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Die neue Apple Watch Series 7 im Dauereinsatz – Was kann die Smartwatch im Alltag?

Die Apple Watch ist die wohl bekannteste Smartwatch der Welt und bietet eine schier unendliche Bandbreite an Individualisierungsmöglichkeiten. Viele Features erleichtern den Alltag und ermöglichen eine ständige und direkte Erreichbarkeit. Wir haben uns von der neuesten Generation der beliebten Uhr begleiten lassen.

Apple Watch Series 7 45 mm GPS mit Aluminium-Gehäuse | Tester Peter, Robin
Testdauer 10 Monate | Preis 429 €
Gewicht 66 Gramm (mit Silikonband) | Hersteller-Website

Für Viele scheint ein Leben ohne Produkte des Tech-Giganten Apple fast schon unmöglich. Nach der Vorstellung von unzähligen Computern und Smartphones hat Ende 2014 die erste Apple Watch ihren Weg auf den Weltmarkt gefunden. Seit Oktober 2021 gibt es die bereits 7. Generation der Smartwatch, die primär ihre Funktionen durch die Verbindung mit einem iPhone steuert. Ihr könnt den Braten also schon riechen: Ohne iPhone macht die Anschaffung einer Apple Watch wenig Sinn. Sind die richtigen Voraussetzungen jedoch geschaffen, habt ihr bereits beim Kauf der neuen Apple Watch eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten – und somit auch eine große Preisspanne zwischen 429 € und 829 €.

Die neue Apple Watch S7 im Detail

Apple bietet neben einer großen Farbpalette auch drei unterschiedliche Gehäuse-Materialien und zwei Größen sowie die Option mit einer eSIM-Karte an. Mit Letzterer könnt ihr auch ohne eine Verbindung zu eurem Handy Anrufe und SMS-Nachrichten empfangen und verschicken. Eine Verbindung zum Internet ist dadurch jedoch nicht möglich und somit funktionieren die gängigen Messenger-Dienste nicht. Die passende Konfiguration hängt also ganz von euren Vorlieben, dem Verwendungszweck und eurem Budget ab. Zusätzlich habt ihr eine riesige und ständig wachsende Auswahl an Armbändern. Egal ob Leder, recyceltes Garn, Edelstahlgeflecht oder Silikon, um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen. Das Gute daran: Die Armbänder lassen sich werkzeuglos in Sekundenschnelle austauschen und so könnt ihr eure Uhr blitzschnell auf den bevorstehenden Anlass anpassen. Gerade noch beim Joggen das Silikonarmband getragen und schon wenige Minuten später im schicken Anzug und einem Leder-Armband auf der Hochzeit aufkreuzen? Kein Problem! Solltet ihr dann bei der wilden Party doch mal mit der Uhr irgendwo knallhart anstoßen, soll die Apple Watch durch ein bruchsicheres Glas geschützt sein. Das 1,9” große und knackscharfe Retina-Display, das auch bei schlechten Lichtbedingungen noch für eine super Darstellungsqualität sorgt, hat unsere Alltags-Eskapaden bis auf ein paar kleine Kratzer super überstanden.

Aufgeladen wird die Uhr über eine im Lieferumfang enthaltene magnetische Ladestation. Sprich, ihr legt die Apple Watch einfach auf der dafür vorgesehenen Ladefläche ab und erhaltet schon kurze Zeit später eine Benachrichtigung auf eurem iPhone, wenn die Uhr vollständig geladen ist. Das benötigt – im Falle der von uns verwendeten USB C-Schnellladestation – weniger als 60 Minuten. Abhängig von euren Aktivitäten müsst ihr die Uhr einmal täglich laden und dazu die entsprechende Ladestation griffbereit haben. Die Möglichkeit, ein Kabel an der Apple Watch anzuschließen, gibt es nämlich nicht und auch mit induktiven Ladeflächen von Drittanbietern konnten wir unsere Uhr nicht laden.

Klein aber Oho: Der Alltagsnutzen der Apple Watch S7

Die größten Individualisierungsmöglichkeiten besitzt die Apple Watch durch ihre App-basierte Software, die man auch von anderen Apple-Produkten kennt. So könnt ihr den Inhalt eurer Uhr durch das Herunterladen der passenden Apps im App-Store ganz auf eure persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse anpassen. Da jedem Apple-Nutzer aber die Untiefen des App-Stores bekannt sind (für alle Nicht-Apple-Nutzer: #schwarzesloch) und wir damit den Rahmen hier komplett sprengen würden, fokussieren wir uns auf eine Handvoll Funktionen und Apps, die uns in den letzten Monaten den Alltag erleichtert haben.

Für die meisten – aber nicht alle – Funktionen benötigt eure Apple Watch eine Verbindung zu eurem Handy. Was jedoch selten ein Problem darstellen sollte, da die Apple Watch per Bluetooth, WLAN und sogar über das Mobilfunknetz (im Falle des Modells mit eSIM) Verbindung mit dem iPhone aufbaut. Und weil wir es meistens bei uns tragen oder es sich in der Nähe befindet. Nähe bedeutet hier: ca. 30 m. Ihr könnt euch also – in den meisten Wohnungen 😉 – frei bewegen und dennoch alle Funktionen nutzen. Solltet ihr dann mal vergessen haben, wo ihr euer Handy zuletzt abgelegt habt, könnt ihr es durch eine Funktion im Schnellzugriff der Watch klingeln lassen und so leichter wieder finden. Auch Dunkelheit stellt hier kein Problem dar und die kleine integrierte Taschenlampe hat uns stets den Weg aus so manchem Schlamassel erleuchtet oder bei der Suche in dunklen Taschen unterstützt. Besonders unsere weiblichen Leser sollten sich hier angesprochen fühlen 😉

Die kleine integrierte Taschenlampe hat uns stets den Weg aus so manchem Schlamassel erleuchtet.

Auch Siri, die durch kurzes Halten des Drehrädchens zu euch spricht, hat uns im Alltag mit schlauen Antworten, dem ein oder anderen Witz und der Ansage, wann die Nudeln auf dem Herd al dente sind, unterstützt. Allerdings hat sie sich auch einige Male unaufgefordert zu Wort gemeldet, da durch das Beugen des Handgelenks der Drehknopf schnell mal versehentlich betätigt wird. Auch der Hintergedanke, dass euch ständig jemand belauscht, und die kurz darauf folgenden, auf eure Gesprächsthemen angepassten Werbeanzeigen bereiten etwas Kopfzerbrechen.

Das Lesen von E-Mails und SMS-Nachrichten ist kein Problem und durch sanftes Scrollen des Rädchens lassen sich auch halbe Romane an eurem Handgelenk wiedergeben. Durch Zeichnen, Diktieren oder einer Vorauswahl an Antworten lässt sich auch die Gegenseite beglücken. Alternativ könnt ihr direkt zum Anruf übergehen und in James Bond-Manier mit eurem Handgelenk Telefonate führen. Wir haben sowohl unter der Dusche (keine Sorge, die Apple Watch ist wasserdicht) als auch bei rasender Geschwindigkeit auf dem Fahrrad glasklare Gespräche geführt. In manchen Situationen würden wir uns aber etwas mehr Lautstärke wünschen, um unser Gegenüber noch deutlicher zu verstehen. Auch als Ersatz einer Freisprechanlage im Auto hat die Apple Watch starke Arbeit geleistet, jedoch ist hier die Rechtslage noch nicht vollständig geklärt und wir raten dazu, euch in eurem jeweiligen Land darüber zu informieren. Selbiges gilt bei der Verwendung der Navigationsfunktion, die sowohl mit als auch ohne Anzeige auf eurem iPhone funktioniert. Sprich, ihr könnt sowohl bei einem Spaziergang als auch beim Auto- oder Fahrradfahren das Handy getrost in der Tasche lassen und euch von den Pfeilen auf eurem Handgelenk steuern lassen. Zudem vibriert die Smartwatch kurz vor einer Abbiegung und erinnert euch so daran, einen Blick auf die Navigation zu werfen. Autobahn-Ausfahrt verpassen? Fast unmöglich.

Ihr könnt euch von den Pfeilen auf eurem Handgelenk steuern lassen.
Zudem vibriert die Smartwatch kurz vor einer Abbiegung. Ausfahrt verpassen? Fast unmöglich.

Eine weitere Funktion der Apple Watch, die primär im Hintergrund läuft, ist das Tracking eurer Aktivitäten. So erinnert euch die Uhr nicht nur daran, regelmäßig aufzustehen, sondern teilt euch auch mehrmals täglich euren Aktivitätsstatus mit, den ihr per App selbst bestimmen und einfach kontrollieren könnt. Unterteilt ist er in die Bereiche Bewegen, Trainieren und Stehen. In eurer Übersicht seht ihr dann täglich, wie aktiv ihr wart und ob ihr eure Ziele erreicht habt. Das ist zwar keine bahnbrechende oder seltene Funktion einer Smartwatch, aber dennoch eine super Motivation im Alltag. Unser höhenverstellbarer Schreibtisch hat so in den letzten Monaten mehr Strecke zurückgelegt als unser Office-Hund Henry. Mit der richtigen Trainings-App, könnt ihr auch eure Workouts aufzeichnen. Dabei kann die Apple Watch nicht nur auf die GPS-Verbindung zur Streckenaufzeichnung zurückgreifen, sondern sie liefert auch wertvolle Daten über den eigenen Trainingszustand dank integriertem Pulsoximeter.

Die Apple Watch tracked auch eure Aktivitäten …
… dabei hilft der rückseitig integrierte Pulsmesser.

Ist die Apple Watch S7 noch eine Uhr?

Auch wenn der Name und das Tragen am Handgelenk suggerieren, dass es sich hier um eine Uhr handelt, ist die wirkliche Gemeinsamkeit zu einem analogen Pendant, das primär Uhrzeit und Datum darstellt, sehr gering. Wir müssen also entweder unsere Vorstellung einer Uhr verändern, oder uns im Klaren sein, dass eine Smartwatch wenig mit seinen Vorfahren gemeinsam hat. Denn in Wirklichkeit ähnelt die Apple Watch mehr einem zweiten Mobiltelefon, welches ihr noch näher und leichter erreichbar an eurem Körper tragt. Was eben auch dazu führt, dass ihr – je nachdem wie die Uhr und ihre Apps eingestellt sind – extrem gut und schnell erreichbar seid. Das kann vorteilhaft sein, hat aber auch dazu geführt, dass wir die Uhr teilweise ganz bewusst ausgezogen haben, um etwas Ruhe zu bekommen. Andererseits sorgt sie durch ihre direkte Darstellung auch dafür, das Smartphone viel seltener in die Hand zu nehmen, denn ihr könnt direkt an eurem Handgelenk direkt sehen, wie wichtig die eingehende Benachrichtigung wirklich ist. Damit ist die Apple Watch für uns Fluch und Segen zugleich und sie hat vor allem unser Bewusstsein über Erreichbarkeit und Bildschirmzeit geschärft.

Analoger Look vs. …
… Uhrzeit im Art déco Style.

Unser Fazit über die Apple Watch Series 7

Die Apple Watch Series 7 ist nicht nur die bekannteste, sondern auch vielfältigste Smartwatch auf dem Markt. Grund dafür sind sowohl die immense Auswahl an Looks als auch die App-basierte Software. So lässt sich die Smartwatch optimal auf eure Bedürfnisse und Vorlieben anpassen und bietet viele nützliche Features, die den Alltag erleichtern. Aber aufgepasst: Die ständige und schnelle Erreichbarkeit kann auch negative Einflüsse haben und wir empfehlen euch, die Uhr und ihre Anwendungen in Betracht auf eure gewollte Bildschirmzeit abzustimmen.

Tops

  • hohe Individualisierbarkeit im Look
  • technisch anpassbar auf jegliche Bedürfnisse
  • viele praktische Alltagsfeatures

Flops

  • kurze Akkulaufzeit
  • hohe Erreichbarkeit (je nach Einstellung)

Weitere Informationen findet ihr auf der Website von Apple.

Words: Peter Walker Photos: Peter Walker, Julian Lemme