Das Yakima SkyRise HD Tent MD ist ein Softcover-Zelt zum Aufklappen, das mit großen Öffnungen und Fenstern punktet. Die Dachfenster ermöglichen einen direkten Blick in den Himmel, so hat man freie Sicht und verpasst garantiert keinen Sonnenaufgang mehr. Doch kann das Yakima Dachzelt für 2.199 € auch für den Rest des Tages überzeugen?
Wir haben die spannendsten 12 ½ Dachzelte im direkten Vergleich getestet und dafür 20 Dachzelt-Newbies und -Experten, 2 Kleinkinder, 2 Hunde und 1 Riesenteddy auf einen legendären Roadtrip mitgenommen – hier geht’s zur Kaufberatung und zum Überblick über alle von uns getesteten Dachzelte.
Die Firma Yakima Industries wurde bereits 1973 in den USA gegründet. Anfangs war es eine kleine Werkstatt, die sich vor allem auf den Transport von Freizeitgeräten spezialisierte – die Dachträger von Yakima kennt heute jeder. Über kurz oder lang lag die Produktion von Dachzelten auf den Trägern nahe und so konnten wir mit dem Yakima SkyRise HD Tent auch ein Dachzelt des bekannten Herstellers mit auf unseren legendären Roadtrip nehmen. Das Skyrise ist mit einer Matratzenbreite von 140 cm für drei Personen ausgeschrieben und soll dank des robusten 600 D Ripstop-Polyester-Gewebes, einer 3.000 mm Wassersäule und einer PU-Beschichtung das ganze Jahr über und bei allen Wetterlagen einsatzfähig sein. Das Faltzelt wirkt von der Verarbeitung her sehr solide, auf den ersten Blick fällt die Qualität der Leiter, Matratze und Schienen für die Dachmontage auf. Die Basis-Konstruktion des Faltzeltes ist ähnlich konzipiert wie das von uns getestete Front Runner Feather-Lite, allerdings wirkt es stabiler, zudem ist die Vormontage einfacher. Auffallend ist die wirklich große Auswahl an Zubehör aus der Yakima-Welt, um das Dachzelt in ein Basecamp zu verwandeln.
Yakima SkyRise HD Tent
2.199 €
Technische Daten
Typ Softcover-Zelt
Personen 2+1
Gewicht 52 kg (ohne Leiter)
Abmessungen (geöffnet)
243 x 142 x 122 cm
Abmessungen (geschlossen)
122 x 142 x 41 cm
Innenraumhöhe 110 cm
Matratze
Liegefläche 240 x 140 cm
Dicke 64 mm
Material Schaumstoff
Bezug abnehmbar und maschinenwaschbar
Decathlon Quechua MH 900
.
Serienausstattung
2 SKS-Schlösser
Abspannleinen und D-Ringe auf dem Zeltboden zum Aufhängen von Ausrüstung oder zum Festbinden des Zeltes bei Wind
beiges Regencover
Empfohlenes optionales Zubehör
Anti-Kondensationsmatte 99,90 €
Schuh-Organizer SideKick 44,90 €
Aufbewahrungsnetz SkyLoft 39,90 €
LED-Leuchtband SunBelt 44,90 €
Yakima Dachzelt: Vorbereitung und Montage auf dem Fahrzeug
Eines vorweg: Das Yakima Dachzelt ist nichts für ungeduldige Menschen. Denn bevor es aufs Dach geht, ist eine Vormontage nötig, zusammen mit dem Feather-Lite die aufwändigste im Testfeld. Die Schienen unten am Zeltboden müssen erst montiert, also angeschraubt werden, denn je nachdem, wo man den Zelteingang haben möchte, kann man das in dieser Phase bereits festlegen. Danach sollte man die Greifer genau positionieren, damit sie auf dem Dach gleich richtig sitzen. Dazu den Abstand, den die beiden Dachträger zueinander haben, ausmessen und diese Distanz auf die Greifschienen übertragen. Dieser Arbeitsschritt ist glücklicherweise nur einmal notwendig, danach passt es für das Auto und den Dachträger. Die Leiterbefestigungen müssen ebenfalls angeschraubt werden und zum Schluss wird das Schutzcover eingefädelt, übergezogen und geschlossen. Ein Aufwand, je nach Geschick, von mindestens 15 Minuten.
Mit Leiter wiegt das Yakima Dachzelt fast 60 Kilo, deshalb sind mindestens 2 starke Leute notwendig, um es am Dachträger zu befestigen. Bei Yakima muss das Dachzelt mit den geöffneten Greifern auf die Querstreben des Dachträgers gelegt werden. Dazu braucht es etwas Übung, auch weil man von der Seite aus arbeiten muss. Hat man das geschafft, werden die solide verarbeiteten Greifer geschlossen und in der gewünschten Position mit einem Inbus fixiert. Spätestens jetzt kann man aufatmen, denn für zukünftige Abenteuer kann das Yakima Dachzelt werkzeuglos montiert und demontiert werden.
Auf- und Abbau des Yakima SkyRise im Test
Das Öffnen und Aufklappen des Yakima Dachzeltes ist erst einmal easy: Dazu Reißverschluss des Reisecovers aufziehen, Schnallen lösen – eine auf jeder Seite – Überzug öffnen und aufrollen. Jetzt kann man die 4 Befestigungsclips am Zelt lösen und das Dachzelt mit der bereits eingehängten Leiter dank Hebelkraft aufklappen. Wichtig bei Faltzelten: Die Leiter sollte immer stabil stehen, da sie die zweite Hälfte des Zeltbodens stützt. Vor der Nutzung empfiehlt es sich noch zu checken, ob die beiden Bodenplatten richtig ineinander eingehakt sind. Wenn es schnell gehen muss und die Wettervorhersage keinen Regen ankündigt, könnte man so schon reinklettern und den Sternenhimmel beobachten. Da das Wetter aber nicht immer mitspielt, empfiehlt es sich, das Regencover dann doch gleich anzubringen – der Zeltstoff ist zwar wasserabweisend, aber nicht zu 100 % regendicht. Also ist nochmal Einsatz gefragt: Hineinklettern, alle Fenster öffnen, die Metallstangen von innen einstecken und das Regencover damit spannen. Das Einfädeln der Stangen in die vorgesehenen Ösen gestaltet sich mitunter schwierig, da sie stark gebogen werden müssen.
Der Abbau funktioniert ähnlich, nur rückwärts: Metallstangen entfernen, Zelt mit der Leiter wieder zusammenklappen, festklipsen, Cover drüberziehen, schließen und das Fahrzeug ist abfahrbereit. Für den Auf- und Abbau sollte man jeweils ca. 5 – 10 Minuten einplanen.
Das Dachzelt Yakima SkyRise HD Tent im Einsatz
Wenn man es kuschelig mag, bietet das Yakima Dachzelt Platz für bis zu drei Personen (wir empfehlen höchstens ein Kind bei 140 cm Matratzenbreite), bequemer wird es für zwei Personen. Die 6,4 cm hohe Matratze mit abnehmbarem und waschbarem Bezug ist ebenfalls top. Kleiner Wermutstropfen: Die Matratze hat keine Mesh-Unterlage. Diese sollte man unbedingt dazukaufen, um Feuchtigkeit von unten vorzubeugen.
Die Innenraumhöhe ab der Matratze bis zur höchsten Stelle 110 cm gemessen, was aber ausreicht, um sich sitzend oder auf den Knien umzuziehen. Das Yakima Dachzelt profitiert von den großen Fenstern und der großen Frontöffnung. Das Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes – sind die zwei großen Dachöffnungen für den Blick in den Himmel. Dieser wird auch durch das Regencover möglich, das an dieser Stelle eine durchsichtige Aussparung hat – da hat jemand mitgedacht! Allerdings verdeckt das großzügige Regencover teilweise die großen Fenster sowie die Türöffnung – es wird also dunkler, dafür aber auch windgeschützter.
Tuning-Tipp: Unbedingt in die Anti-Kondensationsmatte investieren, um Kondenswasser unter der Matratze zu vermeiden
Das Yakima ist als Faltzelt mit Aluminiumstangen konzipiert, diese befinden sich allerdings innen und liegen direkt vor den Fenstern. Das heißt: Beim Öffnen der Reißverschlüsse an den Fenstern muss man immer umgreifen – da gibt es bessere Lösungen. Für kleine Utensilien befindet sich in jeder Ecke des Yakima eine kleine Netztasche, optional kann man ein Netz mit vielen Haken für allerlei Klamotten und Co. im Dachhimmel anbringen. Ein wichtiger Vorteil für Urlauber, die oft ihren Standort wechseln: Das gesamte Bettzeug passt ins geschlossene Zelt: Auf unserem Roadtrip konnten wir eine 2 x 2 m Daunendecke, zwei Kissen, Schlafanzüge sowie ein Kuscheltier transportieren. Insgesamt überzeugt das Yakima Dachzelt mit einer guten Haptik und hochwertiger Verarbeitung. Allerdings hat es keine stabilisierende Schiene, wie z.B. das qeedo, welche die von der Leiter abgestützte Seite verstärkt. Wenn man sich im Dachzelt vernascht oder die Kids zu viel Cola getrunken haben und rumtoben, fühlt sich diese Zeltseite daher immer etwas wackelig an. Sie ist zwar nicht instabil, aber andere Dachzelte geben hier ein besseres Gefühl für Sicherheit. Super praktisch ist hingegen die Rundum-Schiene unten am Zelt, an der jede Menge Zubehör, wie eine Markise, Taschen etc., befestigt werden kann.
Für wen und welches Auto passt das Yakima Dachzelt?
Generell ist das Yakima eher ein Zelt für Leute, die auch mal ein paar Tage am gleichen Standort übernachten möchten. Dann fällt der etwas aufwändigere Aufbau nicht so sehr ins Gewicht. Durch die 140 cm breite Matratze bleibt neben zwei Erwachsenen noch genügend Platz für ein Kind. Das Yakima Dachzelt passt durch sein Packmaß und das Gewicht auf fast alle Fahrzeuge und kann somit breit eingesetzt werden. Die zulässige dynamische Dachlast sollte bei mindestens 70 kg liegen (Zeltgewicht + Leiter + Grundträger-Gewicht).
Das Fazit zum Yakima Dachzelt
Zunächst einmal macht das Yakima Skyrise HD Tent vieles richtig und ist ein grundsolides, gut verarbeitetes Zelt. Allerdings ist nicht nur die Vormontage langwierig, auch der Auf- und Abbau mit allen Stangen braucht einige Minuten und vor allem gute Nerven. Positiv ist die riesige Auswahl an Zubehör, das man dazukaufen kann, sowie der Blick in den Himmel, der im Preis inbegriffen ist.
Tops
- sehr gutes Raumgefühl mit Himmelblick
- hochwertige Materialien
- Rundum-Schiene, um zusätzliches Gear zu befestigen
- viel Zubehör erhältlich gegen Aufpreis
Flops
- Vormontage lästig und langwierig
- Aufbau langwierig
Mehr Infos unter yakima.com
Das Testfeld
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Words: Susanne Feddersen, Julian Schwede Photos: Mike Hunger, Robin Schmitt