
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Vergleichstest kleine Pizzaöfen: Burnhard TONY, Gozney Tread, Ooni Koda 2
Aufheizverhalten und Flammenart
Wie bei den anderen Geräten ist auch die Inbetriebnahme des Gozney Tread unkompliziert: Mitgelieferte Batterie einsetzen, Gas anschließen, Flamme zünden. Der seitlich angebrachte Brenner schickt die Flamme entlang der Innenseite der Kuppel. Das erzeugt ein beeindruckendes rollendes Flammenbild, das echtes Steinofen-Feeling aufkommen lässt.
Der Gozney Tread im Test nach 15 Minuten 450 °C und nach 20 Minuten 484 °C. Damit liegt er im Mittelfeld: schneller als der Ooni Koda 2, aber langsamer als der Burnhard TONY. Das seitlich montierte Thermometer misst jedoch nur die Lufttemperatur im Garraum, nicht die entscheidende Hitze des Steins – das kann irritieren. Hier punktet der Burnhard TONY mit klarer Reduktion auf das Wesentliche, während der Ooni Koda 2 mit optionalem Digitalthermometer über ein App mehr Transparenz bietet.
Der Gozney Tread im Test
Auch beim Gozney Tread klappt die Inbetriebnahme reibungslos. Seine größten Stärken zeigt der Ofen allerdings bei Mobilität und Handling: Eine praktische Schnellkupplung für den Gasanschluss, kompakte Außenmaße, stabile Tragegriffe und ein umfangreiches Zubehörsortiment mit Tasche, Stativ und Werkzeugset machen das Gerät äußerst flexibel. Damit ist der Gozney Tread im Test der mobilste Ofen im Trio, auch ohne Zubehör. Im Campingurlaub, auf dem Festival oder im Park – der Tread funktioniert überall und punktet mit flexibler Handhabung.
Kleiner Wermutstropfen der Leichtbauweise: Der Pizzastein ist dünner als bei den anderen Modellen und speichert die Hitze dadurch etwas schlechter. Das macht sich vor allem im Dauerbetrieb bemerkbar: Wer mehrere Pizzen hintereinander backt, muss zwischen den Durchgängen mit kurzen Wartezeiten rechnen. Ooni und Burnhard liefern hier etwas konstanter und mit weniger Aufwand reproduzierbare Ergebnisse.
Bedienung und Komfort im Alltag
Hervorzuheben ist beim Gozney Tread insbesondere der mobile Ansatz: Sowohl Platzier- und Wendewerkzeug sind etwas kompakter konstruiert und lassen sich zusammen mit dem Ofen in der erstklassigen Tasche unterbringen. Zudem ermöglicht der vierbeinige stabile Ständer eine optimale Arbeitshöhe – somit kann man den Tread sogar im Gelände sicher aufbauen und bequem Pizza backen.


Die rollende Flamme des Tread eröffnet überdies kreative Möglichkeiten beim Backen: Wenn Boden und Belag nicht gleichzeitig gar werden, lässt sich über die Flammenregulierung gezielt nachsteuern – ideal für experimentierfreudige und ambitionierte Pizzabäcker und Pizzabäckerinnen. Das verlangt jedoch etwas mehr Erfahrung und Wachsamkeit als bei den anderen Geräten im Test, weil der Belag auch durchaus verkokeln kann.
Auf eine makellose Selbstreinigung des Ofens sollte man – wie bei allen Pizzaöfen im Übrigen – jedoch nicht zu viel Wert legen. Selbst nach den von Gozney empfohlenen drei Stunden bei 500 °C bleibt der vordere Steinbereich dunkel verfärbt. Das ist normal und beeinträchtigt die Pizzaqualität keineswegs.


Im direkten Vergleich zeigt sich: Während der Burnhard mit robuster Bauweise und Geschwindigkeit punktet und der Ooni besonders einsteigerfreundlich ist, kann der Gozney Tread im Test mit maximaler Mobilität und am meisten kreativer Kontrolle überzeugen – die allerdings auch mehr “Fehlpizzen” ermöglicht.
Preis, Zubehör und Ausstattung
Mit einem Preis von 499 € ist der Gozney Tread inkl. Pizzastein und Gasanschluss das teuerste Gerät im Trio. Optisch ist er in Grün, Schwarz oder – gegen einen Aufpreis von 50 € – in einer roten Sonderedition erhältlich, mit einer Designsprache, die zwischen dem industriellen Look des Burnhard und dem cleanen Stil des Ooni liegt.
Das unbedingt erforderliche Basispaket inklusive Schieber und Wendeheber ist für 648,98 € erhältlich. Wer tiefer in die Gozney-Welt einsteigen will, kann darüber hinaus umfangreiches Zubehör dazu erwerben: Tasche (99 €), Gestell (249 €), Dachträger (99 €), Frontablage (89 €), Pizzaschneider (44 €) – insgesamt ein stattliches Investment. Unser Test-Setup lag bei rund 1.300 €.
Positiv hervorzuheben: die Verarbeitungsqualität des Zubehörs. Der massive Pizzaroller liegt so schwer und hochwertig in der Hand, dass man fast glaubt, die Pizza teile sich allein beim Anblick des Rollers.
Für wen lohnt sich der Gozney Tread wirklich?
Der Gozney Tread richtet sich an alle, die Pizza nicht nur essen, sondern inszenieren wollen – mit Stil, Flexibilität und Liebe zum Detail. Wer bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, bekommt ein hochwertiges Gerät mit großem Spielraum für Individualisierung. Ideal für ambitionierte Pizzaioli, die Freude am Experimentieren haben und ihr Equipment gern erweitern.
Wer hingegen die unkomplizierteste Handhabung sucht, sollte sich den Ooni ansehen, Puristinnen und Puristen hingegen das Burnhard-Modell – denn hier ist der Tread etwas überdimensioniert. Für Stylebewusste mit Sinn für Technik dagegen ist der Gozney eine ernstzunehmende Option mit Show-Faktor.
Fazit
Der Gozney Tread ist der mobile Designkönig unter den drei Testkandidaten: stilvoll, flexibel, edel. Seine rollende Flamme lädt zum Experimentieren ein und sein hochwertiges Zubehörangebot ist beeindruckend. Wer ein stylisches Gesamtpaket für unterwegs sucht und dafür etwas mehr Zeit und Geld investiert, bekommt mit dem Tread einen Pizzaofen, der garantiert überall Eindruck macht.
Tops
- stylisches Design
- hochwertiges und üppiges Zubehör
- maximale Mobilität
- rollende Flamme mit kreativen Möglichkeiten
Flops
- erfordert viel Erfahrung
- kleine Öffnung und schmaler Innenraum
- Thermometer misst nur die Luft, nicht den Stein
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Vergleichstest kleine Pizzaöfen: Burnhard TONY, Gozney Tread, Ooni Koda 2

Words: Jonny Grapentin Photos: Lars Engmann
