Hat Amsterdam mehr zu bieten als Rotlichtviertel, Hasch und Grachten? Bei unserem DOWNTOWN Urban Getaway Amsterdam powered by WINORA haben wir die Welthauptstadt des Fahrrads auf zwei Rädern erkundet und versteckte Juwelen entdeckt, die nicht mal Locals kennen.


Was ist die DOWNTOWN Urban Getaway-Serie?

Wie sieht die urbane Zukunft aus? Was haben die fahrradfreundlichsten Metropolen dieser Welt zu bieten und was können wir von ihnen lernen? Insider-Spots, versteckte Juwelen, Must-sees abseits des Touristen-Trubels, Tipps und Touren – mit unseren DOWNTOWN Urban Getaways powered by WINORA erkunden wir die spannendsten Großstädte auf zwei Rädern, bringen euch Locals näher, zeigen euch neue Facetten und schenken Inspiration und Motivation für ein besseres Morgen.

Dazu gehören natürlich auch Essentials wie Dos and Don’ts, angesagte Cafés, Bars, Restaurants und ein basic Wörterbuch darf natürlich auch nicht fehlen. Bei jedem Urban Getaway stellen wir euch außerdem die Bikes vor, auf denen wir die Metropole erkundet haben. Bock? Dann nichts wie aufsatteln!


Genießt die folgenden 6 Teile:

1/6 XXX – Vom Fischerdorf zur Metropole

Amsterdam ist wohl eine der größten Kleinstädte der Welt. Doch was macht die Stadt neben ihren historisch Grachten, dem berühmt-berüchtigten Rotlichtviertel, der liberalen Drogenpolitik, Tausenden – wenn nicht gar Millionen – Fahrrädern und Tulpen so besonders? Für die Antwort rollen wir mit Locals bis ans Ende der Stadt, gehen auf Sendung und tauchen in die spannende Geschichte ab.

Von einem kleinen Fischerdorf aus dem 13 Jahrhundert namens Dam zu einer der wohl berühmtesten Städte der Welt – die spannende Geschichte der niederländischen Hauptstadt ist lang, doch der Spitzname der Stadt kurz: A’dam. Die Stadt verdankt ihren Namen einem Damm (früher „Dam“ genannt) an dem kanalisierten Fluss Amstel, der durch das Herz der niederländischen Hauptstadt fließt. Einst perfektionierte man im Amsterdamer Hafen das sofortige Ausnehmen der Fische, Salz und Südfrüchte wurden importiert – der Hauptumschlagplatz für Waren der westlichen Welt etablierte sich. Vor allem japanische Seide, Ingredienzien der indonesischen Küche und chinesisches Porzellan brachten Amsterdams Seefahrer nach Europa. Hier also wurde der Grundstein des heutigen geschäftigen Treibens und internationalen Flairs gelegt. Nur ein logischer Schritt, dass dann Banken ihre Türen öffneten, Wissenschaft wie Literatur florierten und die Kunst mit ihren „Stars und Sternchen“ Rembrandt und Van Gogh ihren Höhepunkt erreichte.

Den „Dam“ gibt es übrigens noch immer – als namensgebenden Platz im Zentrum der Stadt.

Wie auf einem Bootssteg gebaut

Amsterdam wurde aufgrund des sumpfig-feuchten und sandigen Untergrunds auf rund fünf Millionen Holzpfählen errichtet. Heute verwendet man bei neuen Bauprojekten Betonpfeiler, doch sitzen noch immer die meisten Gebäude der Stadt auf wackelig-hölzernen Beinen. Der Hauptbahnhof zum Beispiel steht auf circa 8.600 Holzpfählen, der Königliche Palast auf 13.659 Pfählen. Hier und da sieht man schiefe Häuserfronten, die aufgrund modriger Pfähle in den Grachtengürtel abzutauchen scheinen – der Grachtengürtel ist übrigens von der UNESCO geschützt. Egal wohin der Blick in dieser Stadt wandert: Fast jede der 1.500 Brücken, die Renaissance-Bauten, die romantischen Grachten und jahrhundertealte Denkmäler der Stadt erzählen überschwänglich von ihrer langen Geschichte. Mehr als 8.000 Gebäude stehen dabei unter Denkmalschutz, sogar Stadt- und Dorfansichten sind geschützt!
Fun Fact: Sämtliche Holzpfähle des Hauptbahnhofs stammen aus dem Frankenwald in Deutschland. Kurios dabei: Die Stadt liegt zwei Meter unter dem Meeresspiegel und so ist es kein Wunder, dass das Wasser der Stadt bis zum Hals steht. Dank des ausgeklügelten Regulierungssystems ist die Hochwassergefahr aber eingedämmt – selbst bei starkem Regen kann der Wasserstand konstant gehalten werden.

Dicht und gedrängt

Mit mehr als 17 Millionen Einwohner*innen – rund 488 Menschen pro km2 – sind die Niederlande das am dichtesten besiedelte Land Europas und eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Dabei ist A’dam mit einer fast 1,6 Millionen fassenden Bevölkerung – davon circa 900.000 im Zentrum – eine der wohl größten Kleinstädte der Welt und die bevölkerungsdichteste Stadt der Niederlande. Dadurch hat sie alle Vorzüge einer Großstadt, wie zum Beispiel ein lebhaftes Nachtleben, Restaurants für alle Geschmäcker, eine sehr gute Verkehrsanbindung sowie eine reiche Kultur. Amsterdam ist dabei jung, open-minded sowie entdeckerfreudig und verströmt durch die vielen Zuwanderungen sowie den regen Tourismus das Flair der weiten Welt. Gefühlt sind die meisten Amsterdamer in den Zwanzigern und Dreißigern – so erscheint es uns zumindest. Ihr tatsächliches Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahren.

Amsterdam Int.

Die Bevölkerung Amsterdams ist in den letzten Jahren um mehr als 11.000 pro Jahr gewachsen. A’dam ist dabei Heimat für Menschen aus mehr als 176 Nationalitäten. Die niederländische Bevölkerung mit Migrationshintergrund (im Ausland geboren) hat sich in den letzten 30 Jahren von 1,2 Mio. auf 2,3 Mio. fast verdoppelt. Die größte Gruppe der Zugezogenen sind indische Staatsbürger, gefolgt von Menschen aus den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Alle anderen Zugezogenen kommen ausschließlich aus Westeuropa. Das Ergebnis ist wie in vielen anderen Städten ein Gewinn an enormer Vielfalt: Menschen unterschiedlicher Kulturen, ein Mix an Sprachen, verschiedene Denkweisen, breit gestreutes Wissen, Kultur sowie eine internationale Küche machen die Stadt zu einer einzigartigen Metropole. Somit ist Amsterdam ein Hotspot der interkulturellen Begegnungen, ein Tummelplatz der Kreativität und Vorbild bei Themen wie Toleranz und Vielfalt, was sich in der Geschichte der Stadt wohl manifestiert hat. Schon im 17. Jahrhundert herrschte in Amsterdam Religionsfreiheit, was Schriftsteller und Gelehrte anzog, die hier ihren Freigeist ausleben konnten.

God save the … Proost!

Einmal im Jahr, genauer gesagt am 30. April, färbt sich die Stadt orange und feiert an diesem Nationalfeiertag Koningsdag seinen König. Das Fest ist heute weniger dem König gewidmet als mehr eine ausgelassene Party, um sich selbst zu feiern. Landesweit an Land, Gracht und Fluss zelebriert, besungen und betrunken, ist es laut Einheimischen die zugleich beste und schlimmste Zeit, Amsterdam zu besuchen. Wir haben es zum Glück leider verpasst. Die Hotelraten haben uns so schon staunen lassen und die Gassen sind bereits jetzt verstopft mit Menschen.

Amsterdam hat nicht nur ein Drogenproblem!

Okay, das mild-miese Wetter mit seinen maximal 21 Sommertagen pro Jahr mal außen vor gelassen, gibt es hier noch ein paar mehr Kehrseiten der Medaille. Seit Kurzem ist der Drogenkrieg um Macht und Milliarden in der niederländischen Hauptstadt dramatischer als je zuvor. Die Niederlande sind dank ihrer liberalen Drogenpolitik zum „Mexiko von Europa“ geworden als Hersteller sowie Vertreiber einer Vielzahl von Drogen wie Cannabis, Ecstasy bis hin zu Kokain und Heroin. Dabei erwirtschaftet das Land durch die Produktion mehr als 19 Milliarden Euro pro Jahr. Ein Löwenanteil der hier produzierten Drogen wird hauptsächlich exportiert. Das macht es zum Schlaraffenland für Kartelle und ermöglicht Clankriege. Den Tourismus schreckt dies nicht ab – im Gegenteil, nicht selten wird dieser sogar von der liberalen Drogenpolitik angezogen. Einige schieben sich dann tosend-grölend Tag und Nacht durch die Stadt, vor allem durch das Rotlichtviertel. Es wird in der Öffentlichkeit uriniert und die Straßen werden zugemüllt hinterlassen. Die Locals, die uns die Stadt zeigen, warnen uns bereits bei der Ankunft über die Situation. Man ist hier genervt von dieser Art von Tourismus, die ihre Stadt nur berauscht wahrnehmen.

Vor Corona erreichte Amsterdam ein touristisches Hoch von 22 Millionen Bettenbelegungen – natürlich nicht alles Stoner. Die Stadt kann sich hierdurch schnell eng und gedrängt anfühlen, wenn sich Straßenbahnen, Fahrräder, die Abertausende Menschen und Autos gleichermaßen durch die engen Gassen schieben. Deshalb hat die niederländische Hauptstadt als erste Stadt der Welt (!) eine Touristen-Quote von 20 Millionen Übernachtungen pro Jahr eingeführt. Die Einheimischen forderten sogar 12 Millionen.

XXX – Das Zeichen der Stadt

Die drei Kreuze, über die man übrigens an jeder Ecke in Amsterdam stolpert, sind Andreaskreuze (oder Saltires). Manchmal horizontal auf Flaggen, oft vertikal auf Wappen, Siegeln und Mauern sollen sie an einen Fischer und Apostel mit dem Namen St. Andrew erinnern, der angeblich an einem X-förmiges Kreuz namens Crux Decussata gemartert wurde. Natürlich gibt es hierzu noch zwei Gegentheorien. Einige Leute sagen, dass die Kreuze wohl die drei Gefahren des alten Amsterdams vertreten: Überschwemmung, Feuer und der Schwarzen Tod. Wiederum andere sprechen von einer Adaption eines Schildes der Adelsfamilie Persijn. Wir werden es dabei belassen. Wahrscheinlich weiß es heute eh keiner mehr.

Die unendlich vielschichtige Stadt Amsterdam entdeckt man nicht im Rotlichtviertel, nicht im Museum und schon gar nicht im Coffee-Shop. Zeit, die Stadt ein bisschen besser kennenzulernen, die Bikes aus der Steckdose zu ziehen und sich einen neuen Eindruck zu verschaffen.

2/6 Vergiss das Auto, … nimm das Fahrrad!

Amsterdam entdeckt man am besten aus dem Sattel, denn die Vielfalt der Stadt zeigt sich einem erst von der Fahrradspur. Wir haben mit Local Roos Stallinga das Fahrrad getauscht, sind um die Häuser gerollt und haben im noch relativ unentdeckten Norden der Stadt abgebremst.

Roos Stallinga verkörpert den Vibe von Amsterdam wie kaum jemand anderes. Sie ist kreativ, cool, open-minded und fährt Fahrrad – sehr viel Fahrrad – so viel, dass sie gleich mehrere Bücher darüber schreiben musste. Ihr Bike-Guide RIDE WITH ME ist eine Hommage an Metropolen mit Fahrradspur wie New York, Amsterdam und Barcelona. Und obwohl wir uns am frühen Morgen treffen, ist der Modus für den Tag bereits gesetzt. Take it easy & let it roll.

Unser Treffpunkt ist auch direkt der erste Grund, warum wir zu spät kommen werden. Die Anschlussfähre gen Norden, die wir erwischen müssen, legt in 10 Minuten ab. Wir werden sie gleich zweimal verpassen. Im Osten der Stadt treffen wir Roos auf einen schnellen Kaffee auf einem Hausboot ihrer Freundin. Mehrere Anläufe braucht es, das Hausboot zu verlassen, denn wir fühlen uns hier viel zu wohl und schwelgen in romantischen Vorstellungen des Hausbootlebens. Anstelle von Infos über die Stadt holen wir uns Infos über die Möglichkeiten und Finanzierung eines solchen Eigenheims ein. Kaum hören wir die Zahlen zu Miete und Standgebühr, platzt unser Traum dann auch sogleich. Wir steigen auf unsere Bikes und schalten in den Turbomodus, um es wenigstens rechtzeitig zur übernächsten Fähre zu schaffen. Roos muss dabei natürlich nicht auf ihrem kultigen Hollandrad hinterher hasten. Bislang hatte sie noch nie ein E-Bike ausprobiert. Mit einem neugierigen Lächeln setzt sich die Amsterdamerin auf das WINORA Yakun 12 und schaltet direkt in den Turbo-Modus. Wir hören nur noch ein „kann losgehen“.

Kostenlos und ebenfalls mit Strom betrieben, bringt uns die Fußgängerfähre schnell und entspannt über den Meeresarm IJ in den Norden der Stadt. Während man die geschäftigen Straßen der Hauptstadt hinter sich lässt, entschleunigt einen die kurze Fahrt mit der Fähre schon beim Ablegen. Dabei wuschelt eine leichte Brise durchs frisch gekämmte Haar und das Auge blickt über die kleinen Wellen in die Ferne. Smalltalks starten hier und da mit weiteren Leuten, die zwischen Süd und Nord übersetzen. Die Sonne scheint, und – so hören wir – auf der anderen Seite soll das Gras grüner sein. Am Ende der Überfahrt erwartet uns ein buntes und kreativ genutztes ehemaliges Industriegebiet. Damals beherbergte es unter anderem die vielen Werftarbeiter der prosperierenden Schifffahrtsindustrie. Heute erzählen Denkmäler und eine Industriekulisse von alten Zeiten, neu interpretiert ist hier ein modernes Areal entstanden.

Nord-Amsterdam entwickelt sich seit den 80ern zu einem Creative Hub, das seinesgleichen sucht. Auf dieser Seite der Stadt wird aus alt neu. Schiffe werden zu stylischen Hausbooten. Hippe Restaurants kochen vegan und stellen bunt zusammengewürfelte Stühle an den Treibholztisch. Der Cappuccino wird mit lokal produzierter Hafermilch geschäumt. Ein kultiges Kino zeigt noch kultigere Filme. Indoor Skatepark, Bienenstock und Künstleratelier sind, wie z. B bei dem kulturellem NDSM Komplex, unter einem Dach vereint. Wie in einem Freilichtmuseum wird hier Streetart dargestellt.

Ein sehr spannendes Projekt ist De Ceuvel, ein preisgekrönter, nachhaltig geplanter Ort für kreative, soziale Unternehmen sowie einem schwimmenden B&B. Hier will man ein Exempel des zeitgemäßen zirkulären Lebensstils statuieren. Das Areal wurde von einer Gruppe aus Architekten in eine regenerative städtische Oase verwandelt. Ein gewundener Holzsteg verbindet hier renovierte Hausboote, in denen Menschen vordenken und am Amsterdam von morgen basteln. Als kreativer Spielplatz für nachhaltige Technologien, die energieautark funktionieren und sogar eigene Abfälle verarbeiten sollen.

Doch wie überall auf der Welt, wo es hip und angesagt ist, schlägt die Gentrifizierung zu. Der nördliche Teil von Amsterdam macht da keine Ausnahme und so werden große Areale planiert und mit renditeträchtigen Neubauwohnungen zugepflastert. Nicht weit davon prangt in großen Graffiti-Lettern: „Make art, not €uros!“

Wir rollen vorbei an Festivals für Kinder, Kunstwerken und Wiesen, auf denen Locals ruhige Minuten genießen. Logisch, auch wir haben uns hier unseren Flat White gegönnt, Kuchen reichen lassen und mit Roos über die vielen Möglichkeiten Nord-Amsterdams unterhalten. Und natürlich über den zunehmenden Strukturwandel mit all seinen Folgen.

Ein paar Meter weiter dann unser nächster Stopp: Hembrug terrain. HEM ist die historische Bezeichnung für das Gebiet außerhalb der Deiche. Auch hier entwickelt sich aus einem alten Industriekomplex ein kulturelles Zentrum mit Restaurants, Museen und kreativen Freiräumen. Die kreativen Köpfe der Stadt wollen und können nicht auf Baugenehmigungen warten und somit nimmt man, was schon existiert. In einer alten Munitionsfabrik zum Beispiel, die einst noch Artillerie und Schusswaffen für die niederländische Armee herstellte, essen wir zu Mittag, besichtigen mehrere Kunstausstellungen und reservieren einen Tisch für den späteren Abend in einem anderen Restaurant, was wohl eines unser Highlights sein wird.

Im Hembrug Areal gibt es viele Kunstgebäude und Museen, wie das Het Hem, das Museum of Humanity, Lab-44 und das Bind, das in einem alten Trafogebäude einen Rückzugsort zum Entspannen und lockere Zeit mit Freunden bietet. Als „lebendes Labor“ erfährt man hier vieles aus nächster Nähe, von Musik, Poesie, Geschichten und Kunst. Nachts stapeln sich hier vor den coolsten Clubs der Stadt Teenager, die noch nicht auf der Gästeliste stehen. Alles zusammen verknüpft, erschafft das einen einzigartigen Vibe sowie einen der angesagtesten Creative Hubs der Stadt.

Zurück ins pulsierende Zentrum der Stadt geht es natürlich wieder via Boot. Dabei sind die blau-weißen Fähren ein selbstverständlicher Bestandteil des Amsterdamer Nahverkehrs, die rund 20 Millionen Passagiere jährlich nutzen. Roos fragt uns dann noch verlegen, ob sie eines unsere Bikes für einen weiteren Tag ausleihen kann. „Ich bin vorher noch nie ein E-Bike gefahren“, erklärt sie uns. Und fügt lachend hinzu: „Es macht das Cruisen durch die Stadt so leichtfüßig und entspannt.“

An diesem Nachmittag zieht es uns noch raus ans Meer. Ja, ihr habt richtig gehört, ans Meer! Von Amsterdam bis zum Nordseestrand mit seinen lässigen Restaurants und Surf Vibes sind es mit dem Rad weniger als 2 Stunden. Schneller geht es natürlich mit unseren elektrifizierten WINORA-Bikes. Wir cruisen dorthin, dann entlang des Strands, gönnen uns noch einen Burger und springen ins viel zu kühle Nass. Auf dem Hin- oder Rückweg sollte man unbedingt in Haarlem stoppen, um durch die Gassen mit attraktiven Kultur- und Shopping-Angeboten und gemütlichen Cafés zu rollen.

Gönnt euch einen vollen Tag am anderen Ufer der Stadt, esst hier lecker und lasst euch inspirieren, oder fahrt noch weiter bis zur Nordsee. Ein echter Geheimtipp – naja, jetzt nicht mehr – ist definitiv das Restaurant Bois in Hembrug. Dieses fahren wir abends noch einmal mit halbvollem Akku an, um hier den Tag beim etwas anderen 10-Gänge-Menü ausklingen zu lassen.

3/6 Cycling Etiquette – Die Regeln für eine Revolution

Amsterdam gilt eigentlich zu Unrecht als die Fahrradhauptstadt der Welt. Kopenhagen winkt freundlich rüber und kann hier noch toppen. Dennoch sind auch in Amsterdam Autos nur zu Gast und Radler haben Vorfahrt. Es gibt Fahrradpolizisten, Fahrradparkhäuser und sogar Fahrrad-Abschleppdienste. Wir zeigen euch, was man von und in Amsterdam lernen kann.

Bitte hier parken

Angeblich gibt es in der niederländischen Hauptstadt 700.000 bis 800.000 Fahrräder bei insgesamt 900.000 Einwohner*innen (im Zentrum). Jetzt fragt man sich natürlich: Wer sind diese 100.000 Menschen, die kein Fahrrad haben? Vielleicht sind es ja diejenigen, deren Bikes gerade abgeschleppt wurden? Amsterdams Fahrrad-Abschleppdienste sind tüchtig und kassieren jährlich mehr als 75.000 Bikes ein, die entweder verwahrlost und verrostet Platz an Pfosten wegnehmen, länger als 14 Tage am gleichen Ort stehen oder schlicht und einfach im Weg sind. Die zu lang bzw. falsch geparkten „Fietsen“ gehen dann ins Fahrrad-Gefängnis weit außerhalb der Stadt, wo man sie dann für 25 € wieder abholen kann.

Learning: Parkt euer Fahrrad am besten immer auf die dafür vorgesehenen Abstellplätze. Am Bahnhof zum Beispiel gibt es 10.000 davon.

I like to move it!

Laut der Human Fitness App ist die niederländische Metropole die Stadt, in der sich die Bevölkerung weltweit am meisten bewegt. Das trägt dazu bei, dass die Hauptstadt zu den Ländern mit der geringsten Fettleibigkeit zählt, obwohl die niederländische Bevölkerung alles, was man sich vorstellen kann (oder auch nicht), frittieren. Zwei Drittel ihrer Wege rollen die Amsterdamer*innen dabei auf ihrem Fahrrad, was täglich zusammen circa zwei Millionen Kilometer ergibt. Möglich wird dies nur durch eine beachtliche Planung des Verkehrsnetzes sowie der Infrastruktur. Die zusammengefasst fast 800 km langen Radwege sind integraler Bestandteil des dortigen Verkehrssystem und nicht – wie in vielen anderen Orten – nur aufgemalt, sondern ordentlich installiert, von Autofahrspuren separiert oder mit klarer Vorrangregelung für Fahrräder. Fast alle Ecken der Stadt sind dabei schnell, sicher und einfach mit dem Bike zu erreichen. Die Amsterdamer Luft kann man dabei bedenkenlos auf Lunge ziehen, da die Luftverschmutzung durch Autos zwar nicht gen Null geht, aber durchaus gering ist. Aber auch joggen, schwimmen und laufen hat für die Bevölkerung dort einen extrem hohen Stellenwert. Wir steigen gleich zu ihnen ins Wasser und überqueren die Amstel kraulend.

Learning: Städte dieser Welt, nehmt euch ein Vorbild an Amsterdam.

Hochnäsig ohne Helm

Bei Ankunft in der Hauptstadt wird einem direkt klar, dass die Einheimischen das Fahrrad nicht nur als Fortbewegungsmittel sehen. Vielmehr ist Fahrradfahren für sie ein Lebensgefühl zugleich. Die Nase dabei leicht nach oben gereckt und den Fahrtwind sanft durch die Haare wehend, trägt man hier ganz selbstverständlich keinen Helm – auch nicht die Kinder auf dem Kindersitz oder im vorderen Abteil des Cargo-Bikes. Die Helmtragequote liegt in Amsterdam bei 1 %. Angeblich gibt es ein Sprichwort, das besagt: „Die Deutschen fahren nur deshalb mit Fahrradhelm, weil sie nicht Radfahren können.“

Learning: Wir sind selber auch ohne Helm gefahren – also kein Learning.

Alles fließt

Um es laufen lassen zu können, hat man in Amsterdam ein paar klare Regeln definiert:

Amsterdamer Bike Knigge

  • Radfahrer haben immer Vorfahrt.
  • Wer bremst, verliert.
  • Rot ist nur optional.
  • Fußgänger sind kein Grund, anzuhalten. Sie können Slalom umfahren werden.
  • Nehmt genug Speed von jeder der 15.000 Brückenbögen mit.

Okay, Spaß beiseite …

Hier ein paar Regeln von Roos Stallinga

  • Benutzt Handzeichen vor dem Abbiegen und Bremsen.
  • Fahrt immer auf der rechten Seite, wenn ihr nicht gerade überholt.
  • Fahrt nicht auf der entgegengesetzten Fahrbahn.
  • Stoppt niemals mitten auf dem Radweg – schon gar nicht für Fotos!
  • An Kreuzungen haben – wie beim Auto – von rechts Kommende Vorfahrt.
  • Stoppt an Zebrastreifen.
  • Parkt eure Bikes nicht auf dem Fußgängerweg.
  • Fahrt nur nebeneinander, solange andere passieren können.
  • Bike am besten doppelt abschließen.
  • Go with the flow of the city.

4/6 Was geht bei dir so? Wen man alles auf der Fahrradspur trifft

Auf der Fahrradspur Amsterdams kann man so einiges lernen und kommt dabei auch den Einheimischen näher. Wir haben drei Locals an der Ampel kennengelernt und dabei über das Amsterdamer Leben aus erster Hand erfahren. Bikes wurden getauscht, Heineken in der wohl stylischsten Wohnung der Stadt getrunken und wir sind auf Sendung gegangen.

Ist man in der Stadt mit dem Bike unterwegs, kann es zu manchen – auch bleibenden – Bekanntschaften kommen. Hier drei Beispiele, live von unseren Ausfahrten in Amsterdam.

William Lounsbury treffen wir an einem frühen Morgen im Westen der Stadt, als er auf der Suche nach einem Kaffee und einem guten Foto an uns vorbeizieht. Er ist Amerikaner, Fotograf, seit 10 Jahren ohne Auto und wohnt seit über 5 Jahren in Amsterdam. Auf die Frage, ob er uns in seinem Windschatten zum besten Coffee Spot der Stadt bringen kann, stimmt er sofort zu, will aber gerne eines unsere Bikes für die Fahrt testen. „Ich bin noch nie auf so einem E-Bike gefahren. Man sieht sie hier aber mehr und mehr. Kann ich mal?“, fragt er verlegen und neugierig zugleich. „Logisch“, sagen wir. Bike swap – Abfahrt.

Der sicherlich nicht direkte Weg zum ersten Kaffee führt uns vorbei an genialen Aussichten, grünen Parks und an der pendelnden Bevölkerung. Wir kreisen dabei durch den Westerpark, der weitläufige, grüne Wiesen in der Sonne ausrollt und im lebhaften Teil hauptsächlich Locals in seine kleinen Geschäfte, Märkte und Restaurants einlädt. Auch hier werden Gebäude umgedacht und mit Ideen gefüllt, wie zum Beispiel ein altes Gaswerk, das nun ein Kulturkomplex ist und vor dem William geheiratet hat. #cute

Okay, okay, okay! Uns wurde hier wirklich nicht zu viel versprochen. Alle herhören, den besten Hipster Kaffee gibt es unserer Erfahrung nach wirklich da, wo uns William einen versprochen hat. Für das brühende Gold müsst ihr zu FUKU. Laut Barista bekommen wir einen Funky Cappuccino, den wir, sollte er uns nicht schmecken, auch wieder zurückgeben könnten. Probiert und begeistert – wir geben hier gar nichts zurück!

Wir laden William gleich noch auf ein Frühstück im benachbarten Café Samen ein. Unsere Bestellung wird erst einmal schön vergessen, doch somit haben wir genug Zeit, William ein bisschen besser kennenzulernen. Wir erfahren, was ihn hier nach Amsterdam verschlagen hat und was ihn antreibt.

Die Liebe ist wie so oft der Grund, warum William gerade da ist, wo er ist. Aus den USA über Paris nach Amsterdam. Als freiberuflicher Fotograf mit Aufträgen in sozialen und dokumentarischen Projekten, fühlt er sich hier in Amsterdam wohl. Die kreative Szene ist groß, die Einheimischen sprechen fließend Englisch und die Stadt ist fotogen. Sein letztes Projekt ist ein Fotobuch mit Kurzgeschichten und Portraits der Menschen, die im Bos-en-Lommer-Viertel wohnen. Im Prinzip genau da, wo wir gerade sitzen und frühstücken. Ihm sei wichtig, dass bei all der Gentrifizierung hier, an der er natürlich auch ein Stück weit beteiligt ist, die echten Locals und ihre Geschichten nicht vergessen und ausradiert werden.

Wie in so vielen Städten der Welt werden auch hier im Westen Amsterdams Viertel mit vielen Sozialwohnungen in moderne Gebiete für vor allem junge „Expats“ verwandelt. Veränderungen des Stadtbilds, steigende Immobilienpreise, neue Investitionsprojekte und mehr Tourismus sind das Ergebnis. Durch diesen Wandel haben Alteingesessene das Nachsehen. Den Wandel vom Arbeiter- zum Hipster-Viertel kann man fast schon im Vorbeifahren erkennen. Hier gibt es jetzt teures Bio-Sauerteigbrot mit schlicht-stylischem Logo sowie einen Flat White für 4 €. Blonde Cool Kids kürzen den Namen des Viertels in Bolo ab und stehen, so wie wir, mit ihren E-Bikes vor hippen Cafés Schlange. Früher gab es hier marokkanische Lokale und türkische Bäckereien sowie orientalische Nassrasuren für einen schmalen Taler.

Wir rollen durch das Viertel Slotermeer-Noordoost, in dem Straßennamen an gefallene Kriegshelden erinnern, dabei passieren wir den nur 37 Meter tiefen See, auf dem kleine Segelboote treiben. Hier treffen wir zufällig zwei Angler, einer von ihnen kommt aus einer türkischen Arbeiterfamilie der zweiten Generation. Beschwerden über eine veränderte Wohnsituation vernehmen wir jedoch nicht – noch nicht. Höchstens über den schlechten Fang heute.

William hat bei all der Begeisterung für das WINORA-Rad komplett seinen nächsten Termin vergessen. Nach einem kurzen Stopp an der New Metropolis Nieuw-West Galerie, in der William derzeit eine kleine Fotoausstellung hat, findet unser spontanes Date dann leider ein abruptes Ende. Nach dem Rücktausch der Bikes sehen wir ihm auf seinem quietschenden Drahtesel nach. „F***, fühlt sich an, als hätte ich einen Platten!“, vernehmen wir noch von William bei seinem Umstieg auf sein unmotorisiertes Bike. „Haut rein, Jungs, und danke für den Kaffee!“ ruft er uns noch zu. Danke für den Tourguide, William. Wir hoffen du liest das 🙂

William Website

Jon Woodroff kennen wir zugeben schon län ger als nur eine Ampelschaltung. Mit seiner Agentur Twotone Amsterdam unterstützt er Start-ups aus der Bike-Szene. Auf unserem Weg zurück zum Hotel halten wir an seinem Agenturbüro, das zugleich ein Shared Workspace ist. Hier pitcht, verkauft und organisiert Jon Marken, Projekte und Dinge, die meistens irgendetwas mit Fahrrädern zu tun haben. Die Zeit reicht nur für einen Smalltalk, denn er kommt uns bereits auf halbem Wege entgegen. Dabei sitzt er auf einem Custom-Bike mit etwas Chaos und viel Detailliebe. Typisch Jon! Mit seiner Tochter via Facetime telefonierend navigiert er uns und sein DIY-Bike freihändig Richtung Radiostation Echobox. Von hier aus sendet er wöchentlich mit Freund und Kollege Kike Molares in die Stadt hinaus, was die Fahrradszene Amsterdams bewegt. Musik wird auch gespielt. Wir lauschen gespannt aus dem Nebenraum. Hört mal rein.

echobox.radio

Bing van der Lande – was ein cooler Typ! Angelehnt an einer Ampel und mit einem entspannt musternden Blick über die Schulter, fällt uns Bing (ja, das ist sein echter Name) durch seine Lässigkeit direkt auf. Wir müssen ihn ansprechen, brauchen es aber gar nicht. Er eröffnet das Gespräch und beendet es fast zugleich. „Red is Optional“, grinst er uns an und tritt noch bei auf Rot geschalteter Ampel in die Pedale. Wir ziehen hinterher.

Was folgt, ist ein entspanntes Gespräch, während man Fußgängern ausweicht, freihändig die Sonnenbrille gerade rückt und in eine uns unbekannte Richtung fährt. Auf die Frage, wo es hingeht, antwortet er nur: „Zu meiner Firma Object Embassy.“ Kennen wir noch nicht – sind aber neugierig und fahren ihm hinterher.

Im Büro angekommen, das im schicksten Viertel und in einer der sehr noblen Straßen der Stadt liegt, erwarten uns Stühle. Stylische Stühle, mit fortlaufenden Nummern. Bing vertreibt ikonische 50er-Jahre Design-Stühle von Pierre Jeanneret zu einem unübertroffenen Preis. Handgefertigt aus Teak und Rattan und mit einem Double Check für Qualität und Detail, werden die Stühle aus Indien über Amsterdam in die Welt vertrieben. Bing gründete Object Embassy aus Frustration über die bestehende Möbelindustrie. Seine Mission ist es, den Highend-Möbelmarkt zu demokratisieren. Dazu geht er die Dinge etwas anders an: Er und seine 6 Mitarbeiter bieten nur eine begrenzte Anzahl von Produkten an, die sie nicht an Geschäfte, sondern direkt an Designliebhaber vertreiben.
Unsere Frage, wie er sich ein Büro in der Straße Willemsparkweg leisten kann, entgegnet er lässig: „Kann ich nicht, wir squatten es legal für 400 € im Monat. Solange die Vermieter keinen neuen Mieter haben, können wir hier günstig schalten und walten – das ist üblich in Amsterdam!“ Dabei öffnet er eine Flasche Wein und beginnt, eine Zimmerpflanze zu entstauben, während er grinsend fortfährt: „Wir sind trotzdem auf dem Boden geblieben.“

Wir besuchen Bing später noch einmal auf ein Heineken in seiner Wohnung in Amsterdam Ost. Einer der wohl stylischsten Wohnungen, die wir hier nicht erwartet hätten. Zusammen mit weiteren Anwohnern kaufte Bing vor ein paar Jahren einen leerstehenden Kindergarten aus dem Jahre 1914, der sich mit der Zeit in ein nachhaltiges Zuhause verwandelte. Sein Interieur, ein Mix aus Moderne und Klassik aus Ebay Kleinanzeigen und Design-Shops, ist dabei ganz natürlich und organisch entstanden.

Object Embassy

Amsterdam ist wohl eine der kreativsten Städte, die wir bislang besucht haben. Überall wird etwas neu erfunden, getüftelt und ausprobiert. Die Farben sind meist poppig-bunt, die Gebäude alt, aber irgendwie neu und die Menschen offen und voller Ideen. Die Eigeninitiative dieser Stadt sucht dabei ihresgleichen. Wir nehmen den Schwung mit und hoffen, euch mit diesen Erfahrungen und unseren Bekanntschaften zu inspirieren.

5/6 Getaway Essentials – Hotels, Bars, Restaurants, Dos and Don’ts in Amsterdam

Bike-Shops

Amsterdamse Fietswinkel
Wo? Postjesweg 106 bg | 1057 EG Amsterdam
Web amsterdamsefietswinkel.nl

WheelGood
Wo? Oudezijds Armsteeg 22 | 1012 GP Amsterdam
Web wheelgood.nl

Amsterdam bike store
Wo? Bilderdijkstraat 130HS | 1053 LA Amsterdam
Web amsterdambikestore.webshopgemak.nl

Bike Company Holland
Wo? Jan van Galenstraat 404 | 1061 AZ Amsterdam
Web bikecompanyholland.nl

Wo schläft man in Amsterdam am besten?

Full Disclosure: Wir haben zwei Hotels für euch ausgecheckt und nur eines von beiden hat uns gefallen. Die weiteren hier genannten Unterkünfte sind eine Empfehlung von Freunden und Locals. Vielleicht bekommt ihr ja noch ein cozy Hausboot über Airbnb gemanagt. In Amsterdam bucht man am besten 3–4 Monate im Voraus, es sei denn, man hat genug auf der Kante und verkraftet juicy Preise.

Volkshotel (trendy – jung – entspannt)
Wo? Wibautstraat 150 | 1091 GR Amsterdam
Web volkshotel.nl

Conscious Hotel Westerpark (budget – entspannt – einfach)
Wo? Haarlemmerweg 10 | Westerpark, 1014 BE Amsterdam
Web conscioushotels.com

Hotel BOAT & CO (hip – modern – mit Ausblick)
Wo? 500 Revaleiland | Westerpark, 1014 ZG Amsterdam
Web boatandco.nl

Morgan & Mees (Paris lässt grüßen)
Wo? Tweede Hugo de Grootstraat 2–6 | 1052 LC Amsterdam
Web morganandmees.com

Wo wir in Amsterdam lecker gegessen haben

Restaurant Bois
Manchmal muss man sich einfach was gönnen: 10 vegetarische Gänge, mit fantastischen Geschmacksexplosionen und manch rauchigen Touch (hier wird mit Holz gefeuert und gekocht – es gibt weder Gas- noch Elektroherde!). Dazu das passende Wine-Pairing? Ja bitte! Hier sitzt man bei cooler Musik und Kerzenschein in einer alten Munitionsfabrik. Ein cooles Konzept, das erst vor Kurzem von 5 Freunden eröffnet wurde und definitiv unser kulinarisches Highlight ist. Don’t drink and drive ; )

Wo? Warmperserij 3 | 1505 RL Zaandam (Mit der Fähre über den IJ)
Instagram restaurant_bois

Clos Amsterdam
Weinbar mit sehr gutem Essen und erstklassigem Wein. Danke auch an den Manager, der uns, wenn auch nur widerwillig, Fotos hat machen lassen. Der Spargel mit Sauce Hollandaise war premium!

Wo? Beukenplein 50 | 1091 ML Amsterdam
Instagram closamsterdam

Café Parlotte
Empfehlung unseres Kumpels Bing. Easy Going Restaurant, das unter anderem Austern und internationale Gerichte serviert. Die umfangreiche Weinkarte darf natürlich nicht fehlen.
Wo? Westerstraat 182 | 1015 MR Amsterdam
Instagram cafe_parlotte

Restaurant de Kas
„Von der Pflanze auf den Teller“ – Das Restaurant pflegt selbst ein Gewächshaus mit über 300 verschiedenen Kräutern, Gemüse- und Obstsorten. Als Hüter des MICHELIN Green Stars ist es nicht verwunderlich, dass man sich hier Wochen im Voraus den Tisch reservieren sollte. Tipp: Einen Platz auf der Gartenterrasse sichern.
Wo? Kamerlingh Onneslaan 3 | 1097 DE Amsterdam
Instagram restaurantdekas

Restaurant Wilde Zwijnen
2010 in Ost-Amsterdam gegründet, als es hier noch kaum ein kulinarisches Angebot gab, bietet das Restaurant Wilde Zwijnen moderne niederländische Küche – und minimale Auswahl: Es gibt das Chefs Menu mit 3 bis 5 Gängen, wobei man zwischen Fisch, Fleisch oder vegetarischer Option wählen kann. Dinieren kann man im Restaurant Wilde Zwijnen, das sich in einer ehemaligen Bäckerei befindet, 7 Tage die Woche. Lunch gibt es am Wochenende. Unbedingt vorher reservieren!
Wo? Javaplein 23 | 1095 CJ Amsterdam
Instagram wildezwijnenrestaurant

Brunch und Co.

Friedhats FUKU Cafe
Zum besten Cafe hier entlang:
Wo? Bos en Lommerweg 136 HS | 1055 ED Amsterdam
Instagram friedhats

Samen – Lunch and Juices
Und direkt daneben zum Brunch:
Wo? Bos en Lommerweg 72 | 1055 EC Amsterdam
Instagram samenlunchenjuice

Mr. Stacks
Bock auf die besten veganen Pancakes ever?
Wo? Govert Flinckstraat 122 | 1072 EM Amsterdam
Instagram mrstacksams

Volkshotel
Ihr sucht einen Co-Working-Space, habt ein Meeting oder wollt einfach nur einen guten Cappuccino?
Wo? Wibautstraat 150 | 1091 GR Amsterdam
Instagram volkshotel

Dos

  • Früh aufstehen und die Stadt für sich alleine haben
  • Platz auf dem Fahrradweg machen – manche Locals sind ziemlich schnell unterwegs
  • Regenjacke einpacken
  • Schutzblech ans Bike
  • Bootstour durch die Grachten
  • Mit der Fähre in den Norden
  • Museumsticket im Voraus kaufen
  • Dinner vorab reservieren!
  • Co-Working (weil es hier irgendwie alle tun)
  • Das Bike abschließen
  • Ein Hausboot mieten

Don’ts:

  • Der Coffee-Shop ist kein Café
  • Keine Fotos im Rotlichtviertel. Oops, sorry …
  • Sich nur im Zentrum aufhalten
  • Das Powerkraut unterschätzen und wie ein Zombie durch die Gassen schlürfen
  • Zu spät den Flug, das Hotel oder das Restaurant buchen
  • Niemals auf den Fahrradwegen laufen
  • Keine Drogen auf den Straßen kaufen
  • Nicht gegen den Strom fahren
  • In der Amstel einen auf Michael Phelps machen und beim Abstoßen den Fuß aufschneiden
  • Im Rausch in die Grachten fallen

Niederländisch für Anfänger.

  • Hallo – Hai!
  • Guten Tag – Goeden Dag (Chude Daach)
  • Guten Morgen – Goedemorgen (Chudemorchen)
  • Guten Abend – Goedenavond (Chudenavond)
  • Gute Nacht. – Goede nacht. (chude nacht)
  • Wie geht es dir? – Hoe gaat het met u? (hu chaat het met ü)
  • Gut, danke. – Goed, dank u. (chuud, dank ü)
  • Bitte. – Alstublieft. (astüblieft)
  • Vielen Dank. – Dank u well. (dank ü well)
  • Ja. – Ja.
  • Nein. – Nee.
  • Entschuldigung. – Sorry.
  • Auf Wiedersehen – Tot ziens. (tot siens)
  • Tschüss (informell) – Doei! (Duui)
  • Hilfe! – Help!
  • Vorsicht! – Let op! (Let op! )
  • Fahrrad – fiets (fiets)
  • Fahrradwerkstatt – fietsenmaker (fietsenmaker)
  • links – links (links)
  • rechts – rechts (rechts)
  • geradeaus – rechtdoor (rechtdoor)
  • Wo ist…? – Waar is…? (Waar is…)
  • Wie viel kostet das? – Hoeveel kost dit?
  • Bierchen? – biertje? (Bierche?)

6/6 Escape faster Unsere Elektro-Cityflitzer aus Amsterdam im Detail

Amsterdam erstreckt sich weit über die Stadtgrenzen und das Kanalnetzwerk hinaus. Deshalb sind die E-Bikes WINORA Yakun geradezu die besten Erkundungsfahrzeuge für die niederländische Metropolregion, und das noch vor dem Wassertaxi. Hier stellen wir euch unsere Elektrofahrzeuge im Detail vor.

WINORA Yakun 10

Winora Yakun 10 | Bosch Smart System/750 Wh | 75 mm (v)
28,60 kg in Größe M | 3.999 € | Hersteller-Website

Das von uns in Amsterdam getestete Yakun 10 macht den Einstieg in die Trekking-Bike-Serie WINORA Yakun. Das komfortable E-Bike mit tiefem Durchstieg ist der ideale Begleiter für lange Sightseeing-Touren durch Amsterdam. Ausgestattet mit dem kraftvollen Bosch Smart System-Motor hat man in der flachen Innenstadt nie zu kämpfen: Der Motor bietet mit 85 Nm Drehmoment genug Vortrieb, um selbst die steilsten Anstiege von hügeligen Metropolen mit Leichtigkeit zu bewältigen. In Amsterdam sucht man die zwar vergebens, dafür gewinnt man aber selbst im schweren Gang jegliche Ampelstarts im schnellen Amsterdamer Radverkehr. Hat man es mal eilig, kann man im Turbo-Modus problemlos an den langen Fahrradkolonne von Amsterdam vorbeiziehen. Der dazu passende große 750-Wh-Akku liefert eine enorme Reichweite. Ob man so fast alle 200 Kanäle ohne Ladestopp abfahren kann, haben wir nicht ausprobiert – aber wir glauben schon! Dank praktischem Modular Rail System lässt sich Zubehör, wie eine Trinkflaschenhalterung oder ein Fahrradschloss, direkt am Unterrohr montieren. Für schwerere Gepäckstücke bietet sich der Heckgepäckträger mit einer zulässigen Zuladung von 27 kg an. Der Gepäckträger ist kompatibel mit dem MIK-Standard, wodurch Satteltaschen im Handumdrehen sicher am Gepäckträger befestigt und wieder abgenommen werden können.

Das Bosch Kiox 300-Display liefert alle Fahrdaten übersichtlich auf einen Blick.
Der WINORA Heckgepäckträger ist ein wahres Multitalent. Er stützt nicht nur das Schutzblech und das Rücklicht, sondern ist auch mit dem praktischen MIK-System für Taschen, Körbe und Kindersitze kompatibel.
Der Bosch Smart System-Motor ist ein wahres Kraftpaket, zusammen mit dem großen 750-Wh-Akku sorgt er für Non-Stop Vortrieb auf den Radwegen in Amsterdam.
Den tiefen Durchstieg hat sich das Yakun von den Hollandrädern in Amsterdam abgekupfert. Er macht das Auf- und Absteigen in der belebten Metropole besonders einfach.

WINORA Yakun 12

Winora Yakun 12 | Bosch Smart System/750 Wh | 80 mm (v)
28,75 kg in Größe L | 4.299 € | Hersteller-Website

Das WINORA Yakun 12 ist wie die anderen Modelle aus der Yakun-Serie als komfortabler Tiefeinsteiger sowie als klassischer Diamant-Rahmen erhältlich. Der markante Diamantrahmen mit versetzt zueinander verlaufendem Oberrohr und Sitzstreben würde sich auch als moderne Kunst im Van Gogh Museum gut machen. Mit diesen Bikes sind wir auf alle Fälle aufgefallen – denn die meisten Locals fahren entweder quietschende Drahtesel oder günstige E-Bikes niedriger Qualität. Die Vollausstattung des Yakun aus stabilen Alu-Schutzblechen, Lichtanlage, Fahrradständer und Gepäckträger ist sauber am Rahmen integriert. Im Sattelrohr sitzt eine versenkbare Sattelstütze mit 150 mm Hub. Sie macht nicht nur das Auf- und Absteigen einfacher, im Zusammenspiel mit dem winkelverstellbaren Vorbau ist das Yakun 12 auch schnell auf einen anderen Fahrer eingestellt. Dank der voluminösen 2,4” Schwalbe Al Grounder-Reifen besitzt das Yakun 12 bereits ohne das Zutun der Federgabel solide, dämpfende Fahreigenschaften. Es rollt über kleine Fahrbahnunebenheiten hinweg und lässt sich auch kaum von den Amsterdamer Straßenbahnschienen irritieren. Starke Stöße, wie z. B. durch Bordsteinkanten, werden von den 80 mm Federweg der RockShox Recon-Federgabel geschluckt.

Dank der verstellbaren Sattelstütze mit 150 mm Hub muss man auf dem Yakun 12 an der Ampel nicht aus dem Sattel steigen, um den Fuß auf den Boden zu bekommen. Ein Griff an die Lenkerfernbedienung genügt und der Sattel versinkt im Sattelrohr.
Die RockShox Recon-Federgabel an der Front liefert mit 80 mm Federweg genug Reserven, um selbst schlecht gepflasterte Straßen abzufedern.
Die breiten 2,4” Schwalbe Al Grounder-Reifen sorgen allein durch ihr Volumen bereits für eine gute Grunddämpfung.
Die Yakun-Serie ist in 4 Rahmengrößen von S bis XL erhältlich. Für eine schnelle Anpassung reicht auch der Griff zum 5-mm-Inbusschlüssel, um den winkelverstellbaren Vorbau auf die eigene Größe einzustellen.

Winora Yakun R5 Pro

Winora Yakun R5 Pro | Bosch Smart System/750 Wh | 80 mm (v)
29,55 kg in Größe L | 4.699 € | Hersteller-Website

Das von uns in der niederländischen Hauptstadt gefahrene Yakun R5 Pro ist das Topmodell der WINORA Yakun-Serie. Statt einer Kette übernimmt ein wartungsarmer GATES-Carbon-Riemen die Kraftübertragung. Laut Hersteller muss er nicht geölt werden und setzt keinen Rost an, selbst eine salzige Meeresbrise aus der Nordsee soll ihm nichts anhaben können. Die RockShox Recon-Federgabel mit 80 mm Federweg bietet auf unseren Fahrten angenehmen Fahrkomfort. Auch über gepflasterte Altstadt-Straßen soll es sich bequem rollen lassen, falls man eine Metropole mit einem schlechter ausgebauten Radwegenetz als Amsterdam erkundet. Mit der kraftvollen Shimano XT-Vierkolbenbremse aus dem sportlichen MTB-Bereich gelingen auf unseren Fahrten gut dosierte Bremsvorgänge und das steigert die Fahrsicherheit enorm. Der Frontscheinwerfer Litemove AE-130 mit Fernlichtfunktion sorgt bei Dunkelheit dafür, dass man selbst im Rotlichtviertel mit seinen ablenkenden Live-Shows nicht übersehen wird. Der serienmäßige Frontgepäckträger lässt sich im Handumdrehen abnehmen und bietet mit einer zulässigen Zuladung von 3 kg genug Kapazitäten, um selbst den schmuckvollsten Tulpenstrauß zu transportieren.

Das Gepäck auf dem Frontgepäckträger hat man während der Fahrt immer gut im Blick. Falls man ihn nicht braucht, ist er mit einem Handgriff demontiert.
Sand im Getriebe? Das kann dem Yakun R5 Pro mit versiegelter Shimano NEXUS-Nabenschaltung und GATES-Carbon-Riemen nicht passieren. Der wartungsarme Antrieb trotzt selbst widrigsten Bedingungen.
Die Shimano XT-Vierkolbenbremse bietet selbst schweren Fahrern viel Bremskraft und lässt sich gut dosieren.
Das Litemove AE-130-Frontlicht mit Fernlichtfunktion sorgt für gute Sicht und Sichtbarkeit bei Dunkelheit. Den Strom bezieht es direkt aus dem großen 750-Wh-Hauptakku.

Words: Julian Lemme Photos: Julian Lemme / Robin Schmitt