Mittelmotor und grenzenloser Nutzwert – damit will das CAKE Ösa Flex den E-Moped-Himmel erobern. Außerdem soll das Bike mit Offroad-Fähigkeiten glänzen und als Power-Station dienen. Erobert das CAKE damit die Herzen von Großstadtabenteurer*innen und Outdoor-Fans? Alle Infos gibt es hier bei uns im Test.

Key Facts:

  • Preis: 9.000 €
  • Gewicht: 87 kg
  • Akkukapazität: 2,5 kWh
  • Max. Leistung: 4 kW
  • Reichweite: ca. 92 km
  • Laufradgröße: 14”
  • Führerscheinklasse: AM

Unser Tester Peter ist nicht nur stellvertretender Chefredakteur unseres Schwestermagazins ENDURO, sondern in seiner Freizeit auch leidenschaftlicher Motocross-Pilot. Wenn er also nicht gerade auf einem Mountainbike die Trails dieser Welt unsicher macht, holt er sich seine Adrenalindosis am Gashahn seiner Enduro-Maschine. Schafft es das CAKE Ösa Flex, ihn zu überzeugen, dann stehen dem E-Moped alle Türen offen! Und dabei will das 87 kg schwere Bike (inkl. Batterie) nichts dem Zufall überlassen: Mit seinem Basispreis von 9.000 € bzw. 250 € für 36 Monate setzt das Bike darauf, dass man es perfekt an die eigenen Ansprüche anpassen kann. Zur Auswahl stehen neben einem zweiten Sitz eine Vielzahl an verschiedenen Transportboxen für Front und Heck sowie Befestigungsmöglichkeiten für alles vom Surfbrett bis zu Skiern. Selbst einen Anhänger kann das Ösa Flex ziehen. Es gibt so viele Module, dass die Konfiguration des eigenen Traum-Bikes schon fast an Lego-Spielen erinnert.

Das CAKE Ösa Flex hat zwar Offroad-Reifen, doch mehr als ein Feldweg ist damit nicht drin. Spaß macht das Bike dort trotzdem.

Das CAKE Ösa Flex im Detail

Die Basis des CAKE Ösa Flex besteht aus einem lackierten Aluminiumrahmen, dessen Herzstück von einer horizontal verlaufenden, markanten Strebe gebildet wird. An ihr kann man eine Vielzahl der modularen Anbauteile befestigen. Eine Etage tiefer im Rahmen befindet sich die 17 kg schwere und 2,5 kWh fassende Batterie, die in zwei Stunden zu 80 % und in drei Stunden zu 100 % geladen sein soll. Das kann sowohl im Bike oder – durch die einfache Entnahme der Batterie – im Wohnzimmer erfolgen. Ein besonderes Highlight: An einen 5-V- oder 12-V-Anschluss kann man verschiedene Elektrogeräte anstöpseln und die Batterie so als mobile Powerbank nutzen. Hinter der Batterie befindet sich der 4 kW starke Mittelmotor, der seine Kraft über einen Riemenantrieb an das Hinterrad schickt. Batterie und Motor sollen im Zusammenspiel und abhängig von Umwelteinflüssen für eine durchschnittliche Reichweite von 92 km sorgen. Gestoppt wird das CAKE Ösa Flex mithilfe von hydraulischen Scheibenbremsen an Front und Heck und der Motorbremse des Elektromotors. Die wichtigsten Infos werden auf dem fest verbauten TFT-Display angezeigt. Es ist zwar kein Farbdisplay, lässt sich aber trotzdem gut ablesen, wenn die Sonne nicht zu sehr strahlt. Schade, dass hier keine Navigationsfunktion möglich ist. Über ein Connectivity-Modul, das im Bike eingebaut ist, kann die CAKE-App viele nützliche Informationen anzeigen, darunter den Ladezustand der Batterie und den Live-Standort des Bikes. Außerdem kann man Fahrten tracken, Fahrmodi anpassen und eine Diebstahlwarnung einstellen.

Clever gemacht: Der Sitz des E-Mopeds lässt sich auf dem Mittelträger verschieben. Damit kann man die Sitzposition an seine Größe anpassen.
Der Akku des CAKE Ösa Flex dient nebenher als riesige Powerbank für alle Geräte – damit geht euch unterwegs nie mehr der Saft aus!

Baukastensystem – Die Optionen des CAKE Ösa Flex

Der größte Pluspunkt und das Alleinstellungsmerkmal des CAKE Ösa Flex ist seine Modularität, die sich auch in den vielen individuellen Optionen beim Gepäcktransport zeigt. Alle Gepäcklösungen werden mit einer Klemme schnell und einfach an der Hauptstrebe des Rahmens befestigt. Was könnte eine wichtigere Fracht sein als eine lebende? Richtig, deswegen ist auch das wichtigste Anbauteil der Soziussitz, mit dem man den oder die Liebste zum Picknick transportieren kann. Die Fußrasten des Fahrers oder der Fahrerin müssen dann getauscht werden gegen eine Leiste, auf der beide Personen ihre Füße abstellen können. Mit einem Frontkorb kann man die Leckereien fürs Picknick transportieren und mit Heckkörben in verschiedenen Größen lassen sich alle Utensilien für ein kurzes oder langes Outdoor-Wochenende zur Hütte im Wald bringen. Zu allen Gepäckkörben gibt es ebenfalls im Zubehör-Shop Netze zur Gepäcksicherung oder wasserdichte Säcke für alles, das Schutz vor der Witterung braucht. Außerdem steht eine Hartschalenbox zur Verfügung. Wir finden das CAKE-Stauraumkonzept durchdacht, cool und einfach in der Handhabung.

Das CAKE Ösa Flex im Test

Aufsteigen – los geht’s! Und eine wichtige Frage wollen wir gleich zu Beginn beantworten, denn viele E-Mopeds bis 45 km/h werden bestimmt in Städten und Ballungsräumen zum Einsatz kommen. Ist man mit dem CAKE Ösa Flex ein Verkehrshindernis beim Ampelstart? Nein! Ganz und gar nicht. Zumindest im höchsten von drei Fahrmodi schiebt das Bike aus dem Stand auch schwer beladen sehr stark und gleichmäßig an, wodurch man das Gefühl bekommt, es könnte auch deutlich über 45 km/h fahren. Und das könnte es auch, wäre es nicht bei 45 km/h gedrosselt. Das E-Moped überzeugt auch mit einem guten Durchzug und erreicht selbst bergauf an den meisten Steigungen 45 km/h, was nicht nur für ein gutes Gefühl sorgt, sondern auch dem Spaßfaktor zuträglich ist. Im Fahrmodus 1 wird das Bike hingegen auf 30 km/h gedrosselt, was vor allem in 30er-Zonen komfortabel ist, während in Modus 2 zwar weiterhin 45 km/h möglich sind, die Beschleunigung aber entschärft ist. Beide Modi tragen zu mehr Reichweite bei. Bei einem ausgewogenen Mix zwischen den Fahrmodi und bei wechselndem Terrain kann man die Herstellerangabe von 92 km Reichweite erreichen.

Nutzwert ist Trumpf: Am mittleren Träger des CAKE kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Gepäcklösungen per Schnellspanner befestigen.

Komfort erzeugen sollen am CAKE Ösa Flex eine Federgabel und ein Dämpfer am Hinterbau, den man durch Vorspannen der Feder ans eigene Körpergewicht und an persönliche Vorlieben anpassen kann. Trotzdem ist beides zusammen insgesamt auf der weicheren Seite des Federungsspektrums angesiedelt. Das ist zwar ein Nachteil, wenn man sehr sportlich fahren will, sorgt aber für hohen Komfort bei Schlaglöchern oder Straßenbahnschienen – ist also für den Einsatz in Städten genau richtig. Nicht so gut im dichten Stadtverkehr ist hingegen die tiefe Sitzbank, auf der man nicht die beste Übersicht hat und auch tendenziell schlechter gesehen wird, wenn man hinter Autos und Co. verschwindet. Der Vorteil davon ist, dass auch kleine Leute einfach mit den Füßen auf den Boden kommen und das Bike sicher bewegen können. Beim Fahren sorgen die stark profilierten Reifen des CAKE und sein Mittelmotor für deutliche Fahrgeräusche. Lautloses Gleiten ist so zwar nicht ganz möglich, doch auch ohne Soundgenerator macht das Bike Passant*innen auf sich aufmerksam. Das trägt genauso zur Sicherheit im Straßenverkehr bei wie die gut modulierbaren und standhaften Bremsen. Hier ist nur zu beachten, dass die Bremsen anders als bei einem Fahrrad oder E-Bike angeordnet sind: links hinten, rechts vorne.

Durch die tief im Fahrzeug sitzende Batterie liegt der Schwerpunkt des CAKE Ösa Flex nahe an der Straße, was zu einem stabilen und sicheren Fahrverhalten führt – auch bei geringer Geschwindigkeit und engen Wendemanövern. Dadurch lässt sich das Bike auch von Zweiradneulingen entspannt durch enge Städte zirkeln. Der Fahrspaß kommt auf diesem E-Moped nicht durch seine überlegene Fahrdynamik zustande, sondern genau durch dieses entspannte Handling, das jede Menge Selbstvertrauen vermittelt. Und das funktioniert überall, von den asphaltierten Pisten in der Stadt bis zum Schotterweg zum Schrebergarten. Auf schnurgeraden Landstraßen wünscht man sich hingegen, auf dem CAKE Ösa+ zu sitzen, um mit dann möglichen 90 km/h besser im Verkehr mitfließen zu können.

Unser Fazit zum CAKE Ösa Flex

Mit dem CAKE Ösa Flex präsentiert der schwedische Zweirad-Spezialist ein eigenwilliges und charakterstarkes E-Moped, das mit hervorragender Beschleunigung und großer Reichweite überzeugt. Die richtige Wahl für alle, deren oberste Priorität Nutzwert und Stauraum ist! Zudem glänzt es mit smarten Details wie der Batterie als Powerbank und tollem Design. Wer lieber sportlich fährt als entspannt zu cruisen, sollte sich nach mehr Fahrperformance umsehen – Optionen gibt es im CAKE-Portfolio.

Tops

  • sehr hoher Nutzwert durch unterschiedliche Anbauteile
  • starke Beschleunigung und Durchzug im höchsten Modus
  • hohes Komfortlevel
  • entspanntes und sicheres Handling durch tiefen Schwerpunkt

Flops

  • Display bei Sonneneinstrahlung schlecht ablesbar
  • eingeschränkte Übersicht durch tiefe Sitzposition

Mehr Informationen zum CAKE Ösa Flex gibt es unter ridecake.com.

Words: Photos: Benjamin Topf