Die Eurobike 2022 in Frankfurt am Main zieht Fahrrad-Enthusiasten aller Art in Deutschlands einzige Metropole mit Skyline. Aber auch für Alltagspendler und Mobilitätswandler hat die Messe einiges zu bieten und viele Gründe, öfter das Rad zu nehmen. Wir haben euch die spannendsten Bikes für den urbanen Raum zusammengestellt.

In den Städten der Zukunft werden wir immer mehr E-Mobilität sehen. E-Bikes spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Auf der Eurobike 2022 werden von S-Pedelecs für Highspeed-Pendler über Lastenräder für Transportjobs aller Art bis hin zu hybriden Lösungen einige Neuheiten vorgestellt. Wir haben die aufregendsten, stylischsten und zukunftsweisenden Modelle für euch zusammengefasst.

Ultima mobility Multipath

Das Ultima mobility Multipass ist ein sportlicher Tiefeinsteiger mit innovativer Technologie – auffällig die Elastomer-Federgabel mit Einarmschwinge. Der Rahmen besteht aus recyceltem Carbon mit Polyamid-Fasern verstärkt. Es setzt auf den neuen E-Bike Motor von Valeo-Effigear, der elektrische Schaltung und Antrieb in sich vereint. Der Motor bringt bis zu 130 Nm Drehmoment in drei unterschiedlichen Unterstützungsstufen und bezieht seine Energie aus einem 630 Wh großen Akku. Um den CO2-Fußabdruck des Bikes noch weiter zu verringern, bezieht Ultima 90 % der Anbauteile aus Frankreich und 100 % aus der EU. Außerdem werden die Bikes erst auf Bestellung produziert um unnötige Lagerhaltung zu vermeiden. Der Tiefeinsteiger wird in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten für Stadt, Kindertransport, Cargo- oder als Trekking-Bike angeboten. Die günstigste City-Variante beginnt bei 2990 €.

Mehr Infos unter ultima.dev

Carqon Cruise

Das Carqon Cruise ist das neueste Lastenrad der niederländischen Marke. Es verfügt über eine sehr hochgezogene Box aus geschäumtem EPP in Verbindung mit einem hochgezogenen Kragen. Das soll den Schutz und den Komfort für die bis zu drei Insassen der Box erhöhen und für ein gutes Gefühl auf der Straße sorgen. Auf den Sitzen, die mit hochwertigen 5-Punkt-Gurten ausgestattet sind, finden zwei Kinder Platz. Zudem kann in der Box noch ein Maxi-Cosi befestigt werden, in dem noch ein Baby bequem sitzen bzw. liegen kann – Großfamilie kann also kommen ;). Unterstützt werdet ihr im Carqon Cruise vom Bosch Cargo Line CX-Motor mit Smart System Connectivity, gekoppelt an einen GATES-Riemenantrieb mit stufenloser Enviolo-Nabenschaltung. Das Bike gibt es auf dem deutschen Markt mit 500- oder 1.000-Wh Akku für 5.699 € bzw. 1.000 € Aufpreis für die doppelte Akkukapazität.

Mehr Infos unter carqon.com

LEMO One

Das One von der neuen Berliner Marke LEMO ist ein E+Bike. Das soll heißen, es ist sowohl als E-Bike als auch als konventionelles Bike ohne Einschränkungen und erhöhten Tretwiderstand nutzbar. Dafür kann der hinten angebrachte Nabenmotor einfach manuell über eine Zwei-Wege-Kupplung entkoppelt werden und lässt die Nabe fortan völlig frei drehen. Passend dazu, lässt sich der Smartpac genannte Akku einfach per stabilem Clipmechanismus entfernen und ihr habt auch optisch ein komplett unauffälliges Bike. Der Akku mit 540 Wh Kapazität im kompakten Format mit Trageriemen beherbergt außerdem die gesamte Motorsteuerung und Bluetooth-Connectivity und kann als gigantische Powerbank genutzt werden – mit dem Rad zum See fürs Homeoffice und den Laptop am E-Bike-Akku laden, ist kein Problem. Das Bike ist sowohl als Singlespeed mit Riemenantrieb als auch mit 10-fach-Kettenschaltung als hohes Bike mit Diamantrahmen oder als Tiefeinsteiger erhältlich. Der Basispreis mit Akku beträgt 1.990 €.

Mehr Infos unter lemofuture.com

Bergamont Hans-E

Mega kompakt und doch eines von den ganz Großen? Das Bergamont Hans-E kommt spritzig mit sehr kurzem Radstand von nur 105 cm daher, überzeugt aber mit großem Gepäckträger und einem zulässigen Gesamtgewicht von satten 130 kg. Dabei setzt es auf das Bosch Smart System mit kabellosem Intuvia 100-Display. Die Kraft wird über eine Shimano Tiagra-10-fach-Gangschaltung übertragen. Am Hans-E habt ihr neben einem kleinen vorderen Gepäckträger einen sehr großen und langgezogenen hinteren Gepäckträger. Der Clou: Das Bike kann auf dem hinteren Gepäckträger einfach in der Vertikalen geparkt werden und braucht dann noch weniger Platz im Fahrradkeller oder der Garage. Wenn euch der Platz trotzdem nicht reicht, bietet das Bike außerdem noch unzählige Anschraubpunkte fürs Schloss, die Trinkflasche oder sonstige Tools. Mit Lampen vorne und hinten und den großvolumigen Schwalbe Pick-Up-Reifen seid ihr mit dem Kompaktrad immer sicher unterwegs.

Mehr Infos unter bergamont.com

MODMO Saigon +

Das MODMO Saigon + setzt entsprechend dem Namen auf eine Menge unterschiedlicher Mods, die am Universalhalter vorn und hinten direkt am Rahmen angebracht werden können. So gibt es verschiedene Front- und Heckgepäckträger aus Metall, mit Holzbox oder auch einen Kindersitz. Das unauffällige E-Bike besitzt einen Front-Nabenmotor mit 250 W Leistung und eine 630 Wh große Batteriekapazität. Eure Pedalkraft wird über einen GATESRiemen an die stufenlose NuVinci-Nabenschaltung übertragen. Alle elektrischen Komponenten sind makellos ins Bike integriert: Das Display und das Frontlicht sitzen nahtlos im Lenker und selbst die Lenkerenden leuchten via App in frei konfigurierbaren Farben. Das Rücklicht sitzt sauber in die Sattelstütze integriert. Das Bike vom irischen Hersteller startet bei 2.999 €, ohne Mods ;).

Mehr Infos unter modmo.io

Promovec Urban Cargo

Dänisches Design trifft Lastenesel. So stylisch wie mit dem Promovec Urban Cargo könnt ihr mit sonst keinem Lastenrad unterwegs sein. Das 26”-Hinterrad in Verbindung mit dem kleinen 20”-Vorderrad machen den großen Transportkorb vorne möglich. Ausgearbeitet ist der Korb aus filigranen Stahlrohren in Verbindung mit Holzplanken, der wie das ganze Bike vom dänischen Designer-Duo byKATO entworfen wurde. Es kommt mit einem unauffälligen 250 W starken Nabenantrieb hinten und einer Shimano-Gangschaltung. Der 500-Wh-Akku ist unauffällig unter dem Korb angebracht und zusammen mit der Lenkerremote eine Eigenentwicklung von Promovec. Letztere gibt es auch super schlicht in den linken Griff integriert. Das Bike verfügt über gleich zwei Frontscheinwerfer unterhalb des Transportkorbs, damit ihr bei Nacht die ganze Straße ausleuchten könnt. Preise für das Lastenrad-Kunstwerk sind bis dato noch nicht bekannt.

Mehr Infos unter promovec.com

Mocci SPV 2

Das Mocci SPV 2 ist ein ganz besonderes E-Bike. Der Hersteller nennt es Smart Pedal Vehicle und zielt damit auf den seriellen Antrieb ab. Das heißt, hier herrscht keine mechanische Verbindung zwischen Kurbel und Hinterrad. Getreten wird bei dem Bike allerdings nicht ins „Leere”, sondern in einen Generator, der eure erzeugte Energie zusammen mit der Energie aus dem Akku dann an den Nabenmotor im Hinterrad weiterleitet und euch antreibt. Das futuristisch anmutende Bike wird in Deutschland komplett aus recyceltem und faserverstärktem ABS-Kunststoff hergestellt und auch die meisten Anbauteile werden direkt aus Deutschland bezogen. Der starke Gepäckträger vorne hält 15 kg und der hintere ganze 40 kg Gewicht. Mit dem optionalen Anhänger, der nochmal 60 kg aufnehmen kann, ist es auch für gewerbliche Nutzer und Lieferdienste eine spannende Alternative zum Kleintransporter. Das Smart Pedal Vehicle soll für rund 5.000 € ab Anfang September verfügbar sein.

Mehr Infos unter mocci.com

Stromer ST7

Stromer vereint mit dem ST7 Pinions neue elektrische 12-Gang Smart.Shift-Getriebeschaltung mit einem Monster-Akku in einem sportlich anmutenden S-Pedelec. Der Stromer Syno Sport II-Nabenmotor am Hinterrad bringt 940 W Leistung und stemmt 52 Nm Drehmoment. Kombiniert mit dem riesigen 1.440-Wh-Akku sollen bis zu 260 km Reichweite möglich sein. Für eine sportliche Verzögerung von 45 km/h auf 0 sorgen TRP-Bremsen in Sportwagen-Rot mit ABS am Vorderrad. Das System kommt von Blubrake und versteckt sich unauffällig im Oberrohr des Bikes. Das Bike wird von M bis XL ab Oktober 2022 in Solid Gold verfügbar sein. Wer es dezenter mag, muss bis Januar 2023 warten, dann ist es auch in Dark Platinum verfügbar. Preislich startet das Bike bei 12.140 €.

Mehr Infos unter stromerbike.com

Specter 1

Der belgische Hersteller Specter treibt Connectivity auf die Spitze und stattet das 45 km/h schnelle S-Pedelec mit einem Display in Tablet-Größe aus. Integriert ist die Kommandozentrale mit Navi, Wetter und Bike-Infos in das ausgefallene einteilige Carbon-Cockpit, das auch das Vorderlicht beherbergt. Am fancy Lenker sind rechts und links hochwertige Taster angebracht, um die Fahrmodi auszuwählen und Fernlicht und Hupe zu aktivieren. Angetrieben wird das Bike vom SACHS RS-Motor mit 100 Nm, die auf eine stufenlose Enviolo Heavy-Duty-Automatikschaltung übertragen werden. Wer lieber selbst schaltet, greift auf das 7-Gang-Getriebe zurück und bekommt dafür 12 Nm mehr Drehmoment. Beim Akku habt ihr ebenfalls die Wahl zwischen einem 750-Wh-Solo-Akku oder der 1.500-Wh-Dual-Battery-Option.

Mehr Infos unter specter.bike

In puncto urbaner Mobilität herrscht eine Menge Bewegung und die Industrie reagiert mit vielversprechenden und sinnvollen Lösungen darauf. Dabei differenziert sich das Angebot immer mehr für jeden noch so individuellen Nutzerkreis aus. Ob Kindertransport, High-Speed-Pendeln mit 45 km/h, Cargo- oder Kompakt-Cargo-Bike. Der Markt hat einiges zu bieten und wir sind gespannt, wo die Reise noch hingehen soll. Wir halten euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden.

Mehr Infos zur Messe unter eurobike.com

Words: Julian Schwede Photos: Mike Hunger