Die Eurobike in Frankfurt am Main ist in vollem Gange und bietet neben High-Performance-Bikes auch innovative Neuheiten für den urbanen Raum. Wir haben euch 10 Highlights der Messe zusammengestellt.

Die Hersteller haben auch dieses Jahr viel Neues präsentiert und spannende Innovationen in den Bereichen Visibility, Nachhaltigkeit und Komfort gezeigt. Wer allerdings sofort den Geldbeutel zücken will, muss sich in den meisten Fällen noch gedulden. Die vorgestellten Bikes sind noch nicht direkt verfügbar, sollen aber bis Anfang nächsten Jahres im Handel erscheinen.

Moustache J On, All und Off – Die neuen On- und Offroad-Tiefeinsteiger von Moustache

Das neue Moustache J ist ein vollgefederter Tiefeinsteiger im Portfolio der französischen E-Bike-Marke. Die Besonderheit: Der Rahmen wird im Aluminiumguss-Verfahren in Frankreich produziert und besteht aus nur zwei Teilen, die ganz ohne Schweißnähte auskommen: Hauptrahmen und Hinterbau samt Motoraufhängung. Das heißt, der Rahmen beherbergt den Akku mit 625 Wh, und der Bosch Performance Line-Motor ist außergewöhnlich im beweglichen Hinterbau untergebracht. Die eingegossenen Stege im Inneren sollen den Tiefeinsteiger besonders verwindungssteif machen, und die Befestigung vom Motor im Hinterbau entkoppelt den Antriebsstrang komplett von der Kinematik. Das Bike gibt es mit Ketten- oder Nabenschaltung, durch die Kinematik ist an der Riemenvariante mit Nabenschaltung kein Riemenspanner notwendig. Gefedert wird die Antriebseinheit vom Moustache Magic Grip-Dämpfer, der im ersten Fahreindruck auf der Eurobike ein Fahrgefühl wie auf Wolken erzeugt. Das Bike kommt in drei verschiedenen Varianten – On, All und Off. In der Reihenfolge werden die Bikes immer geländetauglicher. Das On mit kleinem Gepäckträger nur für Satteltaschen ausgelegt, das All mit großem Plattform-Gepäckträger mit bis zu 27 kg Traglast und das Off als reduzierte Offroad-Variante – ohne Schutzbleche und Gepäckträger als vollwertiges Tiefeinsteiger-Mountainbike. Die J-Modelle sollen ab Herbst dieses Jahres verfügbar sein.

Mehr Infos findet ihr auf moustachebikes.com

Riese & Müller Culture Mixte silent – Ein City-Bike mit Vollkasko-Leasing

Das Riese & Müller Culture soll dem hessischen Premium-E-Bike-Brand ein neues und jüngeres Publikum bescheren. Auf dem Eurobike-Stand hat es die erst vergangenes Jahr vorgestellten UBN Five und Seven scheinbar gänzlich verdrängt. Das aufs Nötigste reduzierte Culture gibt es wie das UBN mit hohem Diamant-Rahmen und in einer Tiefeinsteiger-Variante. Das Bike setzt auf den neuen Bosch Performance Line SX-Motor mit 400 Wh großem Akku. Dieser soll im Bike, trotz 55 Nm kraftvollem Support, für die Stille sorgen, die R&M im Produktnamen suggeriert. Die Bikes kommen in hippen Pastellfarben. Gefertigt werden sie aus klassisch runden Aluminium-Rohren – das drückt den Preis. Der soll sich mit rund 4.000 € entsprechend am unteren Ende des Riese & Müller-Angebots orientieren und damit auch für jüngere Kunden attraktiv sein. Zudem wird das Bike im R&M Abo-Modell angeboten: Ein All-Inclusive-Modell, das vom Platten bis zum Achter in der Felge alle Eventualitäten abdeckt und euch mobil hält. Der Service ist mit dem RX Connect Modul gekoppelt und deckt über einen Vertrag – auch ohne Abo – zum Beispiel Diebstahlschäden ab. Das RX Connect Modul ist ein im Rahmen versteckter Ortungs-Chip, der in Verbindung mit einem Vertrag unterschiedliche Zusatzleistungen von Riese & Müller gewährt. Das Rundum-Sorglos-Bike soll ab Herbst 2023 verfügbar sein.

Mehr Infos findet ihr auf r-m.de.

VELO DE VILLE – Kompakt-E-Bike mit Wunschkonzert

Das neue kompakte E-Bike von VELO DE VILLE mit seiner platzsparenden Bauform und 20’’-Laufrädern bleibt dem Prinzip der Variabilität und Individualität treu. Wer sich online durch den Konfigurator klickt, dem wird schnell das Motto klar: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Los geht’s mit einer Auswahl von 30 verschiedenen Farben, Ketten- oder Riemenantrieb, Akkus, Displays, Lenker und etlichen Ausstattungsvarianten über Licht, Pedal bis hin zum Gepäckträger. Mit der großen Modularität der Komponenten zeigt VELO DE VILLE, wie flexibel Compact sein kann. Das einzig vorab festgelegte ist die Höhe des Alu-Rahmens mit 46 cm, aber kein Problem: Da es über einen höhenverstellbaren Vorbau verfügt, wird das Bike auf die meisten Körpergrößen angepasst. Das E-Bike wird in Deutschland produziert und ist ab Mitte September 2023 erhältlich.

Mehr Infos findet ihr auf velo-de-ville.com

LI:ON – Ein Kinderfahrrad im futuristischen Design

Die Macher von LI:ON-Bikes denken Mobilität für Kids neu und wollen damit einen neuen Standard für die Fahrräder der zukünftigen Generationen setzen. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf das Thema Sicherheit gelegt. Mit seinem 360°-Sicherheitskonzept verfolgt das Team von LI:ON den Ansatz, das Bike von allen Seiten sichtbar zu machen, was die Entwickler unter anderem durch ein automatisches Frontlicht und ein seitlich sichtbares Rücklicht schaffen wollen. Die Beleuchtung wird durch eine entnehmbare Batterie aus dem Unterrohr befeuert, die laut Hersteller für zwei Schulwochen halten soll. Da ein Licht zu verbauen nichts besonderes mehr ist, wird das Bike, welches in 4 Farben erhältlich ist, mit einem speziellen Lack versehen, der beim Anstrahlen durch eine Lichtquelle reflektiert und zusätzliche Sichtbarkeit im Dunkeln erzeugen soll. Bei modernen Autos soll sogar die Objekterkennung ansprechen. Bei LI:ON liegt der Fokus nicht nur auf Sicherheit, sondern auch auf Nachhaltigkeit. So wollen sie durch ein variables Rahmenkonzept erreichen, dass die Kids das Bike möglichst lange fahren können. Das Bike ist in den beiden Laufradgrößen 24” und 27,5” erhältlich und verfügt über einen Vorbau, mit dem sich der Lenker durch eine Art Flip-Chip in der Position anpassen lässt, was ein Mitwachsen des Bikes ermöglicht. LI:ON spricht dabei eine Altersempfehlung von mindestens sieben Jahren aus. Zudem ist der in Deutschland gefertigte Rahmen aus mit Carbonfasern verstärktem Polyamid dafür vorbereitet, zukünftig auch als E-Bike gebaut zu werden und soll recyclebar sein. Erhältlich ist das LI:ON-Bike ab 829 € und in den 3 verschiedenen Modellen Pure, Light und Urban. Die vollausgestattete Urban-Variante verfügt nicht nur über das 360°-Sicherheitskonzept, sondern kommt auch mit einem Gepäckträger und Schutzblechen für nasse Tage, das Light kommt mit dem automatischen Beleuchtungssystem, und das Pure legt Wert auf ein cleanes Erscheinungsbild und ist auf das Wesentliche reduziert. Wer mit Ostergeschenken sonst spät dran ist, kann sich jetzt Notizen machen. Das LI:ON kommt zu Ostern 2024 in den Handel.

Mehr Infos findet ihr auf lion-bikes.com

MOCA – Ein Semi-Kompakt-E-Bike für die City

Ein Rad für Alle(s). Das soll das MOCA sein. Mit seinem variablen Geometrie-Konzept und via Schnellspanner leicht anpassbarer Sattel- und Lenker-Höhe sowie Neigung soll es eine Plattform für Personen von 1,50 bis 1,95 m Körpergröße bieten – so soll es das eine Bike für die ganze Familie sein. Es verfügt über ein 26” großes Hinterrad, das für Vortrieb und hohe Fahrstabilität sorgen soll – gleichzeitig steht das 20” kleine Vorderrad für hohe Agilität und einen tiefen Schwerpunkt am vorderen Gepäckträger. Die beiden Gepäckträger vorn und hinten können jeweils 35 kg Zuladung stemmen, und das gesamte Bike verträgt ein zulässiges Gesamtgewicht von satten 210 kg. Um euch mit einer knappen viertel Tonne noch den Berg hoch zu schieben, verfügt das Bike über den Shimano EP6 Cargo-Motor mit 85 Nm Schubunterstützung und 630-Wh-Akku. Daran gekoppelt sind Litemove-Lampen vorn und hinten sowie ein USB-C-Ladeport auf dem Oberrohr, um euer Smartphone unterwegs zu laden. Eine runde Sache für alle zwischen 1,50 und 1,90 m Körpergröße.

Mehr Infos findet ihr auf moca-bike.com

Advanced Trekking Pro FS Wave – Trekking-Tiefeinsteiger mit futuristischem Look

Tiefeinsteiger machen mit rund 60% einen riesigen Anteil der verkauften Bikes von Advanced aus. Jetzt komplettiert der deutsche Hersteller mit dem Trekking Pro FS Wave sein Portfolio um einen Fully-Tiefeinsteiger mit 120 mm Federweg für den Trekking-Bereich. Damit soll es laut Advanced möglich sein, auch auf unebenem Untergrund komfortabel zu touren. Das Bike ist nur in Aluminium erhältlich, bei der Akku-Größe gibt es aber zwei Varianten: 625 oder 750 Wh. In beiden Fällen ist der Akku einfach nach oben entnehmbar und treibt einen Bosch Performance Line CX-Motor an. Auch beim Preis des Trekking Pro FS Wave hat man die Wahl: Für 4.499 € gibt es eine Version mit Shimano Deore-Schaltung, für 4.999 € erhält man die XT-Version. Das teurere Modell verfügt zusätzlich über eine absenkbare Sattelstütze und eine Fernlicht-Funktion. Das Hecklicht inklusive Bremslicht ist bei beiden Versionen Standard. Gewichtstechnisch liegen die Modelle zwischen 27 und 28 kg. Eine offizielle Anhänger-Freigabe gibt Advanced nicht, an der Steckachse lassen sich aber Anhänger befestigen.

Mehr Infos findet ihr auf advanced.tech

Advanced Reco Urban

Mit dem neuen Advanced-Bike der Reco-Linie knüpfen die Frankfurter an ihren Erfolg an, der auf Innovation, Nachhaltigkeit und cooler Optik beruht. Das für das zweite Quartal 2024 angekündigte E-Bike für den urbanen Einsatz besteht ebenfalls aus dem recyclebaren Composite-Material – ein kohlefaserverstärkter Verbundwerkstoff, der sich am Ende seines Lebenszyklus’ einfach wiederverwerten lässt. Die Produktion eines Rahmens im Spritzguss-Verfahren dauert nur 3 Minuten, und auch die Herstellung von Anbauteilen ist möglich. So ist der Lenker ebenfalls aus dem Verbundstoff, und eine Starrgabel ist bereits in der Entwicklung.
Für die neue Version des nachhaltigen Citybikes möchte Advanced an der Preisschraube drehen, um die Zielgruppe zu vergrößern und lässt sich hierfür allerlei einfallen: Zum einen kommt das Reco Urban in genau einer Größe, einer Farbe und einer Ausstattungsvariante, zum anderen verbaut Advanced ab Werk nur den 250 Wh großen Bosch Range Extender, der per Fidlock-Verschluss am Lenker befestigt wird. Der Platz im Rahmen bleibt leer, kann aber je nach Bedarf auch mit dem 400 Wh großen Bosch-Akku bestückt werden. So drückt Advanced den Preis auf 3.499 € für das nachhaltige E-Bike mit neuem Bosch SX-Motor.

Mehr Infos findet ihr immer noch auf advanced.tech

Ca Go CS 200 – Das E-Lastenrad mit 3 Ebenen

Mit dem CS 200 bringt Ca Go nochmal ein kürzeres Long-John-Cargobike als sein großer Bruder, das FS 200. Mit dem kompakten Rahmen-Design, welches mit einer Gesamtlänge von 2,04 m deutlich kürzer ist als das 2,70 m lange FS 200, gibt sich das E-Lastenrad im Alltag wesentlich handlicher. Durch den niedrigen Schwerpunkt bekommt das E-Lastenrad mehr Sicherheit im Fahrverhalten. Beim Lastentransport habt ihr die Qual der Wahl: Das E-Lastenrad hat drei verschiedene Beladeoptionen. Am Heck-Gepäckträger können bis zu 30 kg verstaut werden. In der Front teilt sich der Stauraum auf zwei Ebenen auf. Ein kleinerer Gepäckträger oben mit 18 kg Zuladung und ein weiteres Staufach tief unten, welches mit 30 kg beladen werden kann. Der Stauraum unten ist für das klassische Eurobox-Format optimiert, oben ist das CS 200 anhand des MIK-Systems individuell erweiterbar. Hier gibt es von Drittanbietern einiges an Erweiterungsmöglichkeiten: Um das ganze Gepäck zu transportieren, kommt das E-Lastenrad von Ca Go momentan mit dem Bosch Powerpack 545 und einem Bosch Cargo-Line-Motor. Das One-Size-Bike kann mit einer Größe von 165 bis 195 cm gefahren werden.

Mehr Infos findet ihr auf cagobike.com

Centurion Easy R900i – get low

Tief, tiefer, Tiefeinsteiger. Das Centurion Easy R900i sieht beinahe aus wie ein überdimensionierter Tretroller. Der extrem tiefgezogene Rahmen soll das Ein- und Aussteigen EASY machen. Für ausreichend Unterstützung sorgt der Bosch Performance Line CX-Motor, der in Kombination mit dem Bosch PowerTube-Akku mit 625 Wh ausreichend Unterstützung für gemütliche Ausfahrten bietet. In Kombination mit der relaxten Geometrie ist das Centurion Easy das richtige für alle, die es entspannt angehen möchten. Das Bike für alle, die viel Wert auf einen tiefen Einstieg und lässige Optik legen.
Die Gepäckträger können in der Front mit 10 kg und am Heck mit bis zu 30 kg beladen werden und sind mit dem praktischen Racktime Snapit 2.0-System kompatibel. Centurion bringt den tiefergelegten Tiefeinsteiger in dezentem Blau oder auffälliger Kupfer-Lackierung.

Mehr Infos findet ihr auf centurion.de

CAR.LOS Lastenrad

Lastenräder eröffnen nie dagewesene Dimensionen und sind aus dem urbanen Raum nicht mehr wegzudenken: Egal, ob fürs Shopping oder um die Kids in den Kindergarten zu transportieren. Wären da nicht nur die sperrigen Maße. Das dachte sich wohl auch das Team von CAR.LOS und hat ein E-Lastenrad entwickelt, das sich durch einen cleveren Klappmechanismus, wie ein herkömmliches Faltrad, zusammenklappen lässt. Die Seilzug-Lenkung ermöglicht das Einklappen des Rahmens auf halber Länge, werden dann noch der Korb und der Lenker nach unten geklappt, schrumpft die Länge auf ca. 1 m. Der Clou: So gilt das Bike als Gepäck und kann beispielsweise auch in der Bahn, im Flugzeug oder in einem Kleinwagen transportiert werden. Das geringe Gewicht von rund 30 kg macht sich hier ebenfalls positiv bemerkbar. Erhältlich ist das Lastenrad als V0-Version mit Nabenmotor und Singlespeed-Antrieb oder in der V1 mit Brose-Mittelmotor und Enviolo-Nabenschaltung.

Mehr Infos findet ihr auf carlosmobility.com

Words: Antonia Feder, Jan Richter, Julian Schwede Photos: Jan Richter, Julian Schwede, Mike Hunger