Brompton bringt die T-Line bald auch nach Deutschland! Damit rollt der britische Faltrad-Klassiker mit hochwertigem und leichtem Titan-Rohrsatz bald auch auf deutschen Straßen. Das 16”-Klapprad des Traditionsunternehmens hat sich seit knapp 50 Jahren kaum verändert – doch jetzt umso mehr. Hier findet ihr alles über das neueste Leichtgewicht!
Nachdem die T-Line in Singapur, China und im Stammland Großbritannien schon verfügbar ist, kommt das hochwertige Klapprad im Frühsommer auch nach Deutschland. Die überarbeitete Variante des Brompton-Faltrads besteht komplett aus dem hochwertigen Leichtmetall Titan und setzt auf Carbon-Anbauteile, wodurch das Gewicht niedrig gehalten wird. Am gewohnt intuitiven Faltmechanismus in 4 Schritten ändert sich nichts. So lässt sich das Bike in kürzester Zeit ins handliche Kofferformat bringen und wiegt dank der leichten Materialien auch noch weniger als euer übliches Handgepäck.
Vom Stahl-Falter zum hochwertigen Titan-Klappmesser
Im großen Alltags-Bike-Vergleichstest (zum Übersichtsartikel) hatten wir bereits ein Brompton M6L (zum Test) aus der Stahl-Bike C-Line im Test. Im Vergleich zum 12,6 kg schweren Stahlmodell ist das Titan-Bike mit knapp 8 Kilogramm ein wahres Leichtgewicht. Um die sage und schreibe 4,6 kg zu sparen, hat Brompton auf die Expertise eines auf die Titanverarbeitung spezialisierten Unternehmens aus Sheffield zurückgegriffen. Hier werden die Bikes aus der T-Line von Hand geschweißt und mit leichten Carbon-Anbauteilen versehen. Lenker, Kurbeln und Gabel bestehen aus den leichten Carbonfasern und senken das Gewicht noch weiter. So bringt das Bike laut Hersteller in der alltagstauglichen Urban-Variante mit Schutzblechen und 4-Gang Schaltung nur 7,95 kg auf die Waage. Wer es noch leichter und simpler will, hat die Option, zur Variante One zu greifen, bei der man – der Name lässt es erahnen – auf Schaltung und Schutzbleche verzichten muss, dafür aber ein schlicht ausgestattetes Modell mit rekordverdächtigen 7,45 kg erhält.
Der Faltmechanismus des Brompton T-Line Urban 2022
In nur vier Schritten wird das Brompton T-Line vom Stadtflitzer zum handlichen Trolley. Der Hinterbau lässt sich einfach nach vorn klappen und dient gleichzeitig als Fahrradständer. Die 2 Rollen am Hinterbau mit der dritten Rolle auf dem Schutzblech sorgen für einen sicheren Stand auf ebenem Untergrund. Dann wird das Bike noch am Oberrohr eingeklappt, der Lenker nach unten geschwenkt und alles via abgelassener Sattelstütze vor ungewolltem Ausklappen gesichert.
Die Ausstattung des Brompton T-Line Urban 2022
Das Brompton setzt – dem Klappmechanismus geschuldet – auf zahlreiche Eigenentwicklungen am brandneuen Titan-Klapprad. Darunter vor allem eine eigene Kettenschaltung, um die Problematik der variablen Kettenlänge beim Einklappen des Hinterrads auszugleichen. Die Gangschaltung verfügt über 4 Gänge und trennt den Umwerfer vom langen Kettenspanner. Mittels eines einzigen Triggers gibt der Schalthebel die Gangwahl weiter: Zum Herunterschalten wird der Trigger gedrückt, für eine schwere Gangwahl wird er gezogen. Zusätzlich zur Gangschaltung verfügt die Urban-Ausstattung über ein vollständiges Schutzblech, das in Verbindung mit den Gummiabweisern auch die Schuhe sauber hält.
Carbon und Titan – das neue Faltrad von Brompton setzt auf feinste Materialien und katapultiert den Klassiker in eine moderne und sportive Zukunft.
Anders als bei dem von uns bereits getesteten Brompton M6L-Modell (zum Test) muss man bei der neuen T-Line auf Ausstattungsfeatures wie eine Pumpe und deren Befestigung, einen Nabendynamo und eine Lichtanlage verzichten. Allein dadurch konnten die Briten wohl schon einiges an Gewicht einsparen. Will man auch nach Sonnenuntergang bzw. vor Sonnenaufgang biken, kommt man um die Ansteckbeleuchtung also nicht herum.
Details wie Gabel, Kurbeln, Lenker und Rails des Sattels, die allesamt aus Carbon gefertigt sind, zeigen gleichzeitig, dass hier bedeutend mehr als nur Kosmetik betrieben wurde. Während der Klappmechanismus grundsätzlich bekannt ist, musste das gesamte hintere Rahmendreieck aufgrund der Viergangschaltung komplett überarbeitet werden. Mal eben eine eigene Schaltung herstellen? Wir kennen nicht viele Bike-Hersteller, die sich dieses Unterfangen zutrauen und ziehen unseren Hut! Auch an der Front hat sich Grundlegendes verändert. Das Steuerrohr hat ein gehöriges Update bekommen und fasst jetzt große und integrierte Steuerlager von FSA anstelle der traditionellen und relativ fummeligen, geschraubten 1-Zoll-Lösungen. Apropos Lager: Auch am Tretlager spendiert Brompton seinem jüngsten Modell externe und verschraubte Lager – herkömmliche Lager mit Vierkantachse gehören hier der Vergangenheit an. Anders als an unserem Test-Bike kommen die Bikes der T-Line mit dem erprobten und beliebten Front-Carrier-Block, dem Montage-Standard für sämtliche Zubehör- und Taschenlösungen.
Das Brompton T-Line Urban 2022 im Test
Das T-Line Urban ist der Supersportler unter den Klapprädern. Mit seinem geringen Gewicht und dem angenehm breiten Carbon-Lenker an der direkten und präzisen Front positioniert das Brompton den Fahrer sportlich. Der steile Sitz- und Lenkwinkel geben ein direktes und agiles Fahrgefühl – erfordern allerdings eine gewisse Eingewöhnungszeit. Für alle Brompton-Neulinge empfehlen wir, bei den ersten Fahrten einen Gang runterzuschalten – man hat ja jetzt insgesamt 4 Alternativen 😉 –, und das Bike erst einmal kennenzulernen. Hat man sich auf super wendige Fahrverhalten der Pocket-Rocket einmal eingestellt, ist es im Alltag ein absoluter Spaßgarant. So lässt es sich um Kurven und durch die Blechlawinen, die sich vor der Ampel stauen, nur so flitzen.
Das Brompton ist so wendig und agil, dass es sich im Notfall auch auf einem Bierdeckel wenden lässt.
Mit den recht schmalen und 16”-kleinen Schwalbe-Reifen solltet ihr außerdem Bahngleise beachten und größere Schlaglöcher meiden, da die Beschaffenheit des Untergrunds sehr direkt an den Fahrer weitergegeben werden. Das Volumen der Reifen ist im Vergleich zu herkömmlichen City-Bikes recht klein und so sollte man den eigenen Fahrstil entsprechend anpassen – Hindernisse besser aussteuern als überfahren, lautet die Devise. Mit einem Kurvenkönig wie dem T-Line machen Kurven ohnehin viel mehr Spaß!
Doch nicht nur im innerstädtischen Verkehr blüht das Brompton auf, es kann auch auf Langstrecken richtig punkten! Klappt man das Bike im Handumdrehen zusammen und nimmt es mit in den nächsten Bus oder Bahn, können auch große Distanzen leicht überbrückt werden. An der Zielhaltestelle angekommen, überbrückt ihr mit dem Brompton T-Line dann lässig und mit Style die letzte(n) Meile(n). Mit dem Bike ins Restaurant und nach 2–3 Gläsern Wein dann doch lieber mit dem Taxi nach Hause? Kein Thema – Taxiunternehmen sind offen für diverse Begleiter. Das 7,95 kg leichte Bike passt in jeden Kofferraum und lässt mit Sicherheit staunende Blicke zurück.
Die Brompton T-Line ist für sportliche Klapprad-Fans eine Schlüsselfigur im täglichen Mobilitätsmix. Es ist super flexibel und kann aufgrund des geringen Gewichts das Brompton-Faltkonzept so gut umsetzen wie kein anderes Klapprad der Briten. Das Bike mal eben in den 4. Stock tragen? Easy! Stil? Sicher!
Wer ein super edles Klapprad sucht und Wert auf hochwertige Verarbeitung legt, wird mit dem Brompton T-Line fündig. Der Titan-Rahmen und die Carbon-Anbauteile halten nicht nur das Gewicht gering, sondern auch die Qualitätsanmutung super hoch. Gepaart mit dem sportlich agilen Handling ist das Brompton der perfekte Begleiter für City-Pendler*innen mit exklusiven Qualitätsansprüchen und einem Hang zu Traditionsunternehmen mit Geschichte.
Mehr Informationen findet ihr unter brompton.com
Words: Julian Schwede, Benjamin Topf Photos: Benjamin Topf