Bike

Fahrertypen

Im Folgenden unterscheiden wir fünf übergeordnete E-Bike-Nutzer*innen-Gruppen. Uns geht es bei dieser Unterscheidung auch nicht darum, bestimmten Typen und spezifischen Modellen einen Stempel aufzudrücken. Im Zweifel bestätigen die Ausnahmen die Regel und logischerweise ergeben sich in der Praxis Mischformen. Die Typologisierung soll euch jedoch dabei helfen herauszufinden, welches E-Bike zu welchem Bedürfniskatalog passt. Weitere wertvolle Hilfestellung findet ihr in unserem aktuellen E-Bike Vergleichstest, aus dem auch diese Fahrertypen entnommen sind.

Die transurbanen Meilen-Millionär*innen

… oder auch: die regelmäßigen Langstreckenpendler*innen. Die übliche Pendelstrecke beträgt hier über 15 km pro Richtung und der Alltagsnutzung steht dabei klar im Vordergrund. Das E-Bike kommt als Fortbewegungsmittel, als echte Alternative zum Zweitwagen oder zum ÖPNV zum Einsatz. Praktikabilität, Zuverlässigkeit und ein hoher Nutzwert schlägt bei diesem E-Biker*innen-Typ den ultimativen Bling-Faktor, denn das E-Bike wird in weiten Teilen aus Überzeugung genutzt.

wichtig unwichtig
E-Antrieb: Motor und Akku

  • große Reichweite
  • viel Power, um wirklich schweißfrei und schnell von A nach B zu kommen
  • Lademöglichkeit außerhalb des Bikes
  • abschließbarer Akku
Look

  • denn: form follows function
  • Robustheit und Zuverlässigkeit sind wichtiger als der Bling-Faktor
Fahrverhalten

  • intuitiv, ausgeglichen, sehr hohe Laufruhe
Preis

  • ist weniger entscheidend, da i. d. R. über Jobrad/Leasing
Ausstattung

  • Lichtanlage zum Aufblenden und Abblenden
  • Gepäckträger mit bis zu 25 kg zum Transport von Laptop und Co. und fürs Mini-Shopping, aber nicht für den Wocheneinkauf
  • Connectivity im Sinne von Navigation und Sicherheits-Features
  • Schloss und Co. sind von Vorteil
Parken

  • Bike muss nicht zwingend mit in die Wohnung genommen werden, denn bei diesem E-Biker*innen-Typ sind Garage, Keller oder Schuppen Bike-gerecht
Komfort

  • hohes Level an Komfort und Bedienkomfort
  • will ausgeglichen und nicht verspannt zur Arbeit kommen, verbringt mehr als 30 Minuten pro Weg auf dem Bike

Die stilsicheren Stadterkunder*innen

Dieser E-Biker*innen-Typ vereint E-Bike-Profis und Early-Adopter*innen sowohl aus der Fashion- als auch aus der Tech-Szene. Als hippe Trendsetter*innen wissen sie genau, wie man mit viel Style unterwegs ist. Sci-Fi, Hi-Fi, Wi-Fi – hier blicken sie genau durch und bespielen die digitale Klaviatur problemlos im Halbschlaf. Mit einem leichten Hang zum exzentrischen Ausleben ihrer Passionen stehen emotionale Entscheidungen vor den rationalen.

wichtig unwichtig
Look

  • das Gefährt muss was hermachen
  • Integration von Bauteilen ist extrem wichtig
Fahrverhalten

  • ist nicht so wichtig – Stadterkunder*innen haben sich daran gewöhnt, unpraktische Kleidung zu tragen, und gewöhnen sich auch an nicht intuitive Fahreigenschaften
Handhabung

  • das Bike ist zentrales Element des eigenen Lifestyles, es steht in der eigenen Wohnung und muss deshalb einfach zu handeln sein
Transport

  • sie benötigen keine Transportmöglichkeiten – der Wocheneinkauf findet nicht mit Bike statt
Connectivity

  • … in den Extremen: Die modernste und ausgeklügelste Technik ist gerade gut genug ODER absolute Tech-Reduktion und Digital Detox
Komfort

  • nicht wirklich wichtig, da die Zeit auf dem Bike nie mehr als 15 Minuten beträgt
E-Antrieb: Motor und Akku

  • Hier gilt eher: function follows form
  • keine große Kapazität nötig – nur innerstädtische Nutzung
  • Motor-Power nicht relevant, da das präferierte Gelände i. d. R. flach ist

The Transporter(s)

Mal eben die Kids in den Kindergarten, danach auf den Wochenmarkt und später noch im Getränkemarkt einen Kasten Selters holen – für diesen E-Biker*innen-Typ alles kein Problem und das auch ohne Auto. Wer sich hier wiederfindet, liebt es zu kombinieren: Rationale und emotionale Beweggründe gehen Hand in Hand, denn es wird aus Überzeugung und mit einer klaren Vision und Mission in ein passendes Gefährt investiert.

wichtig unwichtig
Transport

  • Kinder, Wocheneinkauf, etc. müssen reinpassen – maximale Zuladung ist elementar!
  • Gepäckträger mit 27 kg und Freigabe für Kindersitze
  • viele Anschraubpunkte
Connectivity

  • das Navigationssystem ist nice to have, aber kein Muss
E-Antrieb: Motor und Akku

  • braucht viel Power, um auch steile Rampen unter jeder Bedingung zu meistern
  • große Akkukapazität für maximal große Abstände zwischen Ladezyklen = maximal lange Nutzdauer und Mobilität
Beschleunigung und Speed

  • an der Ampel muss man nicht Erste*r sein, Drehmoment zählt mehr als schneller Antritt
Ausstattung

  • möglichst hoher Alltagsnutzen, denn #alldayeveryday
  • Fender, Licht und Hupe sind selbstverständlich
  • Vorbau und Sattel einfach umstellbar, damit mehrere Personen das Bike nutzen können
  • Diebstahlsicherung
Look

  • Das Design ist nicht der Hauptgrund für die Anschaffung, sondern der Nutzwert. Wenn es obendrauf gutes Design gibt: Umso besser!
Fahrverhalten

  • möglichst intuitiv und ausgewogen
  • geringer Einfluss der Ladung auf das Handling
Komfort

  • wer den ganzen Tag die Wege auf dem Bike erledigt, will komfortabel von A nach B kommen

Die Kurzstrecken-Biker*innen

… wohnen in einer sogenannten 15-Minuten-Stadt wie beispielsweise Paris. Das heißt, dass alle Dinge des täglichen Bedarfs in einem Radius von 15 Minuten per Fuß oder E-Bike erreichbar sind. Für kurze Strecken unter 2 km scheuen sie sich nicht davor, auch einfach mal zu laufen. Bei mittelweiten Distanzen bis zu 10 km steigen sie selbstverständlich aufs Bike. Alle Strecken, die weiter sind, erledigen sie spielerisch mit dem Mobilitätsmix aus ÖPNV und Bike. Kurzstrecken-Biker*innen sind aktive, sportliche Menschen, die sich nie festlegen wollen, einen flexiblen Lebensstil pflegen und sich gerne von Impulsen inspirieren lassen. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse haben sie häufig kein Auto und wenn doch, kommt es überwiegend für den Genuss zum Einsatz.

wichtig unwichtig
Handhabung

  • Bike muss flexibel sein
  • muss in Wohnung und ÖPNV passen
  • geringes Gewicht von Vorteil
Transport

  • nur kleine Einkäufe in Rucksack oder kleine Bag
  • große Sachen mit Car-Sharing oder zu Fuß
Fahrverhalten

  • intuitiv und spaßig
  • „Hop-on-hop-off“-Gefühl
  • auch verwinkelte kleine Wege gut fahrbar
E-Antrieb: Motor und Akku

  • function follows form
  • keine große Kapazität nötig – nur innerstädtische Nutzung
  • Motor-Power nicht relevant, da das Gelände i. d. R. recht flach ist
Ausstattung

  • Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft
  • Lichtanlage, mit der man auch sehen kann
  • Diebstahlsicherung, da es vielleicht auch mal länger im Freien steht
Komfort

  • nicht wirklich wichtig, da man selten länger als 15 Minuten auf dem Bike ist
Connectivity

  • im Sinne von Safety-Connectivity, weniger Routing/Navigationsfunktion

Die Hobby-Biker*innen

Sie sind die E-Biker*innen mit der größten Bike-Erfahrung und kommen häufig aus dem sportiven Bike-Bereich. Wir fassen hier alle Mountainbiker*innen und Trailshredder*innen zusammen sowie Rennrad-Fans, Strava-Held*innen und Hobby-Touren-Fans mit Vorliebe für (ländliche) Ausflügen ins Umland und vor die Stadttore. Für den täglichen Weg zur Arbeit ziehen sie sich in Sportbekleidung um, denn der Commute wird direkt mit der Fitness-Einheit kombiniert – geduscht wird dann am Zielort. Ihr Bike muss sowohl unter der Woche fürs Pendeln herhalten als auch für die Touren am Wochenende und ist somit Fortbewegungs- und Transportmittel sowie Sportgerät in einem.

wichtig unwichtig
Fahrverhalten

  • aktiv, direkt, hoher Spaßfaktor
  • Zeit auf dem Rad ist nicht nur Erholung, sondern auch Workout – Bike muss sich sportlich fahren lassen
Transport

  • der Großeinkauf wird mit dem Auto gemacht
  • maximal einen Rucksack, aber am liebsten nur das Handy in der Tasche
Connectivity

  • Navigation und Fitness-Tracking sind sehr wichtig
  • Darstellung, wie weit man noch mit der Akkuladung kommt
Parken

  • Bike findet einen eigenen Platz in der Garage, im Keller oder bei der Arbeit
E-Antrieb: Motor und Akku

  • muss auf den jeweiligen Einsatzbereich und die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sein
  • progressive Fahrmodi sind genauso wichtig wie komplett abschalten zu können und wenig Widerstand zu haben
Komfort

  • im Sinne von sportlichem Komfort und Langstreckentauglichkeit auf langen Touren

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