Braucht die Welt wirklich eine weitere Armbanduhr? Omega und Swatch meinen: Ja! Die Omega X Swatch MoonSwatch hat in den letzten zwei Jahren für ordentlich Wirbel gesorgt und spaltet seither die Geister – dennoch ebbt der Hype nicht ab. Zurecht? Wir haben die 275-€-teure MoonSwatch Mercury getestet und waren sowohl begeistert als auch enttäuscht. Ist sie nun hot or not? Das erfahrt ihr hier!
Die MoonSwatch will das Beste aus zwei Welten vereinen: Swatch, die legendäre Marke, die in den 80er Jahren die Uhrenwelt revolutionierte, und Omega, der Inbegriff von Luxus und Präzision. Diese Kollaboration ist ein echter Knaller. Warum? Zum einen, weil Swatch mit spannenden Kooperationen wieder voll im Trend liegt. Zum anderen, weil die MoonSwatch eine Omega Speedmaster für den Alltag verspricht – und das zu einem Bruchteil des Preises. 275 € statt 7.200 € für die originale Omega Speedmaster Moonwatch Professional. Entsprechend groß war der Ansturm auf die nur in Swatch Boutiquen erhältliche MoonSwatch.
Schafft es die MoonSwatch mit der Moonwatch mitzuhalten? Was sind die Unterschiede und was kann für Enttäuschungen sorgen? Wir sind dem Grund für den nicht enden wollenden Hype auf die Spur gegangen. Wir waren mit der Uhr für ein Fashion Shooting in Paris, haben sie bei Wind und Wetter im Alltag getragen und haben uns mit unseren Omega Speedmaster tragenden Freunden zum Dinner verabredet. Für einen Flug zum Mond als Härtetest hat der Testzeitraum leider nicht gereicht – aber (Achtung Spoiler): Der Alltag war für die MoonSwatch schon hart genug!
Was kann die Omega MoonSwatch?
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber das Design der MoonSwatch ist einfach schick. Sie kombiniert die zeitlose Eleganz einer Speedmaster mit einem trendigen Twist, da sich die Farben nach den Himmelskörpern unseres Sonnensystems richten. Auch die Rückseite der Uhr weiß zu gefallen: Sie ist mit dem jeweiligen Planeten und einer philosophischen Motivation verziert – „Dream big, fly higher, explore the universe, reach for the planets, enjoy the mission.“ We like it!
Ach ja: Und mit der MoonSwatch muss man sich auch nicht vor einer originalen Omega Speedmaster Moonwatch verstecken. Kann man auch nicht – schließlich fällt man damit deutlich mehr auf!
Allerdings spaltet das Gewicht der MoonSwatch die Geister. Während die Omega Speedmaster Moonwatch Professional mit ihrem Stahlarmband 150 g und mit Lederarmband 85 g wiegt, kommt die MoonSwatch gerade mal auf federleichte 29 g. Primär macht das Material den Unterschied: Die MoonSwatch besteht aus Plastik, was Swatch „Biokeramik” nennt, und zu einem Drittel aus biobasiertem Material – Rizinusöl. Die MoonSwatch fühlt sich im Vergleich zu ihrem Stahlvorbild extrem leicht an. Wer gerne etwas Gewicht am Handgelenk spürt, wird enttäuscht sein.
Während das Gewicht noch eine Frage des Geschmacks ist, ist das Glas ein klarer Schwachpunkt der MoonSwatch: Es besteht aus demselben Kunststoff und zerkratzt super schnell. Schon nach ein paar Wochen sah unser Testmodell im Licht ziemlich ramponiert aus – uncool! Auch die Stoppuhrfunktion bietet Anlass zur Kritik: Sie arbeitet unzuverlässig und hakt manchmal, was bei einer Uhr dieser Preisklasse nicht passieren sollte. 275 € sind zwar keine 7.200 €, aber dennoch kann man für den Preis mehr erwarten.
Armbänder der MoonSwatch
Das Originalarmband der MoonSwatch ist ein Kunststoffband mit Klettverschluss, das recht steif ist und sich nicht richtig um das Handgelenk schmiegen will. Zwar sorgt es für einen Look, der sich von klassischen Armbanduhren abhebt – typisch Swatch eben – aber es ist nicht besonders komfortabel. Viele Käufer greifen daher zu alternativen Armbändern, meist zu den beliebten Nato-Straps.
Braucht man die Omega Swatch MoonSwatch?
Nein. Aufgrund des Preises von 300 € muss man sich zwar deutlich weniger Gedanken um Diebstahl machen als bei einer 10.000 € Rolex, Omega & Co, aber dennoch muss man mehr auf sie aufpassen: Denn in Sachen Qualität und vor allem Haltbarkeit ist die Omega X Swatch MoonSwatch Lichtjahre von der originalen Moonwatch entfernt. Vor allem das schnell verkratzende Glas und die hakende Stoppuhrfunktion enttäuschen und reduzieren die Alltagstauglichkeit. Selbst eine 30 € Casio schlägt sich im Alltag in Sachen Haltbarkeit und Funktion besser. Dahingehend ist der Nachhaltigkeits-Claim mit Biokeramikmaterial ebenfalls für die Katze, zudem der Bioanteil sich auch auf „nur“ rund 30% beschränkt! So ehrlich muss man sein!
Würden wir die Omega X Swatch MoonSwatch kaufen?
Ja, weil es richtig Spaß macht, sie zu tragen. Sie passt zu vielen Outfits, man ist weder over- noch underdressed und sieht einfach megacool aus. Für uns komplettiert sie den eigenen Look ohne dick aufzutragen. Zudem ist sie eine stylische Uhr, die für mehr Aufsehen sorgt als eine klassische Omega. Kann man sich mit der geringen Haltbarkeit arrangieren und akzeptieren, dass das Glas schnell verkratzt, wird man seinen Spaß mit der Uhr haben. Zwar nicht für die Ewigkeit, aber dafür sind Trends auch nicht gemacht.
Tops
- Speedmaster-Optik
- Vielfältige Farbauswahl
Flops
- Sehr leicht verkratzendes Glas
- Stoppuhrfunktion unzuverlässig
- Armband Qualität lässt zu wünschen übrig
Mehr Informationen findet ihr auf swatch.com
Words: Robin Schmitt, Robin Ulbrich Photos: Mike Hunger