenhafte E-Bike-Vielfalt! Warum es Orientierung braucht

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr an eine verpasste Chance denkt und zu euch sagt: „Verdammter Mist! Warum habe ich nicht früher daran gedacht!?“ Dummerweise ist es meistens aber schon zu spät, wenn ihr diesen Satz zu euch selbst sagt. Die gute Nachricht: In Sachen Mobilität ist dieser Moment noch nicht gekommen. Ihr habt jetzt und hier die Chance, ihn zu verhindern und auf einen für euch passenden Mobilitäts-Mix zu setzen, der euch langfristig mit viel Leichtigkeit und Fahrspaß stilecht ans Ziel bringt. E-Biken eröffnet eine Welt voller neuer Möglichkeiten, ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern vor allem auch richtig geil und macht verdammt viel Laune. Aber: E-Bike ist nicht gleich E-Bike.

Warum müsst ihr diesen Vergleichstest lesen?

Der technologische Fortschritt und der Siegeszug des Automobils haben uns ein Maß an massentauglicher individueller Mobilität erlaubt, von dem unsere Vorfahren nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Das Auto wurde zum Symbol der Freiheit und des gesellschaftlichen Status, ein Must-Have zahlreicher Generationen. Warum es als alleiniges Wahrzeichen der Mobilität ausgedient hat, brauchen wir euch höchstwahrscheinlich nicht runterbeten – sonst würdet ihr wohl kaum diese Zeilen lesen.

Das E-Bike ist ein Statement: stilsicher, praktisch und sinnvoll.

Wenn Nutzwert auf Stilsicherheit trifft, entsteht Großes.

Das vergangene Jahr hat die Brennlupe auf die Herausforderungen unserer Zeit gelegt, und dabei geschah Erstaunliches: Das E-Bike wurde zum Lifestyle-Produkt und absoluten Mainstream-Phänomen – zum Symbol, Statement und Liebhaberobjekt. Wir werden E-Bike! Und mit der explodierenden Nachfrage wittern natürlich clevere Business-Haie ihre Chance. Der Markt wird zusehends dichter, unübersichtlicher und es wird klar: Orientierung, Marktübersicht und eine Kaufberatung, die auf jahrelanger E-Expertise fußt, sind Mangelware. Genau hier setzen wir mit diesem ultimativen Vergleichstest an!

Zu diesem Vergleichstest sind wir nicht angetreten, um das Mobilitätsproblem auf der sogenannten letzten Meile zu lösen. Wir denken größer!

Modale Mobilität, Last-Mile-Problem, Pop-up-Radwege – der zeitgenössische Mobilitätssprech weiß mit Buzzwords um sich werfen, als gäbe es kein Halten mehr. Davon lassen wir uns nicht blenden und sorgen für klare Worte. Vom Bike-Neuling bis zum Bike-Profi nehmen wir alle mit, die für das Thema E-Bike brennen. Welche unterschiedlichen Bike-Typen gibt es überhaupt auf dem Markt und wie unterscheiden sie sich? Was war noch mal der Unterschied zwischen Heckantrieb und Mittelmotor? Und wie hilft mir das, das richtige Bike für mich zu finden? Welche Features sind für meinen Einsatzzweck unerlässlich und welche eher nice to have? Wie viel Geld muss man für ein gutes E-Bike ausgeben? Nur einige Fragen, auf die wir im Folgenden die passenden Antworten geben.

So viel vorweg: Dieser Vergleichstest hat eine Vielzahl an überraschenden Wahrheiten hervorgebracht und beantwortet zahlreiche Fragen, die bis dato kein Vergleichstest abbilden konnte. In diesem Sinne: Open your minds, hearts and wallets*, it will be fun!

*Warnhinweis: Das Lesen dieses Vergleichstests könnte euren Geldbeutel nachhaltig belasten. Mit dem Weiterlesen gebt ihr die konkludente Einwilligung, euch auf eigene Verantwortung inspirieren und motivieren zu lassen. Wir freuen uns natürlich, wenn wir dabei helfen, Fehlkäufe zu vermeiden und euch damit noch mehr Spaßstunden auf dem Bike ermöglichen!

Manche Motoren haben mehr Power als so mancher Kleinwagen! Unsere Testfahrer genießen den Fahrtwind sichtlich.

Mehr als ein Mittel zum Zweck – Fahrzeit ist Lebenszeit

Die technologische Weiterentwicklung macht längst nicht mehr bei den physischen Bauteilen halt. Smart-Features hier, Software-Connectivity dort. Da passiert es leicht, dass man die Diskussion über die Mobilität mit dem E-Bike plötzlich im technischen Insider-Kauderwelsch führt. Die Frage ist jedoch, worauf das Augenmerk von euch E-Bike-Fans liegt, wenn ihr euch im Sattel durch den Alltag bewegt. Was macht das E-Bike mit euch und wozu kann es imstande sein, wenn ihr ihm eine Chance gebt?

Ein (E-)Bike ist im Kern nur ein Fortbewegungsmittel. Doch es ist eben auch so viel mehr als das. Denn auf dem E-Bike können wir …

  • angesagt und stilsicher mobil sein.
  • unseren Alltag naturverbundener und aktiver gestalten.
  • unsere Umgebung aus einer neuen Perspektive entdecken.
  • neue Menschen kennenlernen und neue Freundschaften schmieden.
  • unsere Fitness und Ausdauer aufs nächste Level bringen.
  • uns schneller aus dem Alltag heraus in die Natur führen lassen.
  • neue Orte entdecken, an die wir sonst nie gekommen wären.
  • meditieren – mit jeder Pedalumdrehung beruhigen sich die Gedanken.
  • unser technisches Verständnis verbessern.
  • dafür sorgen, dass wir uns lebendiger fühlen und das Leben intensiver genießen.
  • uns wie eine bessere Version unserer selbst fühlen.

Wir biken im Alltag, weil wir uns schnell, stolz, clever, krass, abenteuerlustig, lebendig, fit oder schlichtweg gut fühlen wollen! E-Bikes sind Tools dafür, sie können diese Gefühle verstärken bzw. sie erst entstehen lassen. Wenn man das verinnerlicht, versteht man die Tragweite des E-Bikes und das, was wir auch wieder stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen sollten! Denn ultimativ ist Mobilität mehr als das, was zwischen Startpunkt und Zielort passiert. Fahrzeit ist Lebenszeit.

Kapitel II Testfeld und Typologie – E-Bike ist nicht gleich E-Bike

Auch wenn wir im täglichen Sprachgebrauch mannigfaltige Arten von E-Bikes zusammenfassen, wollen wir euch an dieser Stelle eine Übersicht über die wichtigsten Bike-Typen geben. Dabei ist zu beachten, dass sich die am Markt verfügbaren Modelle nicht immer trennscharf in die eine oder die andere Kategorie einordnen lassen und es zu Mischformen kommt. Außerdem solltet ihr berücksichtigen, dass sich ein bestimmter Typ von E-Bike für unterschiedliche Bedürfnisse eines bestimmten Biker*innen-Typs anbieten kann und vice versa. Zu sagen, dass Kurzstrecken-Biker*innen immer und ausnahmslos mit einem E-Kompakt-Bike am besten beraten sind, wäre zu einfach gedacht. Was die einzelnen Biker*innen-Typen ausmacht, erklären wir euch später. Jetzt erst mal zu den Bikes!

E-Kompaktrad – Klein, aber oho!

E-Kompakträder verfügen in der Regel über eine Laufradgröße zwischen 14” und 24” und haben einen vergleichsweise kurzen Radstand. Der häufig weit heruntergezogene Rahmen ermöglicht einen leichten Überstieg und die ausgesprochen lange Sattelstütze und der große Gabelschaft ermöglichen eine entspannte Sitzposition. In unserem Test sind sowohl das Movea Modo 20” als auch das VanMoof X3 Vertreter dieses Bike-Typs. In diese Kategorie gehören außerdem Falträder bzw. Klappräder wie das Brompton, die mithilfe eines oder mehrerer Scharniere am Rahmen für den Transport oder die Lagerung auf ein sehr kompaktes Maß gebracht werden können.

Pedelec – oder auch: Das umgangssprachliche E-Bike

Pedelecs (oder auch Pedal Electric Cycles) sind der Bike-Typ, den die meisten von uns meinen, wenn sie von einem E-Bike sprechen. Hierbei handelt es sich um Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung bis 25 km/h. Die durchschnittliche Motorleistung ist auf maximal 250 W begrenzt. Die Variantenvielfalt dieses Bike-Typs ist die mit Abstand größte und reicht von Test-Bikes wie dem superleichten Schindelhauer Arthur VI/IX mit Hinterradnabenmotor über das Cannondale Topstone Neo Carbon Lefty LE mit Rennlenker bis hin zum vollgefederten Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 mit Mittelmotor im Mountainbike-Look. Wenn man es noch verwirrender sagen wollte: Alle Bike-Typen bis auf das S-Pedelec und das E-Moped sind im Grunde Varianten des Pedelecs. #mindblow

E-Bike ist nicht gleich E-Bike! Es gibt eine unglaubliche Bandbreite an Unterkategorien, die im täglichen Sprachgebrauch alle unter dem Wort E-Bike zusammengefasst werden.

S-Pedelec – Das schnelle E-Bike

Mit einer Unterstützungsgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h und einer Dauermotorleistung von bis zu 500 W ist das S-Pedelec oder auch Highspeed-E-Bike kennzeichen- und versicherungspflichtig. Zusätzlich benötigt man für das S-Pedelec mindestens einen Mofa-, Motorrad- oder Kfz-Führerschein. Was es beim Fahren mit einem schnellen 45er-Pedelec noch zu beachten gibt, haben wir euch in diesem Artikel zusammengefasst (zum S-Pedelec-Special).

E-Moped – Vollgas am Gasgriff

Die meisten E-Mopeds am Markt sind Kleinkrafträder der Klasse L1e, unterstützen wie auch die S-Pedelecs bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h und sind kennzeichen- sowie versicherungspflichtig. Darüber hinaus gibt es auch E-Scooter bzw. Elektroroller, die eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen. Egal wie schnell sie werden, ein E-Moped kommt ohne Pedalieren auf Speed, der Griff zum Gashahn reicht hier aus. Um sie zu führen, braucht man mindestens die Führerscheinklasse M ab 16 Jahren bzw. B und einen Helm nach ECE-Norm 22. Auch für E-Mopeds gelten Einschränkungen, was die Nutzung der Infrastruktur betrifft – Rad- und Feldwege sowie Forststraßen sind in der Regel tabu. Gründe, die im Vergleich zum klassischen Moped bzw. Mokick für das E-Moped sprechen, sind der geringere Lärm, die fehlenden Abgase und der geringere Motorverschleiß bei regelmäßiger Nutzung auf Kurzstrecken. Demgegenüber stehen der mitunter ungleich höhere Anschaffungspreis, die im Vergleich zum Benzintanken lange Ladezeit und die geringe Reichweite.

E-Cargo-Bike – Der Lastenesel mit E-Support

Es gibt unterschiedlichste Cargo-Bike-Konzepte, um Lasten effektiv, sicher und komfortabel zu transportieren. Insgesamt unterscheidet man zwischen drei Lastenrad-Typen für den Privateinsatz. Für B2B-Anwendungen gibt es noch zweispurige Schwertransporter-Cargo-Bikes mit großer Ladefläche hinten oder vorne und Anhänger-Lösungen wie CARLA CARGO oder den BicyLift Trailer von FlexiModal für den Transport sehr großer Gegenstände – beispielsweise von Lastenrädern.

Zwischen den verschiedenen (E-)Lastenrad-Typen gibt es große Unterschiede in Sachen Schwerpunkt, Fahrstabilität, Usability und Aufwand zum Beladen. Je nach Bauweise sind Modelle universeller oder nur spezifisch einsetzbar, fahren sich mit Beladung besser oder spürbar schlechter. Es gibt ein paar allgemeingültige Merkmale für jeden Lastenrad-Typ, aber am Ende kommt es vor allem darauf an, wie der Hersteller seine Modelle designt und das Gesamtkonzept umgesetzt hat. Deshalb lohnt es sich, unseren Vergleichstest der 9 wichtigsten und spannendsten Cargo-Bike-Konzepte zu lesen – denn dort stellen wir die individuellen Stärken und Schwächen der wichtigsten Modelle im Detail vor.

Jetzt kennt ihr die Unterschiede der einzelnen E-Bike-Typen – frische Expertise! Wenn wir zukünftig in unseren Texten der Verständlichkeit halber von E-Bikes sprechen und demnach generalisieren, wisst ihr also ab sofort, welche Untergruppen es gibt, und könnt differenzieren.

Zur Mobiltiät der Zukunft gehört vieles: Onewheel, E-Scooter und E-Board bis hin zu ÖPNV, Car-Sharing, Car-Pooling und natürlich dem Fahrrad beziehungsweise E-Bike. Gibt es eigentlich noch diese Segways?

Das beste E-Bike für Damen und das perfekte E-Bike für Herren

„Es gibt eine klare Trennung von E-Bikes für Frauen und E-Bikes für Männer!“ Falsch! Die traditionelle Unterscheidung in Rahmenformen, die sich einzig nach dem Geschlecht der Fahrenden richtet, ist passé. Bei der Konstruktion moderner E-Bikes orientieren sich innovative Brands an den Bedürfnissen der Zielgruppe und differenzieren dabei nicht in Weiblein oder Männlein. Da verschiedene Typen von E-Biker*innen unterschiedliche Anforderungen haben, bieten sich einige Rahmenformen eher an als andere. Wir kommen später noch zur Definition der E-Biker*innen-Typen und wollen euch hier die drei klassischsten Rahmenformen kurz erklären.

Der absolute Klassiker – Diamantrahmen

Der Diamantrahmen ist die typischste Form eines Fahrrads: vorderes Rahmendreieck, hinteres Rahmendreieck und das Sitzrohr als Achse in der Mitte. Bis heute ist diese Bauweise am weitesten verbreitet, da diese Konstruktionsart eine perfekte Mischung aus Rahmen-Performance, Materialeinsatz und Komplexität der Fertigung bietet. E-Bikes mit Diamantrahmen sind wahre Verwandlungskünstler und es gibt heute zahlreiche Konzepte, die vom vollintegrierten Styler bis hin zum Bosch-Muskelprotz mit Front- und Heckgepäckträger reichen.

An der Ampel macht das hohe Oberrohr eines Diamantrahmens gerne mal unbequem Bekanntschaft mit sehr sensiblen Körperteilen. Daher setzen Bike-Hersteller auf abfallende Oberrohre, um hier für mehr Bewegungsfreiheit und Komfort zu sorgen. Trotzdem sind sie insgesamt überwiegend für größere Bike-Fans zu empfehlen und haben sich in der Vergangenheit als „das Bike für echte Männer“ bezeichnen lassen. Bullshit – Diamanten sind Everybody’s Darling, richtig?

Eine E-Bike-Bauweise für Herren und Damen? Trapezrahmen sind unisex

Als Unisex werden per Definition alle Produkte beschrieben, die gleichermaßen für Frauen und Männer geeignet sind. Steile These im 21. Jahrhundert, das. Was sich in der Regel dahinter verbirgt, sind Bikes mit einem sogenannten Trapezrahmen. Sie stehen zwischen Tiefeinsteiger- und Diamantrahmen in der goldenen Mitte und weisen Charakteristika beider Ansätze auf.

Im Trapezrahmen ist das Oberrohr sehr weit heruntergezogen, wodurch der Durchstieg viel einfacher und die Überstandshöhe deutlich geringer ist. Im Alltag heißt das: weniger Stress an der Ampel und tendenziell mehr Komfort und Vertrauen für Neulinge.

Weit mehr als ein E-Bike für Damen – Tiefeinsteiger-E-Bikes machen auch für Männer Sinn!

Die Zeiten, in denen Fahrräder mit tiefem Einstieg ein wenig naserümpfend als Damen-E-Bike betitelt wurden, sind vorbei! Von der aufrechten Sitzposition, dem erhöhten Sicherheitsempfinden und dem tiefen Einstieg profitieren besonders Neulinge aller Altersklassen und Geschlechter-Zugehörigkeiten. Tiefeinsteiger sind wahre Freudenbringer und ermöglichen es unterschiedlichsten Könnensstufen, die Faszination Bike gemeinsam zu erleben.

Auch wer trotz Verletzung, eingeschränkter körperlicher Flexibilität, höherem Alter oder Behinderung nicht auf das beste Fortbewegungsmittel der Welt – das E-Bike – verzichten möchte, trifft mit einem Tiefeinsteiger die richtige Wahl. Natürlich darf man einen Tiefeinsteiger aber auch besitzen, wenn man den unkonventionellen Look zelebriert oder einfach Spaß daran hat, etwas Neues auszuprobieren. Für Couchpotatoes, die ihr Bein nicht über das Oberrohr heben wollen – was für ein Kraftakt! –, ist diese neue Generation E-Bikes natürlich auch genau das Richtige! Wenn ihr auf der Suche nach einem E-Bike mit guter Kontrolle im gemäßigten Gelände, auf ausgedehnten Touren und im Alltag seid, dann ist ein guter Tiefeinsteiger die Antwort auf all eure Fragen. Unser Schwestermagazin E-MOUNTAINBIKE hat die spannendsten Offroad-tauglichen Tiefeinsteiger getestet; den detaillierten Vergleichstest findet ihr hier.

Der ultimative E-Bike-Test und seine Kandidaten – Unser Testfeld

Für diesen E-Bike-Vergleichstest haben wir bewusst auf eine hohe Diversität der Test-Bikes geachtet, um euch die unterschiedlichen Einsatzbereiche, typenspezifischen Besonderheiten und allgemeinen Möglichkeiten der einzelnen Konzepte umfassend erklären zu können und ein ganzheitliches Bild zu zeichnen. Wir fangen dieses Mal also da an, wo andere Vergleichstests und Tech-Diskussionen bislang endeten. Natürlich gibt es hier Modelle, die sich für gewissen E-Biker*innen-Typen im Alltag besser eignen als andere. Wir haben die 18 vielversprechendsten E-Bike-Konzepte mit Qualitätsanspruch ausgewählt und um einen nicht motorisierten Alltags-Spezialisten – das Brompton-Faltrad – erweitert. Warum der vermeintlich wilde Mix?

Um die Details und Unterschiede der einzelnen Bike-Konzepte zu verstehen, muss man sie im großen Kontext des E-Bike-Kosmos sehen. Die Fragen nach dem besten Bike mit 20”-Reifen oder dem besten E-Bike mit Bosch-Motor und 85 Nm waren schon immer die falschen. Es sei denn, man will Auto-Quartett spielen und den Gegner mit mehr PS ausstechen, statt sich tatsächlich auf die Rennstrecke zu begeben und schnell zu merken: Es kommt auf so viel mehr an als die reine Motorpower und die nackten Kennzahlen. Aus diesem Grund haben wir die Kategorien unserer Vergleichstests schon immer größer gefasst und eben nicht nach dem besten 20-Zoller gesucht. Diesmal haben wir das Testfeld aber selbst für unsere Verhältnisse außerordentlich weit gefasst und das hat einen guten Grund. Wir wollen nämlich nicht nach dem besten Apfel suchen, sondern nach dem besten Obst.

Wer das beste Obst sucht, begnügt sich schließlich auch nicht nur mit dem Vergleich von Äpfeln.

Wer sich gesünder ernähren will, vergleicht schließlich nicht 30.000 Apfelsorten miteinander. Er schaut sich an, welches Obst die meisten Nährstoffe und Vitamine liefert und welches ihm am besten schmeckt. Da geht es dann nicht mehr nur um Äpfel. Eine Birne gehört mindestens genauso dazu wie eine Orange, eine Mango oder vielleicht sogar eine Banane. Und so halten wir es auch mit diesem Vergleichstest. E-Bike ist nicht gleich E-Bike und eure individuellen Anforderungen sind so bunt und breit gefächert wie die Obstauswahl auf dem Wochenmarkt. Wer richtig viel E-Bike-Fahrspaß sucht, sollte sich deshalb nicht von vorneherein auf eine Bike-Sorte versteifen. Also ran an die Obstkörbe! Hier kommt der Überblick über alle Test-Bikes, die angetreten sind, um zum besten Alltags-E-Bike gekürt zu werden!

Bike Preis Testmodell Gewicht in kg Motor Akkukapazität in Wh
Ampler Stout (Zum Test) 2.490,00 € 16,80 Ampler 336
Brompton M6L (Zum Test) 1.785,00 € 12,60 eigene Beine
Cannondale Topstone Neo Carbon Lefty LE (Zum Test) 9.999,00 € 17,50 Bosch Performance Line CX 500
Canyon Commuter:ON 7 (Zum Test) 3.299,00 € 17,90 FAZUA Ride 50 Evation 252
Diamant Juna Deluxe+ (Zum Test) 3.099,00 € 26,12 Bosch Active Line Plus 500
FEDDZ E-Moped (Zum Test) 7.999,00 € 47,00 FEDDZ Model P301 1900
FLYER Upstreet6 7.10 HS (Zum Test) 5.099,00 € 32,24 TDCM HCA45 810
Haibike Trekking 9 (Zum Test) 3.899,00 € 26,20 Bosch Performance Line CX 625
Kalkhoff Endeavour 5.B Excite+ (Zum Test) 3.899,00 € 26,64 Bosch Performance Line 625
MERIDA eBIG.TOUR 700 EQ (Zum Test) 4.299,00 € 24,74 Shimano EP8 630
MERIDA eONE SIXTY 10K (Zum Test) 9.899,00 € 22,96 Shimano EP8 630
Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 (Zum Test) 5.399,00 € 26,50 Bosch Performance Line CX 625
Movea Modo 20” (Zum Test) 3.697,00 € 16,04 Zehus 2nd Generation 160
Riese & Müller Homage GT Rohloff HS (Zum Test) 10.048,40 € 35,50 Bosch Performance Line Speed 1250*
Riese & Müller Packster 70 Vario (Zum Test) 9.548,20 € 63,20 Bosch Cargo Line Cruise 1250*
Riese & Müller Roadster Touring (Zum Test) 4.368,80 € 23,80 Bosch Performance Line CX 625
Schindelhauer Arthur VI/IX (Zum Test) 4.695,00 € 16,02 Ebikemotion X35+ 250
Specialized Turbo Vado SL 5.0 EQ (Zum Test) 4.599,00 € 16,56 Specialized SL 1.1 320
VanMoof X3 (Zum Test) 1.998,00 € 21,04 VanMoof 504
Ø 5.269,44 € 23,50

*Doppelakku

Full Disclosure: Dieses Testfeld ist das bis dato größte und vielseitigste, das wir jemals bei DOWNTOWN hatten – aber es ist natürlich nicht vollständig. Dafür hätten wir vermutlich mindestens 40 Bikes testen müssen, doch das wäre vom Aufwand de facto unmöglich gewesen! 19 E-Bikes waren schon eine echte Herausforderung, wenn man die unzähligen Testfahrten, nächtelangen Diskussionen und Spuren an Mensch und Material betrachtet. Aber das war auch jede Mühe wert! Hand aufs Herz: Wir hätten gerne noch einige relevante Marken mit dabeigehabt wie z. B. Stromer, KETTLER und FOCUS. Doch sie konnten oder wollten ihre aktuellen Bikes nicht im Vergleichstest antreten lassen.

Kapitel III E-Bike-Motoren und Akkukonzepte – Welcher Motor ist der beste?

Wer eine einfache Antwort auf die Frage nach dem besten Motor für sein E-Bike sucht, den müssen wir leider enttäuschen: „Den“ besten Motor schlechthin gibt es nicht. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Motoren- und Akkubereich gibt es vielmehr optimale Motorenkonzepte für unterschiedliche Einsatzzwecke und Anforderungsprofile. Deshalb stellt sich eigentlich gar nicht mehr die Frage nach dem richtigen Motor, sondern die nach dem richtigen Motorenkonzept. Aber von vorne: Bei den Motoren unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten, Mittelmotoren und Nabenmotoren.

Mittelmotoren – Zentral im E-Bike und weit verbreitet

Die Mittelmotoren sind die Muskelprotze des Vergleichstests. Das höhere Drehmoment und die nicht selten größeren Akkus scheinen schon auf dem Papier ihre Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz zu verdeutlichen, gehen aber gleichzeitig mit einem höheren Gesamtgewicht einher. Die beiden Platzhirsche auf dem E-Bike-Markt sind der neue Shimano EP8-Motor und der Bosch Performance Line CX. Beide Highend-Systeme liefern 85 Nm Drehmoment und erfreuen sich größter Beliebtheit. Trotz ihrer Dominanz sollte man aber die anderen Mittelmotoren-Modelle nicht aus dem Blick verlieren, denn auch sie haben mitunter ihre Vorteile.

Vor dem Kauf solltet ihr euch Gedanken darüber machen, wo ihr euer Bike laden könnt bzw. ob für euch wichtig ist, dass man den Akku zum Laden entnehmen kann. In der Hinsicht unterscheiden sich nämlich viele Mittelmotoren: Beim hauseigenen Antriebssystem von Specialized mit Specialized SL 1.1-Motor muss der Akku z. B. zum Laden im Rahmen verbleiben, während er bei den Systemen von Shimano, FAZUA und Bosch entnommen werden kann. Bei FAZUA hat man dabei die Wahl: Entweder man nimmt den Akku zum Laden heraus oder man lässt ihn in der sogenannten Ladestellung, also zur Hälfte geöffnet. Im Rahmen direkt kann der FAZUA-Akku leider nicht geladen werden. In dieser Frage ist allerdings auch entscheidend, wie die Bike-Hersteller den Akku integrieren – einzelne E-Bike-Modelle sehen beispielsweise selbst bei Shimano-Antrieben keine Akkuentnahme vor. Fast alle herausnehmbaren Akkus unserer Test-Bikes waren übrigens durch ein Schloss gesichert. Wie diebstahlsicher diese Schlösser sind, entscheidet jedoch letztlich das Geschick der Langfinger.

Durch ihre zentrale Positionierung übertragen Mittelmotoren Geräusche stärker an den Rahmen des Bikes, der dann teilweise als eine Art Resonanzkörper fungiert und den Motorensound verstärkt. In der Praxis nimmt man beim Fahren deshalb einen Nabenmotor, der unter Umständen lauter ist, als leiser wahr, da er weiter von den Ohren entfernt ist und der Rahmen das Geräusch nicht verstärkt. Die Position des Mittelmotors hat jedoch auch ihre guten Seiten: Trotz des in der Regel höheren Systemgewichts ist der Schwerpunkt des Bikes zentral ausbalanciert und weit unten angeordnet. Das sorgt für ein gutmütigeres und intuitiveres Handling. Wichtig für die Gewichtsverteilung ist allerdings nicht nur der Motor, sondern vor allem die Positionierung des Akkus. Hier geht Haibike einen eigenen Weg und dreht den Motor um einige Grad nach oben, wodurch der Akku noch weiter unten im Unterrohr montiert werden kann. Auch wenn moderne Antriebssysteme mit Mittelmotor ihre Akkus weitestgehend in das Rahmeninnere verlagert haben und so für eine aufgeräumtere Optik sorgen, hat das einen Nachteil: Die großen Aussparungen im Rahmen machen eine entsprechende Verstärkung nötig und das geht abermals zulasten des Gesamtgewichts.

Was heißt das für euch? Mittelmotoren können sich besonders dann eignen, wenn ihr steile Anstiege mühelos bewältigen wollt, schwere Lasten transportieren möchtet, euren Akku auch außerhalb des Bikes laden wollt (Achtung: kann variieren!) und wenn euch die wuchtige Optik zusagt. Aufgrund ihrer zentralen Positionierung am Rad sorgen sie für eine Gewichtsverteilung, die sich positiv auf das Fahrgefühl auswirkt. Ein Nachteil ist, dass sie die von euch produzierte und über den Antriebsstrang ans Hinterrad übertragene Kraft verstärken und damit eben auch der Verschleiß von Kette, Kettenblatt und Co. steigt.

Ein hervorragender Motor ist mit all seinen Komponenten perfekt in das E-Bike integriert und dem Einsatzzweck des Bikes angemessen.

Nabenmotoren – Understatement im Design und in ihrer Power

Die Verwendung von Antriebskonzepten mit Nabenmotor ermöglicht es E-Bike-Herstellern, Rahmen mit einer schlanken Silhouette zu entwerfen, die optisch an herkömmliche Fahrräder erinnern. Weitere bauartbedingte Vorteile sind der Q-Faktor (also der Abstand der Kurbeln) im Standardmaß und das vergleichsweise geringe Gewicht, durch das E-Bikes mit Nabenmotor häufig weit unter der 20-kg-Marke bleiben – mit Ausnahme der Test-Bikes von FLYER, VanMoof und FEDDZ. Ihr Akku ist außerdem häufig fest in das geschlossene Unterrohr des Rahmens integriert und verbleibt zum Laden im Bike; Steckdosen im Bike-Keller oder der Garage sind also Pflicht. Klammern wir die gerade genannten Test-Modelle einmal aus, so ist die Akkukapazität der Bikes mit Nabenmotor sehr häufig kleiner als die ihrer Mittelmotor-Kollegen. Bedeutet das automatisch eine geringere Reichweite? Nicht zwangsläufig, aber das erklären wir im übernächsten Kapitel genauer.

In unserem Vergleichstest haben sich weitere Aspekte offenbart, über die man vor der Anschaffung nachdenken sollte: Im Falle eines Hecknabenmotors – wie an Schindelhauer und Movea – ist die Motordrehzahl abhängig von der Winkelgeschwindigkeit des Hinterrads. Übersetzt heißt das: Wenn sich das Hinterrad im steilen Anstieg nur langsam dreht und man die Unterstützung des Motors am meisten benötigt, hat er am wenigsten Bumms! Dieses Phänomen tritt auf, weil der Nabenmotor bei geringer Geschwindigkeit seinen effizienten Drehzahlbereich verlässt. Dabei steigen Stromverbrauch und Hitzeentwicklung, während die maximal mögliche Motorunterstützung abnimmt. Wie Bikes mit Frontnabenmotor – z. B. das VanMoof – sollte man diese Modelle also am besten im flachen Terrain und ohne große Zuladung einsetzen. Hier punkten die stylish integrierten Lösungen durch ihre gutmütig dosierte Motor-Power, das in der Regel faire Preis-Leistungs-Verhältnis und ihre einfache Handhabung aufgrund des geringen Systemgewichts und der Diebstahlsicherheit.

Welcher Akku ist jetzt der richtige für mich und mein E-Bike?

Um das Fahrverhalten eures E-Bikes nicht unnötig zu belasten, sollte euer Akku so klein wie möglich und so groß wie nötig sein. Die entscheidenden Fragen, die ihr euch stellen solltet, lauten: Wie, wo und wie lange möchte ich fahren? Wie ist meine Ladeinfrastruktur und welches Akkukonzept bevorzuge ich? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen panische Angst davor haben, mitten auf der Tour mit einem leeren Akku liegen zu bleiben. Deshalb greifen sie gerne zu größeren Akkus oder Doppel-Akku-Lösungen, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Laut ZIV beträgt die durchschnittliche Pendeldistanz in Deutschland 5,6 km. Nimmt man das als Grundlage, sollte die Frage der Reichweite eher lauten: „Wie viele Tage komme ich mit meinem E-Bike durch den Alltag, ohne laden zu müssen?“

Darüber hinaus hat die Leserumfrage unseres Schwestermagazins E-MOUNTAINBIKE (zum Artikel) mit über 13.500 Teilnehmenden ergeben, dass ein Großteil der Befragten Touren zwischen 30 km und 50 km Länge fährt. Nur die wenigsten fahren ihren Standard-Akku dabei wirklich leer. Wer sein E-Bike überwiegend auf der kurzen Pendelstrecke nutzt, kann mit einem Mini-Akkukonzept eine Stunde Vollgas geben. Tourenfahrer*innen, die gerne Halbtagesausflüge unternehmen, sind mit dem Standard-Akku in der Regel bestens bedient. Nur bei super langen Etappen oder Mehrtagestouren ohne Lademöglichkeit lohnt sich ein modulares System wie die Bosch DualBattery. Außerdem eignen sich Doppel-Akkus perfekt für das E-Cargo-Bike oder das S-Pedelec. Beide benötigen im Schnitt deutlich mehr Saft und eignen sich durch ihr höheres Gesamtgewicht nicht zum reinen Muskel-Betrieb ohne Motor.

Der Akku gehört in der Regel zu den schwersten Teilen an eurem E-Bike. Durch seine Masse und seine Position am Bike hat er einen massiven Einfluss auf das Fahrverhalten des gesamten Bikes. Er bestimmt also nicht nur eure Reichweite, sondern auch das Handling eures Bikes. In unserem Vergleichstest sind Akkukonzepte mit 160 Wh bis zu 1.900 Wh Kapazität vertreten. Auch hier kann man wie bei den Motoren zwischen einigen Konzepten unterscheiden. Wichtig: Die Akkukapazität darf nie isoliert betrachtet werden, sondern nur in Korrelation mit der (Maximal-)Leistung des Motors. Die folgende Übersicht bildet die wichtigsten vier Akkukonzepte ab:

Mini Ein kleiner Akku sorgt für ein geringeres Gewicht, das ist die Devise. Movea treibt dieses Credo auf die Spitze und verbaut mit 160 Wh den Akku mit der geringsten Kapazität im gesamten Vergleichstest. Der Specialized SL 1.1-Motor wird mit einem 320-Wh-Akku kombiniert. MAHLE Ebikemotion und FAZUA siedeln sich mit 250 respektive 252 Wh dazwischen an.
Standard … ist ein interner oder externer Akku mit 500 bis 750 Wh Kapazität.
Maxi Das FEDDZ E-Moped lässt die Akkus der Konkurrenz mit sagenhaften 1.900 Wh Kapazität vor Neid erblassen. Allerdings geht hier ohne Akku auch nichts vorwärts und der Verbrauch ist am höchsten.
Modular Der Hauptakku lässt sich in diesem Fall mit einem zusätzlichen Akku erweitern. Mit dem Bosch DualBattery-System sind so bis zu 1.250 Wh möglich, doch auch für Shimano-Motoren gibt es solche modularen Systeme – allerdings nur von Drittherstellern und nicht von Shimano selbst. Specialized bietet für den SL 1.1 ebenfalls einen super kompakten 160-Wh-Zusatzakku an, der im Flaschenhalter Platz findet. Auch MAHLE Ebikemotion hat einen Zusatzakku mit 208 Wh im Programm.

Die Mutter aller Fragen: „Wie weit komme ich mit meinem E-Bike mit einer Akkuladung?“

Nicht nur eine Frage des Akkus – Die Reichweite von E-Bikes

Wer bitte glaubt, dass die Verbrauchsmessungen der Automobilindustrie tatsächlich die Realität abbilden? Wer diese Frage innerlich mit „ich“ beantwortet hat, muss mit diesem Artikel keine Zeit mehr verschwenden. Für alle anderen: Die Verbrauchsangaben der Automobilindustrie sind deutlich genauer als jede Reichweitenmessung eines E-Bikes. Warum? Weil der Faktor Mensch beim E-Bike eine deutlich größere Rolle spielt.

Klar, ein großer Akku mit hoher Kapazität kann dem Motor viel Energie zur Verfügung stellen und für hohe Reichweiten sorgen. Wichtig ist dabei aber: Die Reichweite hängt nicht nur von der Größe eures „Tanks“ ab! Auch Stromverbrauch, Effizienzgrad und Leistung eures Motors sowie rund 20 weitere externe Faktoren sind entscheidend – u. a. die Fahrweise, das Gewicht der Fahrenden und die gefahrenen Kilometer oberhalb der 25- bzw. 45-km/h-Grenze. Deshalb kann man keine allgemeingültige Aussage über die Reichweite bzw. Reichhöhe treffen. Mehr dazu lest ihr im Artikel unseres Schwestermagazins E-MOUNTAINBIKE „Die Wahrheit über Labortests“ (zum Artikel).

Wie laut sind E-Bike-Motoren?

Auch das Motorengeräusch beeinflusst das Fahrgefühl und damit den Fahrspaß auf dem E-Bike. Ein möglichst leiser E-Antrieb wirkt angenehm und kann das natürliche Fahrgefühl des Motors verstärken. Neben dem Surren des Motors lassen sich auch andere Geräusche wahrnehmen: Der Freilauf des FAZUA-Motors ist beispielsweise sehr grob verzahnt und rastet deutlich hörbar ein. Innerhalb der einzelnen Motorenreihen gibt es oftmals Serienstreuungen, wodurch zwei baugleiche Motoren im selben Rahmen unterschiedlich klingen. Das metallische Klackern aus dem Inneren der Bosch- und Shimano-Motoren ist bei einigen sehr präsent und bei anderen weniger stark wahrnehmbar.

Aber es ist nicht nur der Antrieb, auch das Rahmendesign beeinflusst die Geräuschkulisse erheblich und kann aus dem Rahmen einen großen Resonanzkörper machen, der den Sound noch mal eine ganze Ecke lauter dreht. Ein Antrieb, der im einen Bike unauffällig im Hintergrund surrt, kann im anderen E-Bike-Rahmen unangenehm laut sein.

Kapitel IV Welches E-Bike ist das richtige für mich oder besser gesagt:

Zuerst einmal solltet ihr euch überlegen, wo ihr das neue E-Bike einsetzen wollt. Welcher Fahrtyp seid ihr, welche Bedürfnisse könnt ihr mit eurem bestehenden Fuhrpark bereits abdecken und was sind eure Ansprüche, wenn es um das neue Fahrrad geht? Auch wenn ihr in der Theorie mit jedem E-Bike alles machen könnt: Es gibt natürlich Bikes, die ihre Stärken besonders in einem bestimmten Bereich ausspielen können, und andere Räder, deren Stärken in einem ganz anderen Einsatzszenario liegen.

Im Folgenden unterscheiden wir fünf übergeordnete E-Bike-Nutzer*innen-Gruppen. Uns geht es bei dieser Unterscheidung auch nicht darum, bestimmten Typen und spezifischen Modellen einen Stempel aufzudrücken. Im Zweifel bestätigen die Ausnahmen die Regel und logischerweise ergeben sich in der Praxis Mischformen. Die Typologisierung soll euch jedoch dabei helfen herauszufinden, welches E-Bike zu welchem Bedürfniskatalog passt.

Die transurbanen Meilen-Millionär*innen

… oder auch: die regelmäßigen Langstreckenpendler*innen. Die übliche Pendelstrecke beträgt hier über 15 km pro Richtung und der Alltagsnutzung steht dabei klar im Vordergrund. Das E-Bike kommt als Fortbewegungsmittel, als echte Alternative zum Zweitwagen oder zum ÖPNV zum Einsatz. Praktikabilität, Zuverlässigkeit und ein hoher Nutzwert schlägt bei diesem E-Biker*innen-Typ den ultimativen Bling-Faktor, denn das E-Bike wird in weiten Teilen aus Überzeugung genutzt.

wichtig unwichtig
E-Antrieb: Motor und Akku

  • große Reichweite
  • viel Power, um wirklich schweißfrei und schnell von A nach B zu kommen
  • Lademöglichkeit außerhalb des Bikes
  • abschließbarer Akku
Look

  • denn: form follows function
  • Robustheit und Zuverlässigkeit sind wichtiger als der Bling-Faktor
Fahrverhalten

  • intuitiv, ausgeglichen, sehr hohe Laufruhe
Preis

  • ist weniger entscheidend, da i. d. R. über Jobrad/Leasing
Ausstattung

  • Lichtanlage zum Aufblenden und Abblenden
  • Gepäckträger mit bis zu 25 kg zum Transport von Laptop und Co. und fürs Mini-Shopping, aber nicht für den Wocheneinkauf
  • Connectivity im Sinne von Navigation und Sicherheits-Features
  • Schloss und Co. sind von Vorteil
Parken

  • Bike muss nicht zwingend mit in die Wohnung genommen werden, denn bei diesem E-Biker*innen-Typ sind Garage, Keller oder Schuppen Bike-gerecht
Komfort

  • hohes Level an Komfort und Bedienkomfort
  • will ausgeglichen und nicht verspannt zur Arbeit kommen, verbringt mehr als 30 Minuten pro Weg auf dem Bike

Die stilsicheren Stadterkunder*innen

Dieser E-Biker*innen-Typ vereint E-Bike-Profis und Early-Adopter*innen sowohl aus der Fashion- als auch aus der Tech-Szene. Als hippe Trendsetter*innen wissen sie genau, wie man mit viel Style unterwegs ist. Sci-Fi, Hi-Fi, Wi-Fi – hier blicken sie genau durch und bespielen die digitale Klaviatur problemlos im Halbschlaf. Mit einem leichten Hang zum exzentrischen Ausleben ihrer Passionen stehen emotionale Entscheidungen vor den rationalen.

wichtig unwichtig
Look

  • das Gefährt muss was hermachen
  • Integration von Bauteilen ist extrem wichtig
Fahrverhalten

  • ist nicht so wichtig – Stadterkunder*innen haben sich daran gewöhnt, unpraktische Kleidung zu tragen, und gewöhnen sich auch an nicht intuitive Fahreigenschaften
Handhabung

  • das Bike ist zentrales Element des eigenen Lifestyles, es steht in der eigenen Wohnung und muss deshalb einfach zu handeln sein
Transport

  • sie benötigen keine Transportmöglichkeiten – der Wocheneinkauf findet nicht mit Bike statt
Connectivity

  • … in den Extremen: Die modernste und ausgeklügelste Technik ist gerade gut genug ODER absolute Tech-Reduktion und Digital Detox
Komfort

  • nicht wirklich wichtig, da die Zeit auf dem Bike nie mehr als 15 Minuten beträgt
E-Antrieb: Motor und Akku

  • Hier gilt eher: function follows form
  • keine große Kapazität nötig – nur innerstädtische Nutzung
  • Motor-Power nicht relevant, da das präferierte Gelände i. d. R. flach ist

The Transporter(s)

Mal eben die Kids in den Kindergarten, danach auf den Wochenmarkt und später noch im Getränkemarkt einen Kasten Selters holen – für diesen E-Biker*innen-Typ alles kein Problem und das auch ohne Auto. Wer sich hier wiederfindet, liebt es zu kombinieren: Rationale und emotionale Beweggründe gehen Hand in Hand, denn es wird aus Überzeugung und mit einer klaren Vision und Mission in ein passendes Gefährt investiert.

wichtig unwichtig
Transport

  • Kinder, Wocheneinkauf, etc. müssen reinpassen – maximale Zuladung ist elementar!
  • Gepäckträger mit 27 kg und Freigabe für Kindersitze
  • viele Anschraubpunkte
Connectivity

  • das Navigationssystem ist nice to have, aber kein Muss
E-Antrieb: Motor und Akku

  • braucht viel Power, um auch steile Rampen unter jeder Bedingung zu meistern
  • große Akkukapazität für maximal große Abstände zwischen Ladezyklen = maximal lange Nutzdauer und Mobilität
Beschleunigung und Speed

  • an der Ampel muss man nicht Erste*r sein, Drehmoment zählt mehr als schneller Antritt
Ausstattung

  • möglichst hoher Alltagsnutzen, denn #alldayeveryday
  • Fender, Licht und Hupe sind selbstverständlich
  • Vorbau und Sattel einfach umstellbar, damit mehrere Personen das Bike nutzen können
  • Diebstahlsicherung
Look

  • Das Design ist nicht der Hauptgrund für die Anschaffung, sondern der Nutzwert. Wenn es obendrauf gutes Design gibt: Umso besser!
Fahrverhalten

  • möglichst intuitiv und ausgewogen
  • geringer Einfluss der Ladung auf das Handling
Komfort

  • wer den ganzen Tag die Wege auf dem Bike erledigt, will komfortabel von A nach B kommen

Die Kurzstrecken-Biker*innen

… wohnen in einer sogenannten 15-Minuten-Stadt wie beispielsweise Paris. Das heißt, dass alle Dinge des täglichen Bedarfs in einem Radius von 15 Minuten per Fuß oder E-Bike erreichbar sind. Für kurze Strecken unter 2 km scheuen sie sich nicht davor, auch einfach mal zu laufen. Bei mittelweiten Distanzen bis zu 10 km steigen sie selbstverständlich aufs Bike. Alle Strecken, die weiter sind, erledigen sie spielerisch mit dem Mobilitätsmix aus ÖPNV und Bike. Kurzstrecken-Biker*innen sind aktive, sportliche Menschen, die sich nie festlegen wollen, einen flexiblen Lebensstil pflegen und sich gerne von Impulsen inspirieren lassen. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse haben sie häufig kein Auto und wenn doch, kommt es überwiegend für den Genuss zum Einsatz.

wichtig unwichtig
Handhabung

  • Bike muss flexibel sein
  • muss in Wohnung und ÖPNV passen
  • geringes Gewicht von Vorteil
Transport

  • nur kleine Einkäufe in Rucksack oder kleine Bag
  • große Sachen mit Car-Sharing oder zu Fuß
Fahrverhalten

  • intuitiv und spaßig
  • „Hop-on-hop-off“-Gefühl
  • auch verwinkelte kleine Wege gut fahrbar
E-Antrieb: Motor und Akku

  • function follows form
  • keine große Kapazität nötig – nur innerstädtische Nutzung
  • Motor-Power nicht relevant, da das Gelände i. d. R. recht flach ist
Ausstattung

  • Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft
  • Lichtanlage, mit der man auch sehen kann
  • Diebstahlsicherung, da es vielleicht auch mal länger im Freien steht
Komfort

  • nicht wirklich wichtig, da man selten länger als 15 Minuten auf dem Bike ist
Connectivity

  • im Sinne von Safety-Connectivity, weniger Routing/Navigationsfunktion

Die Hobby-Biker*innen

Sie sind die E-Biker*innen mit der größten Bike-Erfahrung und kommen häufig aus dem sportiven Bike-Bereich. Wir fassen hier alle Mountainbiker*innen und Trailshredder*innen zusammen sowie Rennrad-Fans, Strava-Held*innen und Hobby-Touren-Fans mit Vorliebe für (ländliche) Ausflügen ins Umland und vor die Stadttore. Für den täglichen Weg zur Arbeit ziehen sie sich in Sportbekleidung um, denn der Commute wird direkt mit der Fitness-Einheit kombiniert – geduscht wird dann am Zielort. Ihr Bike muss sowohl unter der Woche fürs Pendeln herhalten als auch für die Touren am Wochenende und ist somit Fortbewegungs- und Transportmittel sowie Sportgerät in einem.

wichtig unwichtig
Fahrverhalten

  • aktiv, direkt, hoher Spaßfaktor
  • Zeit auf dem Rad ist nicht nur Erholung, sondern auch Workout – Bike muss sich sportlich fahren lassen
Transport

  • der Großeinkauf wird mit dem Auto gemacht
  • maximal einen Rucksack, aber am liebsten nur das Handy in der Tasche
Connectivity

  • Navigation und Fitness-Tracking sind sehr wichtig
  • Darstellung, wie weit man noch mit der Akkuladung kommt
Parken

  • Bike findet einen eigenen Platz in der Garage, im Keller oder bei der Arbeit
E-Antrieb: Motor und Akku

  • muss auf den jeweiligen Einsatzbereich und die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sein
  • progressive Fahrmodi sind genauso wichtig wie komplett abschalten zu können und wenig Widerstand zu haben
Komfort

  • im Sinne von sportlichem Komfort und Langstreckentauglichkeit auf langen Touren

Worauf kommt es beim E-Bike-Kauf an? Die wichtigsten Kriterien für unseren Test

Spurrillen, Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten, Feld- und Waldwege gemixt mit Sonne, Regen und Fahrtwind statt Laborkitteln und Klimaanlage: Unser Test orientiert sich an der Alltagspraxis und nicht an den Kenngrößen, die auf dem Papier stehen. Vor dem Kauf gilt es einiges zu beachten und das wollten wir für euch in Erfahrung bringen. Wie haben wir die E-Bikes getestet?

Nur im Sattel konnten wir uns ein umfassendes Bild über die E-Bikes verschaffen und dabei fundierte Erkenntnisse aus der Praxis sammeln. Dabei gilt es nicht eine rigide Teststruktur abzuarbeiten oder wie auf dem Gebrauchtwagen-Hof gegen die Reifen zu treten, sondern im echten Einsatz hautnah festzustellen, welche Eigenschaften und Komponenten wichtig und welche nichtig sind. Alle Funktionen wurden ausprobiert. Dabei haben wir auch mal über den Tellerrand der Bike-Hersteller geschaut und die Test-Bikes in Situationen eingesetzt, für die sie nicht konzipiert waren. So entstanden die Kriterien für unseren Vergleichstest. Wir haben euch hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, an denen sich unsere Test-Bikes messen lassen mussten.

Ausstattung, Look und Finish – Der erste Eindruck

Liebe auf den ersten Blick oder doch eher eine langfristig gewachsene Beziehung und ein Bund fürs Leben? Wir bezweifeln, dass es selbst Shakespeare gelingen würde, die Gefühle am New-Bike-Day in Worte zu fassen, wenn man das neue E-Bike zum ersten Mal aus dem Karton zieht oder von der Ladenfläche des lokalen Bike-Shops rollt. Aber wir können euch schon mal auf das grandiose Gefühl einstimmen und euch genauso vor bösen Überraschungen bewahren. Unsere Testberichte beginnen immer mit unserem Ersteindruck, bei dem wir uns bereits detailliert mit der Verarbeitungsqualität des E-Bikes, der Ausstattung und dem Look befassen. Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, es vermag aber trotzdem nicht den Eindruck zu vermitteln, den man von einem Rad in persona bekommt. Verzaubert euch das E-Bike mit seinem Retro-Charme oder tendiert es eher zu einem futuristischen Look? Die Linienführung des Rahmens, eine saubere Kabelführung, effektvolle Lackierungen und die entsprechende Verarbeitungsqualität, all das macht den Sex-Appeal eines E-Bikes aus, und den wollen wir euch nicht vorenthalten. Wurde bei der Integration der Komponenten Wert darauf gelegt, dass sie mit der Optik des E-Bikes harmonieren, oder wirkt das E-Bike durch ein großzügiges Ausstattungspaket verschachtelt und unaufgeräumt? Hier ist es besonders wichtig, nicht möglichst viele Features sinnlos aneinanderzuschrauben, sondern ein an eure Bedürfnisse angepasstes stimmiges Gesamtpaket zu erschaffen.

Deutsche Vita und die neue Leichtigkeit lassen sich mit dem E-Bike entdecken.

Wir haben uns dazu dieselben Fragen gestellt, auf die ihr auch eingehen solltet: Wie sieht mein Alltag aus, passen die Komponenten zu meinem Alltag oder wie könnten sie das Leben leichter machen? Fallen bereits hier Lücken auf, die den täglichen Gebrauch verkomplizieren, oder wurden clevere Lösungen von den Herstellern verbaut, die sich im Nachhinein als unentbehrlich erweisen? Limitieren die Komponenten das Bike in der Praxis oder werden durch sie mehr Einsatzzwecke möglich, als für das Bike eigentlich angedacht waren? Beispiel: Ein Satz profilierter Reifen macht sich unter Umständen nicht nur auf Schotter, sondern auch auf Asphalt gut. Eine absenkbare Sattelstütze hilft beim bequemen Auf- und Absteigen, kann aber auch mehr Bewegungsspielraum auf dem Trail bedeuten und ermöglicht die schnelle Anpassung des E-Bikes an die Körpergröße einer weiteren Person. Wie sieht es mit der Einstellbarkeit allgemein aus, lassen sich die Höhe und Ausrichtung des Cockpits und der Sitzposition leicht verändern oder sind sie weitestgehend vorgegeben und so nur für wenige Personen tauglich? Nicht jedes Bike wird von nur einer Person besessen und benutzt, und nicht jeder Mensch nutzt das E-Bike auf dieselbe Weise. Daher wollten wir wissen, wie vielseitig die Ausstattung ist und ob sie überall eine gute Figur macht. Es reicht nicht aus, nur einen Punkt auf der Ausstattungsliste abzuhaken. Zum guten Ton gehört z. B. ein Licht, um gesehen zu werden. Taugt es aber auch auf Waldwegen bei Nacht, um die Abzweigung nicht zu verpassen? Auch wenn man bei schlechtem Wetter mal lieber auf die Öffis zurückgreift, können einen der Regen oder eine Pfütze immer überraschen. Halten die Schutzbleche das Wasser ab oder sind sie zu kurz und man sitzt exponiert auf dem Bike?

Platz zum Träumen – Wie sieht das Transportkonzept des E-Bikes aus?

Zusätzlicher Ballast kann einen manchmal ganz schön runterziehen, besonders wenn man ihn am eigenen Körper tragen muss. Darum sollte das Transportkonzept des E-Bikes zu eurem Einsatzzweck passen. Ob Gepäckträger, Cargo-Box oder Anhänger: Wir haben getestet, wie und wo man Gepäck am E-Bike sicher verstauen kann. Und wie geht das E-Bike mit dem zusätzlichen Gewicht um? Gerät es unter der zusätzlichen Last ins Schlingern oder hält es ganz unbeeindruckt zielsicher die Linie? Welche Taschen und Standards sind mit den E-Bikes kompatibel? Auch die Frage nach der Kompatibilität mit einem Kindersitz haben wir gestellt und wurden leider oft im Test enttäuscht. Bei dem Zusatzgepäck galt es, das maximale zulässige Gesamtgewicht nicht aus den Augen zu verlieren. Die Gewichtsfreigabe schwankt innerhalb der Testpalette stark – das war für uns zwar kein Testkriterium, kann aber je nach eigenem Körpergewicht und Gepäck schnell ein Thema werden, da viele E-Bikes ja auch schon für sich nicht so richtig leicht sind.

Gut im Umgang mit Menschen? Wie ist die Handhabung des E-Bikes

Am liebsten hätten wir ja ein E-Bike, das groß genug ist, um darin zu wohnen, und klein genug, um es in der Hosentasche mitzuführen! Die Handhabung eines Bikes hat großen Einfluss auf den Alltag. Taugen die Abmessungen und das Gewicht, um es in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitzunehmen oder muss man um jede Treppe und jeden Fahrstuhl einen Bogen machen? Nicht jeder Mensch hat einen ebenerdigen, überwachten und vor der Witterung geschützten Abstellplatz für sein Bike zur Verfügung. Lässt sich das Rad durchs Treppenhaus bis ins Dachgeschoss tragen oder kann man es auch sorglos über Nacht im Freien stehen lassen? Dabei spielt der Faktor Diebstahlschutz eine wichtige Rolle. Besitzt das E-Bike bereits ein integriertes Schloss, einen Alarm oder eine Tracking-Funktion? Oder muss man sich noch zusätzlich einen schweren Metallbügel ans Bein binden, nur weil das E-Bike für nicht mal fünf Minuten auf sich selbst aufpassen kann, während man Brötchen in der Bäckerei holt? Außerdem nicht ganz unwichtig: In welchen Intervallen muss man sein E-Bike warten, pflegen und Teile tauschen, damit man lange Freude daran hat? Im Test traten Riemenantriebe gegen Kettenantriebe und Nabenschaltungen gegen Kettenschaltungen an, die sich im Verschleiß und in der Wartung stark unterscheiden. Auch bei den Federelementen sind Serviceintervalle zu beachten. Ein vollgefedertes E-Bike besitzt bauartbedingt deutlich mehr Lager, die gewartet werden müssen, und jede Federgabel muss früher oder später mal zum Service. Im Einzelfall können Wartungsintervalle und -umfang stark variieren. In unserem großen Vergleichstest mit 19 E-Bikes konnten wir das Thema Haltbarkeit leider nicht mit einbeziehen, denn dafür hätten wir mit jedem Bike Tausende Kilometer fahren müssen. Das klingt zwar verführerisch, doch dann würdet ihr höchstwahrscheinlich erst in zwei Jahren von diesem Test lesen.

E-Antrieb: Motor, Akku und Co. – Ist die Leistung alles, was zählt?

Der E-Antrieb sorgt in manchen E-Bikes für ganz großes EEE-Entertainment, dabei sollte man sich nicht zu sehr auf den Motor alleine fokussieren. In vielen Köpfen ist der Gedanke verankert: „Ich will ein E-Bike mit einem Motor von XY, weil das die besten sind.“ Doch das ist zu kurz gedacht. Viel wichtiger ist, ob das Motorkonzept und das ganzheitliche System zum Bike und Einsatzzweck passt. Ob es sich um einen Mittelmotor oder einen Nabenmotor im Vorder- oder Hinterrad handelt, ist uns dabei egal. Uns interessiert, ob das Motorkonzept kraftvoll genug ist, um alle Alltagsaufgaben zu bewältigen, aber dennoch intuitiv arbeitet und benutzerfreundlich genug für E-Bike-Neulinge ist. Dabei spielen nicht nur Leistung und Drehmoment eine Rolle, sondern die gesamte Motorcharakteristik. Getestet wurde, wie sich das E-Bike beim Anfahren verhält, außerdem der Durchzug bis zum einprogrammierten Unterstützungslimit und das Verhalten oberhalb dieser Schwelle, bei der man sich nur aus eigener Kraft fortbewegt. Uns war auch das Verhalten des Motors am Anstieg wichtig, wenn die Trittfrequenz abnimmt oder ansteigt. Zusätzlich zum Motorkonzept muss auch das Akkukonzept betrachtet werden. Während sparsame Motoren mit einer geringeren Unterstützung große Reichweiten erzielen, können leistungsstarke Aggregate große Akkus im Turbo-Modus schnell leersaugen. Welchen Kompromiss aus Leistung und Reichweite haben die Hersteller also gewählt? Sobald der Akku im Test leer war und das E-Bike zum Laden an die Steckdose muss, wird bereits der nächste Testaspekt deutlich: Wie läuft der Ladevorgang ab? Sind die Ladeports gut erreichbar, kann der Akku außerhalb des E-Bikes geladen werden oder sitzt er fest verbaut im Rahmen? All das sind entscheidende Aspekte, über die ihr vor dem Kauf nachdenken solltet.

Das Display ist eine weitere wichtige Komponente jedes E-Antriebs. Die meisten E-Bikes im Test können die aktuelle Motorunterstützungsstufe, die Geschwindigkeit, die Akkukapazität und weitere relevante Daten in irgendeiner Form anzeigen. Klassischerweise geschieht das über ein Display. In unserem Test ging es aber nicht nur darum, wie dieses Display aussieht und sich ablesen lässt. Sondern auch darum, ob man es so anbringen kann, dass es auch leicht zu erreichen ist. Manche Displays besitzen nämlich Funktionstasten wie z. B. für das Licht, die man während der Fahrt benutzen muss. Wie gut ist die Ablesbarkeit im Dunkeln und bei direkter Sonneneinstrahlung? Werden alle relevanten Motor- und E-Bike-Daten angezeigt und sind sie sinnvoll aufbereitet? Manche Hersteller im Test verbauen nur minimalistische Displays oder verzichten gänzlich darauf und benutzen stattdessen einfache LEDs. Wie gut das funktioniert, haben wir für euch in Erfahrung gebracht.

Nicht zuletzt spielt die Ergonomie der Motorsteuerung eine große Rolle. Ist die Lenkerremote gut erreichbar und ist sie gut bedienbar? Nicht alle E-Bikes nutzen eine Remote. Dann muss geklärt werden, ob sich der Motor überhaupt während der Fahrt bedienen lässt und wie einfach das Prozedere ist. Besteht die Möglichkeit, die Motorcharakteristik mit einfachen Mitteln zu personalisieren, oder haben die Hersteller eine Mauer um die Motorsoftware herum errichtet? Wir haben uns im Test nicht auf ein Antriebskonzept versteift und konnten dadurch eine große Bandbreite an E-Bikes testen. Wollt ihr das passende E-Bike für euch finden, solltet ihr uns das nachmachen.

Gut vernetzt oder wieder kein Empfang? Die Connectivity

Das Fahrerlebnis an modernen E-Bikes wird nicht nur durch den Rahmen, den Motor und die Teile alleine geprägt. Neben der Hardware spielt die Software eine immer größer werdende Rolle – es gibt beispielsweise zu fast jedem E-Bike im Test eine Companion-App, die als Broker Daten zwischen E-Bike und Smartphone verwaltet. In manchen Fällen handelt es sich dabei nur um Alibi-Apps, die keine nützlichen Zusatzfunktionen ermöglichen, sondern nur die Displaydaten auf dem Smartphone spiegeln. In anderen Fällen aber kann erst durch die App das volle Potenzial des E-Bikes erschlossen werden. Das galt es im Test herauszufinden und es ist ebenso bedeutsam für eure Kaufentscheidung.

Außerdem wichtig: Welche Funktionen gibt es, bringen sie einen wirklichen Mehrwert und wie gut ist die Bedienung der App? Nutzt man erst mal das Smartphone zusammen mit dem E-Bike, hat man unterwegs ein Navigationsgerät immer griffbereit in der Hosentasche oder im Rucksack. Wie gut können sich die E-Bikes aber die Fähigkeiten des Smartphones zunutze machen und z. B. die Navigationsbefehle auf dem Display ausgeben? Oder ist der Bordcomputer des E-Bikes bereits von sich aus so gut ausgestattet, dass er alle Funktionen eines vernetzten Smartphones selbst übernehmen kann? Manche E-Bikes im Test nutzen ihre Ortungsfunktion nicht nur zur Navigation, sondern auch um sich vor Diebstahl zu schützen. Manche Test-Bikes kann man über die Software deaktivieren, wodurch sie für Kriminelle uninteressant werden. Für uns war es wichtig zu wissen, welche E-Bikes von den Methoden des 21. Jahrhunderts sinnvoll Gebrauch machen und welche man noch mit dem Knüppel vor dem gemeinen Tunichtgut verteidigen muss.

Außerdem besitzen die meisten E-Bikes von sich aus bereits eine Vielzahl an Sensoren wie Geschwindigkeits-, Trittfrequenz- und Leistungsmesser. Wir haben geschaut, ob diese Daten nur für die Nutzung der Motorsteuerung gebraucht werden oder ob sie auch den Fahrenden zur Verfügung stehen. Werden die Tourdaten für sportaffine Biker*innen aufgezeichnet und lassen sie sich auf die bekannten Online-Portale wie Strava und Co. hochladen?

Gerade noch so die Kurve gekriegt – Das Fahrverhalten

Leider werden viele Kaufinteressierte mit unnützen Kennzahlen und Punkten auf der Ausstattungsliste geködert und lassen sich zum Kauf eines Bikes hinreißen, das eigentlich nicht zu ihren Bedürfnissen passt. Dann kommt es vor, dass sie vom Fahrverhalten ihres neuen Drahtesels komplett überfordert werden und trotz allem möglichen Rumprobieren keine entspannte Sitz- und Fahrposition eingestellt bekommen. Uns begegnen ständig Personen, die in einer unnatürlichen Haltung auf dem Fahrrad durch die Städte pendeln. Man sollte sich beim Kauf daher immer im Vorfeld informieren, auf was für ein Pferd man steigt: auf einen ungestümen Rodeo-Hengst oder ein zahmes Streichelzoo-Pony. Die Fahrsicherheit hatte deshalb im Test höchste Priorität. Besitzt das E-Bike dem Einsatzzweck entsprechend standfeste Bremsen? Ist der Grip der Reifen auf demselben Niveau und gilt das auch auf nasser Fahrbahn in Kurvenlage? Wie verhält es sich beim Überfahren von Bordsteinkanten und U-Bahn-Gleisen? Rollt das E-Bike über solche Hindernisse einfach hinweg oder verfängt es sich an kleinen Kanten in der Fahrbahn? Auch eine ausbalancierte Gewichtsverteilung macht sich im Fahrverhalten bemerkbar und kann für mehr Vertrauen und ein besseres Sicherheitsempfinden auf dem Bike sorgen.

Verbringt man regelmäßig viel Zeit im Sattel, ist zudem wichtig, wie komfortabel das E-Bike ist. Sind Federelemente wie eine Federgabel oder ein Dämpfer im Heck verbaut? Wie wirken sie sich auf den Fahrkomfort aus? Manche E-Bikes setzen statt auf Federgabel und Dämpfer auf eine gefederte Sattelstütze, extra breite Reifen oder auf die dämpfenden Eigenschaften des Rahmens. Im Test wollten wir wissen, ob ein solcher Ansatz genügend Fahrkomfort auf unebenen Untergründen bietet oder ob man die asphaltierten Wege damit besser nicht verlassen sollte. Während sich manche Menschen kein E-Bike ohne Federgabel mehr vorstellen können, waren manche Test-Bikes mit Starrgabel insgesamt komfortabler als ihre gefederten Kontrahenten.

In den Fahrkomfort spielt auch die Geräuschkulisse während der Fahrt mit hinein. Welche Geräuschquellen finden sich am E-Bike, gibt es klappernde Züge, Schutzbleche und Kettenrasseln? Und wie laut ist der Motor? Auch die Sitzposition ist für den Fahrkomfort entscheidend: Sitzt man eher entspannt aufrecht auf dem Bike mit wenig Druck auf den Handgelenken und lassen sich in der Sitzposition auch lange Touren bestreiten? Oder lehnt man sich weit nach vorne über den Lenker, wodurch man zwar während der Fahrt mehr Arbeit aus den Armen und dem Oberkörper aufbringen muss, aber dafür sehr sportlich unterwegs ist und mit voller Kraft in die Pedale treten kann? Nicht jedes E-Bike im Test versucht, das Feedback vom Untergrund komplett herauszufiltern; manche wollen mit einem sportlichen und direkten Charakter für mehr Fahrspaß sorgen. Das hat auch Auswirkungen auf den Einsatzzweck des E-Bikes.

Während sich die laufruhigen und besonders komfortablen E-Bikes im Test besser für lange Touren eignen, konnte man die agilen E-Bikes mit einer sportlichen Sitzposition einfach als Fitnessgerät für schnelle Sprints durch die Stadt einsetzen. Um den Charakter des E-Bikes richtig einschätzen zu können, haben wir das Fahrverhalten sowohl bei langsamen Geschwindigkeiten in engen Straßenbuchten getestet als auch bei Highspeed und schnellen Richtungswechseln. Ist das E-Bike wendig genug, um z. B. an Bahnübergängen durch die Geländer zu manövrieren, und ist es gleichzeitig bei hohen Geschwindigkeiten so laufruhig, dass man sich nicht angestrengt an den Lenker krallen muss? Nicht jedem Hersteller gelingt der Kompromiss gut und so reicht die Palette vom einsteigerfreundlichen E-Bike, auf dem selbst die Großeltern noch ausgezeichnet ihre Einkäufe erledigen können, bis hin zum E-Bike mit besonders anspruchsvollem oder für Ungeübte gar riskantem Fahrverhalten.

E-Bike kaufen, E-Bike leasen oder E-Bike leihen? Wie komme ich am cleversten an mein neues Rad?

Ihr wollt euch ein E-Bike kaufen und überlegt, wie ihr das am besten macht? Wir haben für euch unsere Top 10 der Kaufoptionen zusammengestellt und verraten, was ihre Vor- und Nachteile sind. Von der Finanzierung über die Kaufprämie bis hin zum Abonnement – die Möglichkeiten sind so vielseitig wie nie! Warum es sinnvoll sein kann, ein E-Bike zu leasen, oder wann ihr am besten cash bezahlt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel: „Gewusst-wie – 10 clevere Wege zum E-Bike-Kauf“.

Kapitel V Was ist das beste E-Bike 2021?

Erneute Sensation! Auch wenn Biologen aus aller Welt immer noch behaupten, dass die eierlegende Wollmilchsau nicht existiert, so können wir widersprechen: Es gibt sie! Zumindest in der E-Bike-Welt. Doch alles der Reihe nach.

Auch wenn die Bedürfniskataloge der einzelnen Fahrtypen für E-Bikes höchst individuell und vielfältig sind, gibt es klare Sieger und Verlierer in unserem breit gefächerten Vergleichstest. Oft sind es kleine Details wie clever gewählte Komponenten, eine gelungene Integration, pragmatische Lösungen und eine erstklassige Verarbeitung, die den großen Unterschied machen. Manchmal sind es jedoch auch fundamentale Features und Eigenschaften wie die Konstruktion, innovative Connectivity-Technologien und die Gewichtsverteilung. Hier findet ihr alle Tops und Flops aus unserem großen E-Bike-Vergleichstest.

Highlights des Tests – Unsere absoluten Tops

Wie das Navi im Auto
Dank der COBI.Bike App bekommt das Riese & Müller Roadster ein Navi mit Sprachausgabe und viele Connectivity-Features. Sogar die Playlist lässt sich mit der Lenkerremote steuern.
Wie aus einem Guss gefertigt
Bei VanMoof findet Integration auf höchstem Niveau statt. Durch viele eigene Komponenten wie den Lenker, den Griffen und den Bremsen inklusive Bremshebeln entsteht eine saubere und durchgängige Optik.
Geladen und entsichert
Die beiden abschließbaren Bosch PowerTube-Akkus mit 625 Wh sind am Riese & Müller Packster perfekt in den Rahmen integriert und sorgen neben einer hohen Reichweite für einen tiefen Schwerpunkt des E-Lastenrads.
Das ist Integration auf Endgegner-Niveau
Die LightSKIN-Lichtanlage in der Sattelstütze des Ampler Stout ist funktional und hat ein schickes Design. Schöner kann man nicht gesehen werden! Außer bei Schindelhauer wird sie aber bei keinem weiteren Test-Bike verbaut.
170 kg in Bewegung müssen erst mal gestoppt werden
Vierkolbenbremsen vorne und hinten sind bei einem E-Bike wie dem Kalkhoff mit einer zulässigen Gesamtmasse von 170 kg – der dritthöchsten im Test – absolut angebracht. We like!
Kommt trotz Riemen ohne Rahmenschloss klar
Durch die clevere Umlenkrolle am Riese & Müller Homage GT Rohloff HS umschließt der Riemen nicht mehr die Kettenstrebe und erlöst das Entwicklungsteam bei Riese & Müller von der Aufgabe, ein Rahmenschloss für den bulligen Rahmen zu designen.
Statt Öl auf die Kette kommt hier das Fett auf den Sattel
Die Kombination aus Pinion-Getriebe und GATES-Zahnriemen am Schindelhauer Arthur VI/IX ist fast komplett wartungsfrei, der Brooks-Ledersattel möchte jedoch gepflegt werden.
Hier findet die Magie statt
Der Moustache Magic Grip Control-Dämpfer sorgt für ein hohes Maß an Fahrkomfort und reichlich Grip auf dem Hinterrad.

Wo Licht ist, ist auch Schatten – Die diesjährigen E-Bike-Flops

Hier darf es ein bisschen mehr sein!
Die MAGURA-Zweikolbenbremsen mit 180-mm-Bremsscheiben am FEDDZ E-Moped gaben uns im Test zu denken. Viele deutlich leichtere und langsamere Bikes im Test waren mit potenteren Stoppern bestückt.
Hält im Praxistest einfach nicht Stand
Der Fahrradständer am Movea Modo 20″ passt zum Design, bietet aber keinen sicheren Stand – erst recht nicht mit Gepäck an der Front.
Ohne Feedback, dafür mit Knarzen
Die Shimano-Remote am MERIDA eBIG.TOUR 700 EQ enttäuscht auf ganzer Linie, knarzt während der Bedienung und gibt keinerlei haptisches Feedback. Sie wird dem qualitativ hochwertigen Shimano EP8-Motor in keinster Weise gerecht.
Große Füße? Och nee.
Leute mit großen Füßen können beim Riese & Müller Packster Probleme beim Pedalieren bekommen und die Box mit der Fußspitze berühren. Schade um die schöne und sonst ausgesprochen ausgeklügelte Box!
Trag deine Flaschen doch selber
Flaschenhalter-Aufnahmen sind super praktisch! Leider sucht man sie am Kalkhoff Endeavour-Rahmen vergeblich. Bis auf die zwei Anschraubpunkte auf der Unterseite des Oberrohrs für ein Schloss oder anderes Equipment geizt das Rahmendreieck mit Befestigungsmöglichkeiten.
Spotlight auf mich, bitte!
Die Lezyne-Lichtanlage – wie sie am MERIDA eONE-SIXTY 10K zum Einsatz kommt – hat nur eine mittelmäßige Lichtausbeute. Um bei Nacht nicht zwischen den Lichtern der Großstadt unterzugehen und den Fahrweg voll ausleuchten zu können, wäre eine stärkere Lampe nötig.

Das beste E-Bike 2021: das Moustache Samedi 27 Xroad FS 7

Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 11–42/170 mm (v/h)
26,5 kg in Größe L | 5.399,00 € | Hersteller-Website

In einem spektakulären Showdown der E-Bike-Konzepte hat sich das Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 letztlich durchgesetzt und den Testsieg im direkten Vergleich der 19 hochkarätigen Modelle ergattert! Kein anderes Bike konnte in so vielen alltäglichen Disziplinen glänzen wie das vollgefederte Modell der französischen E-Bike-Spezialisten. Das komfortable Fahrwerk, die geballte Bosch-Power in Kombination mit dem überragenden Bosch Nyon-Display mit eingebautem Navi bereichert jede Fahrt. Die umfangreiche Ausstattung des Moustache leistet sich nur minimale Schwächen und das Gesamtkonzept liefert eine perfekte Balance aus Alltagstauglichkeit und Fahrspaß. Dieses E-Bike können wir ausnahmslos allen empfehlen. Glückwunsch an das Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 – das beste E-Bike 2021!

Hier geht es zum Test des Moustache Samedi 27

Unser E-Bike-Kauftipp: das VanMoof X3

VanMoof X3 | VanMoof/504 Wh | / mm (v/h)
30,58 kg in Größe | | Hersteller-Website

Das VanMoof X3 ist ein innovatives E-Bike und mehr noch: Sowohl das Bike-Konzept als auch die Wahl der Komponenten und die Integration technologischer Features sind richtungsweisend für die Fahrrad-Branche. Das unkonventionell designte Bike ist perfekt auf den Einsatz im innerstädtischen und flachen Terrain und auf Kurzstrecken optimiert. Zwar gibt es Bikes im Testfeld, die sich auf Langstrecken- oder Touren-Einsätzen bedeutend besser schlagen. Aber die Benutzung des Bikes ist eine derart herausragende Experience mit so viel Fahrspaß und Freude, dass unser Testteam dem VanMoof einstimmig den Kauftipp verliehen hat. Durch seine zahlreichen Connectivity-Features und den günstigen Einstiegspreis bietet es obendrein ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis und findet selbst im kleinsten WG-Zimmer noch Platz. Ein innovativer Alltags-Allrounder für die City, dessen Konzept unter Garantie Schule machen wird? Oh ja!

Hier geht es zum Test des VanMoof X3

Der unglückliche Verlierer des Vergleichstests: das FLYER Upstreet6 7.10 HS

FLYER Upstreet6 7.10 HS | TDCM HCA45/810 Wh | 11–42/ mm (v/h)
32,24 kg in Größe L | 5.099,00 € | Hersteller-Website

Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. So ist es auch mit dem FLYER Upstreet6 7.10 HS, denn während es mit einem großen Akku und E-Support bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h um die Gunst aller Langstrecken-Fans buhlen will, leistet es sich leider im Vergleich zur hochkarätigen Konkurrenz zahlreiche Patzer und kann lediglich in der Ebene und auf guten Untergründen so richtig glänzen. Auf hügeligem Terrain wird das S-Pedelec aber schnell verlegen und tritt an Bergen fast komplett in den Streik. Zudem lässt es sich nur störrig schieben und die Kabelverlegung an der Front fällt chaotisch aus. Die technische und optische Integration lässt ebenfalls zu viele Wünsche offen und so rutscht das FLYER in diesem Test leider an das Ende des Felds.

Das Testfeld

Alle Bikes im Test: Ampler Stout (Zum Test) | Brompton M6L Cloud Blue (Zum Test) | Cannondale Topstone Neo Carbon Lefty LE (Zum Test) | Canyon Commuter:ON 7 (Zum Test) | Diamant Juna Deluxe+ (Zum Test) | FEDDZ E-Moped (Zum Test) | FLYER Upstreet6 7.10 HS (Zum Test) | Haibike Trekking 9 (Zum Test) | Kalkhoff Endeavour 5.B Excite+ (Zum Test) | MERIDA eBIG.TOUR 700 EQ (Zum Test) | MERIDA eONE SIXTY 10K (Zum Test) | Moustache Samedi 27 Xroad FS 7 (Zum Test) | Movea Modo 20” (Zum Test) | Riese & Müller Homage GT Rohloff HS mit DualBattery (Zum Test) | Riese & Müller Packster 70 Vario (Zum Test) | Riese & Müller Roadster Touring (Zum Test) | Schindelhauer Arthur VI/IX (Zum Test) | Specialized Turbo Vado SL 5.0 EQ (Zum Test) | VanMoof X3 (Zum Test)

Words: Benjamin Topf, Rudolf Fischer, Robin Schmitt, Felix Stix, Philipp Schwab Photos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Philipp Schwab, Marius Burghard (Illustrationen)