Decathlons Ambitionen sind enorm: Es reicht nicht, einer der größten Sportartikelhändler der Welt zu sein, man will auch die Mobilität von morgen mitgestalten. In der Magic Bike-Konzeptstudie wurden viele clevere Ideen umgesetzt, die Sicherheit und Komfort vorantreiben. Wie weit ist das Konzeptbike von der Marktreife entfernt?
Bei Decathlon mangelt es weder an Ambitionen noch an Expertise, die weit über den Verkauf von Sportartikeln hinausgeht. Für die Konzeptstudie zum Magic Bike haben sich vier Entwickler aus unterschiedlichen Industriezweigen zusammengesetzt und sich gefragt: Was hält die Stadtbevölkerung davon ab, das E-Bike zu nehmen? Wo liegen die Ängste und Bedürfnisse von Pendlern und wie kann man diese Punkte mit einem E-Bike richtig adressieren? Dabei wurde klar, dass die Sicherheit von E-Bikes eine entscheidende Rolle spielt. Decathlon zufolge ist die Wahrscheinlichkeit für einen Crash mit dem E-Bike viermal so hoch pro gefahrener Stunde wie mit dem Auto. Der E-Biker fühlt sich im Gegensatz zum Autofahrer demzufolge nicht nur verletzbarer, er ist es de facto auch. Daher war es für Decathlon von größter Bedeutung, eine gute Sicht und Sichtbarkeit auf dem E-Bike herzustellen. Zudem soll das E-Bike gut vor Diebstahl geschützt sein, denn zum Beispiel in Frankreich wird im Schnitt ein Fahrrad pro Minute gestohlen. Auch für diesen Sicherheitsaspekt haben sich die Entwickler des Magic Bike was einfallen lassen. Das Bike sollte möglichst vielseitig einsetzbar sein und wenn dann noch Komfort und Handhabung des Bikes stimmen, ist das Konzept rund.
Reine Zukunftsmusik? Das Magic Bike von Decathlon im Detail
Mit dem Magic Bike haben die Entwickler von Decathlon eine Machbarkeitsstudie auf die Beine gestellt, bei der die Vorstellung eines serienreifen Bikes nicht an erster Stelle stand. Es ging vor allem darum, zu experimentieren, auf die Emotionen und Bedürfnisse von E-Bikern einzugehen, Probleme zu identifizieren und Lösungen dafür zu implementieren. Das Magic Bike soll gleichzeitig zeigen, was momentan technisch möglich ist, und damit die technologische Entwicklung bei Herstellern anspornen und vorantreiben. Oberstes Ziel ist, dass die Bike-Community von den cleveren Features profitiert. Ob auf einem Magic Bike oder auf dem Bike eines anderen Herstellers, war den Entwicklern dabei egal.
Visionen sind das Archiv der Zukunft. Bleibt das Magic Bike nun reine Zukunftsmusik oder findet es den Weg in eine der 1.700 Decathlon-Filialen? Leider nein! Die Konzeptstudie, so zukunftsweisend sie auch sein mag, soll nicht in ein Bike für den Endkunden überführt werden. Aber der Erfindergeist der Entwickler ist mit dem Magic Bike nicht erloschen. Sie sitzen bereits an der Konzeptstudie zum Magic Bike 2.0, das dem Trekking-Bike-Sektor genauso als Vorbild dienen soll, wie das Magic Bike dem urbanen.