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Automobilhersteller werben in Frankreich für andere Verkehrsmittel – Erlass der französischen Regierung zu ökologischer Mobilität


Die französische Regierung hat bereits zum Jahreswechsel beschlossen, dass Automobilhersteller in ihren Kampagnen zukünftig auch andere Verkehrsmittel bewerben müssen. Ab 1. März 2022 wird die Vorschrift zur Realität. Wie das Ganze aussehen könnte, haben wir euch zusammengefasst.

Für einige stellt das Auto immer noch das Fortbewegungsmittel Nummer Eins dar. Sei es aus Faulheit, Unkenntnis, schlechter Infrastruktur oder einfach historisch gewachsener Tradition. Das soll sich in Frankreich nun ändern: In Zukunft müssen Automobilhersteller in ihrer sonst eher einseitig fokussierten Werbung auch auf andere Verkehrsmittel hinweisen. Ob in Spots, Magazinen, Radio, Plakaten oder weiteren Medien: Wo bisher Motorensound, klackende Türschlösser oder Familienidylle auf der Rückbank zu hören waren oder wo Kennzahlen und Vorzüge zu sehen bzw. lesen waren, müssen in Zukunft zwangsläufig auch 3 Standard-Empfehlungen der Regierung abgedeckt werden:

„Bei kurzen Wegen lieber gehen oder Fahrrad fahren.“

„Für den täglichen Gebrauch öffentliche Verkehrsmittel nutzen.“

„Über Carsharing nachdenken.“

Auch soll der Hashtag #SeDeplacerMoinsPolluer (also wörtlich: sich bewegen – weniger verschmutzen) aufgenommen werden. Kommt man all dem nicht nach, drohen saftige Geldbußen in Höhe bis zu 50.000 €. Die Empfehlungen sind so sinnvoll wie banal. Sie könnten aber dennoch ausreichen, einigen Menschen die Augen zu öffnen und endlich ernsthaft über Alternativen nachzudenken – und diese zu nutzen. Frankreich verfügt schließlich über einen sehr gut ausgebauten ÖPNV und perfekte Radwege, wie wir in Ausgabe #27 der E-MOUNTAINBIKE bereits im City Escape Paris herausfinden durften.

Bus, Metro oder per Bike? Autohersteller müssen auf Alternativen verweisen.

Dass Frankreich in puncto Verkehrswende schon immer progressive Wege geht, ist spätestens seit dem verhängten Flugverbot für kurze Inlandsflüge klar. Doch der Eingriff der französischen Regierung in die Werbeinhalte einer der einflussreichsten Industriezweige stellt ein neues Ausmaß dar. Wir hoffen, dass diese Maßnahme Wirkung zeigt und noch mehr Leute aufs Rad oder andere nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen. Die stattfindende Verkehrswende in ganz Europa begleiten wir natürlich mit großem Interesse. Und wir werden euch immer mit frischen News versorgen.

Words: Julian Schwede Photos: Robin Schmitt