Was ist das beste Cargo-Bike und wie viel Geld muss man dafür ausgeben? Worauf muss ich achten und was ist das richtige Modell für mich? Die Antworten findet ihr in unserem riesigen Lastenrad Test. Wir haben die zwölf heißesten Cargo-Bike-Konzepte in Paris getestet und dabei die Weltmetropole auf eine ganz neue Art erkundet. On y va!

  1. Intro
  2. Ein Überblick über alle Bikes im Lastenrad Test
  3. Was ist das richtige Cargo-Bike aus unserem Lastenrad Test für mich? 7 wichtige Aspekte
  4. Paris X DOWNTOWN Mag! Unser hartes Arbeitsleben
  5. Ocean’s Eighteen – Die DOWNTOWN-Testcrew für unseren Lastenrad Test
  6. Worauf kommt es beim Lastenrad-Kauf an und was muss ein Cargo-Bike können? Unsere 15 Antworten
  7. Details matter: Die Tops und Flops in unserem Lastenrad Test
  8. Das Testfeld im Überblick: Verlierer, Gewinner und Empfehlungen aus unserem Lastenrad Test
  9. Der Testverlierer im Lastenrad Test: Das Benno RemiDemi XL-Lastenrad
  10. Unser Kauftipp im Lastenrad Test: Das BTWIN Cargo R500E Longtail V2-Lastenrad 76
  11. Das beste Lastenrad in unserem Test: Das Riese & Müller Packster2 70 Touring

Intro

Warnung: Kein Bock auf mehr Abwechslung, Abenteuer und Lebensqualität in eurem Alltag? Dann bitte nicht weiterlesen. Für alle anderen: Macht euch bereit auf neue Horizonte!

Mit dem Lastenrad die Mona Lisa aus dem Louvre klauen? Mühelos ein unvergessliches Picknick unter dem Eiffelturm veranstalten? Einzigartige Sightseeing-Tour mit den Kids – so, wie man Paris noch nie gesehen hat? Stilsicherer Auftritt im angesagten Café Parisien? Oder entspannt am dichten Berufsverkehr vorbeipendeln und direkt vor der Bäckerei für Café au lait und Croissant parken?

Wer uns kennt, weiß: Das haben wir alles gemacht – und noch viel mehr! Für eine „Arbeits-”Woche haben wir die Weltstadt Paris unsicher gemacht und uns mit elf Cargo-Bikes und einer spannenden Alternative ins Großstadtchaos gestürzt, sind tagtäglich jeweils über 60 km durch die City geballert – bis die Akkus leer waren – und manchmal sogar noch weiter! Und zwar ohne Pardon: durch 4-spurige Kreisverkehre, Straßenbarrieren, Blechlawinen sowie über Kopfsteinpflaster und Schotterwege. Dass die Unterschiede zwischen den Bikes riesig sind, vermeintlich tolle Features zu Enttäuschungen geführt und manche Underdogs absolut brilliert haben, sind dabei unsere Resultate. Ein anderes ist, dass die Mona Lisa seit unserem Paris-Besuch bei uns im Office hängt. Ocean’s Eleven lässt grüßen 😉 .

Kaum ein Vergleichstest war so intensiv und komplex wie dieser Lastenrad Test, zugleich hatten wir einen immensen Spaß – mit Pariser Locals, unseren Kids, Pablo Escobär sowie Kunstsammler Jean-Erique Boetzleau: „Paris – wihhr lieben disch. Wir kömmen wiedr mit die Cargö Baik. Es war ünvergesslisch.”

Nous sommes désolés oder auf Deutsch: Es tüüt unsss seer Laid. Nicht alle Cargo-Bikes durften am Ende des Lastenrad Tests zum Jubel auf die Champs-Élysée einbiegen. Nur wer sich zwischen Weltmetropolen-Chaos und Vorstadt-Romantik bewährt hat. Und dabei gab es kein Pardon: Die kopfsteingepflasterte Uferpromenade entlang der Seine, die Pendelstrecke durch den Bois de Vincennes nach Le Perreux-sur-Marne sowie die steilen Anstiege des Montmartre verlangten den Bikes alles ab. Doch damit nicht genug: In der Welthauptstadt der Mode muss man natürlich auch eine gute Figur machen – das gilt auch für unsere Cargo-Bikes, die beim Shopping und Flanieren vor den Luxusboutiquen eine gute Figur machen mussten. Good News: Die besten Cargo-Bikes haben es überall auf der Welt leicht, bieten Sicherheit, Komfort und clevere Features und machen jedem Spaß. Die schlechten Lastenräder überzeugen hingegen nicht einmal auf dem Weg zum Basketballplatz.

Ein Überblick über alle Bikes im Lastenrad Test

Cargo-Bikes sind groß, sperrig und unhandlich? Oder nur was für Helikopter-Eltern und übertrieben hippe Millennials? Von wegen! Lastenräder sind voll im Trend, zugleich ranken sich viele Mythen, Vorurteile und Missverständnisse um Lastenräder. Doch Lastenrad ≠ Lastenrad.

„Lastenrad“ bzw. „Cargo-Bike“ sind Sammelbegriffe für unterschiedlichste Bike-Konzepte. Denn es gibt riesige Unterschiede, auch wenn das Ziel jedes Cargo-Bikes das gleiche ist: Menschen wie Güter möglichst praktisch und sicher zu transportieren. Und noch dazu sollen sie natürlich super aussehen! Mittlerweile gibt es eine riesige Vielzahl an unterschiedlichen Modellen, die den Cargo-Bike-Markt aufmischen und verändern: Zahlreiche Innovationen, neue Motorsysteme, clevere Features und komplett unterschiedliche Dimensionen, Ladevolumen und Preisbereiche haben sich aufgetan. Kleiner Cargo-Flitzer mit Klappkorb und im Motor integrierte Schaltung, durchgestylter Kids-Chauffeur, günstiges Workhorse oder vollgefedertes Abenteuermobil? Alles dabei! Das Schöne daran: Die meisten Cargo-Bikes sind eine großartige Bereicherung für den Alltag und individuelle Anwendungsbereiche – dennoch gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht zuerst: Es gab nie eine bessere Zeit, um das richtige Cargo-Bike für sich und seine individuellen Anforderungen zu finden.

Die schlechte Nachricht: (Noch) immer gibt es unausgereifte Konzepte und die Gefahr von Fehlkäufen ist bei der Vielfalt größer denn je, vor allem wenn man wichtige Aspekte und Details nicht beachtet.

Deshalb haben wir für euch die spannendsten und wichtigsten Modelle getestet und die ultimative Marktübersicht und Kaufberatung geschaffen.

Die Cargo-Bikes im Lastenrad Test im Überblick:

Marke Modell Motor/Drehmoment Akku-Kapazität (Wh) Typ Gewicht (kg) Preis Zulässiges Gesamtgewicht (kg) *
Benno RemiDemi XL Bosch Performance Line / 75 Nm 545 Long Tail 40 7.288 € 190
BTWIN Cargo R500E Longtail V2 Vision Industries Hinterradnabenmotor / 58 Nm 672 Long Tail 41,8 2.999 € 208
Cannondale Wonderwagon Neo1 Bosch Cargo Line / 85 Nm 725 Long John 70 7.699 € 250
I:SY Cargo P12 ZR Pinion MGU E1.12 / 85 Nm 800 Long John 43 7.530 € 200
Momentum PakYak E+ GIANT SyncDrive Pro / 80 Nm 1.000 Long Tail 45 5.369 € 200
Moustache Lundi Bosch Cargo Line / 85 Nm 1.000 Long Tail 40,04 6.367 € 200
Riese & Müller Packster2 70 Touring Bosch Cargo Line / 85 Nm 750 Long John 56 9.848 € 200
Riese & Müller Multitinker Vario Bosch Performance Line CX / 85 Nm 625 Long Tail 41,18 6.769 € 200
Specialized Porto Specialized 2.2 Cargo / 90 Nm 710 Long Tail 42,58 6.690 € 200
Ultima Multipath Cargo Compact Valeo Cyclee / 130 Nm 630 Compact-Bike 35,8 6.138 € 150
VEOLO Cargo-Trailer Anhänger 9 790 €
WINORA F.U.B. 2W Bosch Cargo Line / 85 Nm 500 Long John 63,8 5.199 € 200

* Das zulässige Gesamtgewicht gibt an, wie viel Gesamtgewicht insgesamt mit dem Rad bewegt werden darf. Das heißt, es bezieht sich auf das Gewicht des Fahrrads, des Fahrers sowie die Zuladung, wie beispielsweise Gepäck.

Wichtig: Bitte begeht nicht den Fehler und schaut nach der größten Akkukapazität oder dem geringsten Gewicht. Zahlen sind ohne den richtigen Kontext nichts wert und auch eine Tabelle kann leider nie den kompletten Kontext bieten. In der Praxis sind häufig ganz andere Faktoren und das Gesamtkonzept entscheidend und bestimmen, wie gut etwas nutzbar ist oder ob ein Motor überhaupt seine Power entfalten kann. On top kommen natürlich noch die individuellen Anforderungen des Fahrers. Beispiele gefällig?
Der drehmomentstärkste Lastenrad-Motor bringt an steilen Anstiegen nix, wenn die Schaltung des Cargo-Bikes eine zu geringe Übersetzungsbandbreite (v. a. Vorsicht bei Nabenschaltungen!) hat oder der Fahrer bzw. die Fahrerin nicht richtig zu schalten weiß und in zu schweren Gängen unterwegs ist. In Städten wie Stuttgart oder San Francisco ist das superärgerlich, genauso, wenn man den Montmartre in Paris hinauf muss. Im flachen Amsterdam oder Berlin hingegen ist es komplett irrelevant und macht wenn dann beim Anfahren an der Ampel und bei schwerer Beladung einen Unterschied!

Was ist das richtige Cargo-Bike aus unserem Lastenrad Test für mich? 7 wichtige Aspekte

Der beste Schuh bringt nichts, wenn er drückt und euch nicht passt. Und so ist es auch beim Lastenrad. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte sowie technische Details und Features, die es zu beachten gilt. Aber bevor man sich damit beschäftigt, sollte man bei sich selbst anfangen und erst mal überlegen, was man will und braucht:

1. Wo soll euer Lastenrad primär zum Einsatz kommen?

Die Wahl des richtigen Lastenrads ist stark davon abhängig, wofür ihr es nutzen wollt. Denn auch wenn manche Lastenräder ein großes Einsatzgebiet abdecken, gibt es dennoch Cargo-Bikes, die speziell für einen Verwendungszweck entwickelt wurden. Manche sollen in erster Linie die Kinder transportieren, andere eignen sich ideal für den Transport von schweren Lasten und Sperrmüll. Seid ihr also jemand, der die Kids im Cargo-Bike mitnimmt, oder jemand, der nur kleine Einkäufe transportieren will?

2. Wie flexibel muss euer Lastenrad sein?

 

Habt ihr euch überlegt, was ihr transportieren wollt, bleibt die Frage, wie flexibel ihr unterwegs sein wollt. Braucht ihr eher eine Eurobox auf dem Heck oder lieber eine faltbare Transportbox an der Front? Wollt ihr die Ladefläche zur Kindersitzbank umbauen oder lieber die Kindersitze aufstecken? Braucht ihr Trennfächer in der Transportbox oder wollt ihr die Ladefläche schnell abnehmen können? Wie wichtig ist euch ein Regencover oder eine niedrige Abdeckung? Wollt ihr die Möglichkeit haben, mit dem Wechsel der Vorderradgabel von einem Trekking-Bike zu einem Lastenrad für den Kindertransport zu wechseln? Die Wahl bleibt euch. Seid euch dabei jedoch bewusst, dass manche dieser Sachen schnell installiert, aufgesteckt oder umgeschraubt sind, manch andere Aufbauten hingegen im Voraus vom Händler installiert werden müssen und ein schneller Wechsel somit nicht in Frage kommt.

3. Wer will das Lastenrad primär nutzen?

Da alle unsere Cargo-Bikes im Lastenrad Test in einem One-Size-Größenkonzept auf der Bühne erscheinen, ist vor allem entscheidend, welche Fahrer auf dem Bike Platz nehmen. Denn nicht bei jedem Cargo-Bike geht das Größenkonzept ganz auf. Manchmal kann ein riesen Bike etwas zu viel Cargo-Bike für eine Person mit einer Körpergröße von 1,40 m sein, oder die kompaktesten Cargo-Bikes sind zu gestaucht für große Fahrer. Entscheidet euch also vorab, ob ihr das Lastenrad alleine nutzen wollt oder es von unterschiedlichen Fahrern mit verschiedenen Größen genutzt wird.

4. Wofür könnt ihr euer Lastenrad sonst noch nutzen?

Cargo-Bikes dienen in der Regel nicht nur einem Einsatzzweck, sondern können vielseitig eingesetzt werden. Was wir besonders geil finden: Ein Lastenrad kann das Nutztier unter der Woche und das Abenteuer-Mobil am Wochenende sein – Stichwort: Bikepacking & Overnighter. Werdet euch also klar, ob das Lastenrad mehr als nur ein One-Job-Guy ist oder Everybody´s Darling sein soll.

5. Wie viel Stellfläche habt ihr?

Dass ein Cargo-Bike Platz braucht, ist wohl jedem klar und manche Modelle mehr als andere. So ist zum Beispiel das längste Bike im Test fast einen Meter länger als das kürzeste und der Fahrradanhänger passt sogar unter ein höhergelegtes SUV. Macht euch also schon im Voraus Gedanken, wo der Neuzugang seinen Schlafplatz finden soll. Unser Tipp: In den ersten Stock oder die Treppen runter in das Kellerabteil kriegt ihr mit einem Durchschnittsgewicht von 47 kg keines der von uns getesteten Lastenräder.

6. Welche Diebstahlschutz-Features braucht euer Lastenrad?

Euer Everybody´s Darling kommt auch bei Langfingern gut an, so viel ist jetzt schon sicher. Es bleiben euch also zwei Optionen: Entweder ihr spielt Babysitter für euer Lastenrad oder setzt auf einen umfangreichen Diebstahlschutz. Rahmenschlösser und GPS-Tracker bieten hier eine clevere Lösung. Wir raten euch zu letzterem.

7. Welche Fahreigenschaften sind euch an eurem Lastenrad wichtig?

Seid ihr eher jemand, dem es wichtig ist, ein hohes Sicherheitsempfinden auf dem Bike für euch und eure Passagiere zu haben oder sucht ihr gerne den Nervenkitzel, erkundet auch mal unausgeschilderte Feldwege ins Nirgendwo auf der Suche nach dem besten Picknick-Spot mit Aussicht? Oder ist eine hohe Agilität im hektischen Stadtverkehr das A und O? In unserem Testfeld gab es alles und keine Fahreigenschaft konnten wir an einem der Bikes exklusiv ausschließen. Klar lässt sich ein riesiger Schwertransporter nur schwer als agiler Cityflitzer gebrauchen, aber es gab durchaus Überraschungen, wie wendig manch schweres Long John und wie unhandlich und anspruchsvoll ein auf den ersten Blick kompaktes Long Tail ist, wenn man nicht alle Punkte für die Fahrdynamik sauber beachtet.

Paris X DOWNTOWN Mag! Unser hartes Arbeitsleben

Sind wir hier in Amsterdam gelandet? Eigentlich hat alles ganz harmlos angefangen: eine vordefinierte Teststrecke rund um unsere Redaktion in Leonberg, Pendelstrecken am Schloss Solitude vorbei und etwas Stuttgarter Stadtverkehr. Doch dann gings auf einmal los: Pünktlich zur Fashion Week und kurz vor den Olympischen Spielen sind wir mit zwölf Lastenrädern in die Stadt der Liebe eingerollt. Großstadtgewusel in der Millionenmetropole Paris. Natürlich zur Rushhour.

Wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass dieser Vergleichstest uns nicht an unsere Grenzen und darüber hinaus gebracht hätte: 18-Stunden-Tage und kein Pardon. Im Turbo-Modus haben wir dabei jedoch unglaublich viel erlebt und vermutlich mehr gesehen, als die meisten Touristen in zwei Wochen Sightseeing-Urlaub! Vor allem auch Orte, die man sonst nie gezielt ansteuern würde. Wer denkt, der italienische Verkehr sei chaotisch, der war noch nie in Paris! Hunderte Kilometer durch den Großstadtdschungel, durch 3-spurige Kreisverkehre, Seite an Seite mit hupenden Sportwagen und knatternden LKWs. Wo sind wir da nur gelandet?

Wir haben uns durch enge Gassen geschlängelt, sind über belebte Boulevards gerast und haben uns wie echte Pariser gefühlt. Tagtäglich sind wir 40 bis 60 Kilometer durch die Innenstadt gejagt, haben nebenbei die besten Clubs und Bars getestet, bis unsere Akkus – und wir – komplett leer waren. Das Coolste daran? Die erstaunliche Ordnung im Chaos. In Paris bewegen sich die Autos vielleicht wie wild, aber das Fahrradnetzwerk ist fantastisch. Wir nennen Paris jetzt schon das neue Amsterdam. Von der Innenstadt bis in die Vorstadt: Radwege überall. Süper!

Wir haben mit 7,5-Tonnern an Ampeln um die Wette gesprintet, rote Ampeln mit der Präzision eines Bombenentschärfers passiert und dabei mehr als zehn Katzenleben riskiert. Aber warum all dieser Wahnsinn? Und warum hängt die Mona Lisa jetzt in unserem Office?

Die Geschichte beginnt 1911, als das berühmte Gemälde aus dem Louvre gestohlen und erst 1913 in Italien wiederentdeckt wurde. Seit über einem Jahrhundert zieht die Mona Lisa die Menschen mit ihrem geheimnisvollen Lächeln und den zahllosen Theorien, die sie umgeben, in ihren Bann. Paris und die Mona Lisa gehören einfach zusammen.
Und jetzt? Jetzt hängt die Mona Lisa in unserem Office. Der Kunstsammler Jean-Erique Boetzleau war mit dabei in Paris und ist sich sicher, dass es sich bei unserer Mona Lisa um das Original handelt 😉 . Wie das passiert ist? Nun, das ist eine Geschichte für einen anderen Tag!

Ocean’s Eighteen – Die DOWNTOWN-Testcrew für unseren Lastenrad Test

Freitickets fürs Burning Man Festival in Nevada? Als es in der Redaktion hieß, „Wir fahren nach Paris!”, waren die Hände sofort oben und alle wollten mit.
Doch beliebige Freitickets hatten wir nicht zu verteilen, schließlich hatten wir eine klare Mission und wichtige Aufgaben zu verteilen. Die Zusammensetzung von Ocean’s Eleven ist ja auch nicht einfach zufällig ;). Weil George Clooney und Julia Roberts doch nicht konnten, hatten wir zwei extra Plätze für unsere Paris-Mission zu vergeben und kurzerhand sprang der weltweit renommierte Kunstsammler Jean-Erique Boetzleau ein, den man als erfahrenen Tester unseres Schwester-Magazins E-MOUNTAINBIKE unter dem Decknamen Erik Bötzle kennt.

Und da wir noch deutlich mehr vorhatten, als die Dame mit dem charmanten Lächeln aus dem Louvre zu stibitzen, haben wir in Summe ein 18-köpfiges Team zusammengestellt. Am Ende waren wir eine bunte Truppe aus Locals, Cargo-Bike-Newbies, unserem erfahrenen Redaktionsteam, Freunden und Mama Karin mit ihren Kids. Wir haben alles transportiert, was nicht niet- und nagelfest war – unsere Freunde, unsere Kinder und sogar unser Maskottchen Pablo Escobär, der knuffige Stoffbär. Dürfen wir vorstellen? Unsere Testcrew!

Mike Hunger
Ich bin normalerweise mit Highspeed auf den Trails zu finden und als Redakteur des E-MOUNTAINBIKE Magazins auch gern elektrisch unterwegs. Wenn ich etwas transportieren will, muss es schnell gehen, der VEOLO Cargo-Trailer ist genau das richtige Modell für mich.
Romain Babeau
Cargo-Bike fahren muss für mich so einfach wie normales Fahrrad fahren sein und sowohl meine Tochter als auch Möbel oder andere sperrige Gegenstände transportieren können. Eine hohe Flexibilität ist daher das A und O für mich.
Rudolf Fischer
Smart Home und E-Bike fahren sind bei mir ein absolutes Muss. Als Connectivity-Experte bin ich der Mann für die Technik, deshalb hat es mir das Specialized Porto, bei dem Rahmen, Motorsystem und Connectivity aus einer Hand kommen und daher gut ineinandergreifen, angetan.
Juliett Bruley
Ich bin gerne mit meiner Familie und meinem Kind in der Natur unterwegs und liebe es, als Malerin kreativ zu sein. Für mich ist vor allem eine große Ladefläche sowie ein einfaches Handling am Lastenrad wichtig, um im Pariser Stadtverkehr sicher zu navigieren.
Antonia Feder
Ich habe wenig Platz in meiner Stadtwohnung, will aber trotzdem noch den Wochenendeinkauf mit dem Bike nach Hause bringen. Das i:SY Cargo P12 ZR mit klappbarer Transportbox passt deshalb noch perfekt in die Garage neben mein Auto. Cool!
Pablo Escobär
Hmmmm, am liebsten esse ich Honig und daher ist mir der sichere Transport meiner Honiggläser besonders wichtig.
Robin Schmitt
Als Verlagsgründer und Chefredakteur des DOWNTOWN Magazins habe ich immer viel zu tun. Nerviges Packen und Beladen des Lastenrads ist also nicht drin. Deshalb hat mich das Moustache Lundi mit dem einfachen MIK-Schnellmontagesystem überzeugt, bei dem ich bei meinem Einkauf auf dem Wochenmarkt nicht mal einen Korb brauche.
Martin Mailänder
Als leidenschaftlicher Mechaniker und Besitzer eines eigenen Bikeshops in Leonberg kenne ich die Bikes durch und durch und habe mir sogar schon ein eigenes Cargo-Bike aus Bambus gebaut. Als Papa bringe ich gerne auch meine Kids zum Kindergarten, weshalb sich das Cannondale Wonderwagen Neo1 perfekt in meinen Alltag integriert.
Hendrik Stüwe
Als Fashion-Fotograf darf bei meinem Cargo-Bike die Optik natürlich nicht zu kurz kommen. Ein einsteigerfreundliches Handling ist mir dabei aber ebenso wichtig wie genügend Stauraum, um mein Fotoequipment sicher zu transportieren.
Andreas Tirler
Ich liebe es, mit meinem Bike Rennen zu fahren und genieße danach die entspannte Atmosphäre, wenn ich mit meinem Cargo-Bike auf ein paar Drinks vorbeikomme. Als hauptberuflicher Fahrradkurier transportiere ich neben den Paketen privat gerne meine Kids und kenne als gebürtiger Pariser das Stadtleben wie kein anderer.
Felicia Nastal
Als Mama, die für die ganze Family den Wocheneinkauf erledigt, ist das Multitinker genau mein Fall. Meine Kids, die schon lang zur Schule gehen, fahren mittlerweile nicht mehr auf der Rückbank mit, dafür hab ich umso mehr Platz für eine Eurokiste. Durch die kompakte Bauweise lässt sich das Cargo-Bike fast wie ein normales Fahrrad fahren.
Ymane Yenga
Ich liebe es, mit dem Cargo-Bike Snacks und Getränke in den Park für ein Picknick mit meinen Freunden zu transportieren. Ich besitze zwar selbst kein eigenes Lastenrad, nutze aber immer öfter das meiner Freunde und habe dabei festgestellt, wie wichtig mir eine gut ausbalancierte Gewichtsverteilung am Lastenrad ist.
Benedikt Schmidt
Als Youngster in der Testcrew haben es mir eher die günstigeren Cargo-Bikes wie das BTWIN Cargo R500E Longtail V2 angetan, bei dem ich alle nötigen Features und genug Transportfläche bekomme, ohne ganz so tief, wie bei den anderen Bikes im Test, in den Geldbeutel greifen zu müssen.
Erik Bötzle aka
Jean-Erique Boetzleau
Isch bin Künstsammler ünd lebbe als gebürtiger Fransose natürlisch in der Stadt der Liebbä. Ohh toi, la belle ville de Paris. Obwohl ähh die Mona Lisa einen Versischerungswärt von 800 Millionen Öro hat, wäre es dennoch blöd, wenn La Joconde beim Transport kapüüt ginge. Das vollgefederte Riese & Müller Packster2 bietet sich ihr süper an.
Alex Valcko
Ich arbeite schon seit über 13 Jahren in einem Bike-Shop und habe schon fast jedes Cargo-Bike verkauft. Dadurch habe ich die Evolution der Lastenräder quasi hautnah miterlebt und festgestellt, dass ein Bosch-Motor ein Must-have für mich ist.
Karin Nehls
Als Mutter von drei Kindern steht für mich der sichere Kids-Transport im Vordergrund. Einfaches Aufsteigen sowie Be- und Entladen des Cargo-Bikes sind dabei genauso wichtig wie der Spaß meiner Kids beim Fahren. Eine Schaltung mit guter Übersetzung darf auch nicht fehlen, sonst müssen meine Kids mich bergauf wieder anfeuern.
Alma & Lotta Nehls
„Ich bin eine Raupe”, „Ehhhh und ich bin ein Einhorn” ✨.

Außerdem noch special thanks to Nicolas Baisin und Fabrice Fuego Levannier für hilfreiche Tipps und Support!

Worauf kommt es beim Lastenrad-Kauf an und was muss ein Cargo-Bike können? Unsere 15 Antworten

1. Lastenrad ≠ Lastenrad

Klar ist: Es gibt unterschiedliche Lastenrad-Kategorien, wie Long John, Long Tail sowie Trike, – doch auch Anhänger sind eine spannende und meist deutlich kostengünstigere Option. ABER: Man sollte sich dennoch nicht auf eine Lastenrad-Kategorie festlegen. Denn die Unterschiede, Vielfalt und Transportmöglichkeiten innerhalb einer Kategorie sind mittlerweile riesig. Und nur weil ein Vertreter dieser Kategorie gut ist, heißt das nicht, dass andere Vertreter das auch sind! Unser Tipp: Legt euch nicht auf eine allgemeine Lastenrad-Kategorie fest, sondern entscheidet euch stattdessen immer für ein exaktes Modell, das euren Anforderungen und eurem Einsatzgebiet entspricht. Am Ende zählt das richtige Gesamtkonzept und entscheidet darüber, ob es zu euch passt oder nicht!

2. Wie viel Akkukapazität braucht ihr am Lastenrad?

Vorweg: Die Reichweite eures Lastenrads hängt nicht nur von der Akku-Kapazität ab, sondern auch von Faktoren wie dem Gewicht (Ladung, Fahrer und Lastenrad), dem Motor und dem Unterstützungslevel. Besonders entscheidend ist die Gangwahl in Bezug auf den Effizienzbereich des Motors, der wiederum von der Trittfrequenz abhängig ist. Um die Reichweite der Bikes zu erhöhen, setzen viele Hersteller auf ein modulares Akkusystem. Das heißt, sie bieten an, die Reichweite ihrer Bikes durch zusätzliche Akku-Upgrades zu erhöhen, wie zum Beispiel durch Zusatzakkus. Hersteller wie Cannondale oder WINORA verbauen an ihren Bikes in unserem Test auch direkt dafür vorgesehene Halterungen, falls ihr euch entscheidet, einen zweiten Akku nachzukaufen. Riese & Müller hingegen lässt euch direkt beim Kauf im Konfigurator einen zweiten Zusatzakku wählen. Die Variabilität der Akkus am Cargo-Bike kann also ein entscheidender Faktor für den Lastenrad-Kauf sein. Denn wer will schon beim Wochenendausflug an den See mit dem Lastenrad öfter den Blick auf die Akkuanzeige als auf die eigentliche Aktivität werfen. <b<Unser Tipp also: Seid euch klar, welche Strecken ihr mit dem Cargo-Bike zurücklegen wollt! Sind es nur kurze Strecken mit wenig Beladung im flachen Terrain, dann ist euch ein variables Akkusystem weniger von Nutzen. Wollt ihr aber flexibel unterwegs sein und auch in hügeligen Städten Kilometer machen, ist ein variables Akku-System von Vorteil. Im Zweifel bedeutet mehr Akkukapazität auch mehr Fahrerlebnis.

Während das Moustache Lundi mit zwei entnehmbaren Akkus (insgesamt 1.000 Wh) vor dem Eiffelturm flaniert, liefert das Ultima Multipath mit nur einem fest verbauten Akku 630 Wh.

3. Was ist der beste Motor fürs Lastenrad?

„Das schaffst du, Mama!” Stellt euch vor, ihr habt euer Lastenrad bis zum Rand vollgepackt. Die Sonne brennt und vor euch liegt ein steiler Hügel. Da stellt sich die Frage: Welcher Motor bringt euch da hinauf? Dass es selbst mit den stärksten Motoren schwierig werden kann, weiß Mama Karin, die regelmäßig von ihren Kids beim Hochfahren angefeuert wird, nur allzu gut.

Bevor ihr gleich loslegt, die Motoren zu vergleichen, solltet ihr wissen: Es geht nicht nur um den Motor selbst. Der Antrieb ist zwar das Herzstück eures Lastenrads, doch ohne die richtige Schaltung und ein cleveres Akkukonzept wird euch selbst der stärkste Motor nicht weit bringen. Und das ist nur ein Punkt, den ihr berücksichtigen müsst, bevor ihr euer Cargo-Bike kauft. Denn bevor man überhaupt weiß, ob das Motorkonzept mit der Schaltung und dem restlichen Bike harmoniert, sollte man sich zuerst mit den Motortypen vertraut machen:

Nabenmotoren am Lastenrad

Nabenmotoren sind direkt im Hinterrad statt im Tretlagerbereich eingebaut und finden sich in unserem Lastenrad Test am BTWIN Cargo R500E Longtail V2. Nabenmotoren haben Vor- und Nachteile, manche erlauben zum Beispiel eine Rekuperation beim Bremsen und sind oft recht effizient. Das ist meist aber nur bei bestimmten Anwendungen und unter bestimmten Fahrbedingungen der Fall. Ein häufig auftretender Nachteil: Sie sind außerhalb ihrer Lieblingsdrehzahl nicht so effektiv und fallen in Drehmomentlöcher, in denen die Unterstützung plötzlich absinkt und nicht mehr gleichmäßig ist. Das BTWIN zum Beispiel fühlt sich in der Ebene bei über 20 km/h sehr kraftvoll an, obwohl man das von dem Bike mit dem niedrigsten Drehmomentwert im Vergleichstest (58 Nm) nicht erwarten würde. Rollt man jedoch langsam auf einen steilen Anstieg zu, geht dem Motor die Kraft aus.

Getriebemotoren am Lastenrad

Getriebemotoren vereinen Schaltung und Motor in einer Einheit. Zudem bieten sie die Möglichkeit, im Stand die Gänge zu wechseln und können auch automatisch schalten, da der Motor durch seine vielen Sensoren, wie Drehzahlsensor, Drehmomentsensor, Geschwindigkeitssensor, und Kraft auf dem Pedal weiß, welcher Gang gerade passend wäre. Oder er richtet sich dabei an die Trittfrequenz, die der Fahrer bzw. die Fahrerin im Vorfeld bestimmt hat. Da das Getriebe im Gehäuse gekapselt und vor den Witterungsbedingungen geschützt ist, können solche Systeme wartungsärmer sein. Da die Schaltung integriert ist, sind sie auch nicht auf Kettenschaltungen angewiesen und können mit einem wartungsarmen Riemen bestückt werden. Das Schmieren der Kette spart man sich ebenfalls. Ein weiterer Vorteil, der besonders Cargo-Bikes zugutekommt, ist: Ein internes Getriebe kann für sehr hohe Kräfte ausgelegt werden, wodurch E-Bikes mit Getriebemotoren richtige Kraftpakete sein können. Ein Getriebemotor wurde in unserem Test am i:SY Cargo P12 ZR und am Ultima Multipath Cargo Compact verbaut und zwar einmal der Pinion MGU E1.12 und einmal der Valeo Cyclee, jedoch beim Ultima dennoch mit einer Kette.

Mittelmotoren am Lastenrad

Mittelmotoren sind die herkömmliche Motorart und absolute Allrounder. Mittelmotoren gibt es in vielen Abstufungen und Konfigurationen, alleine vom Branchenprimus Bosch haben es drei unterschiedliche Aggregate und insgesamt sechs Motoren in diesen Vergleichstest geschafft. Vor allem der von Bosch extra für den Cargo-Einsatz entwickelte Bosch Cargo Line-Motor findet viermal in Lastenrädern im Testfeld Platz. Aber auch andere große Hersteller wie Brose, Shimano oder Yamaha haben sich auf diese Art von Motor spezialisiert. Sie sind im Tretlagerbereich integriert und so fast in jedem E-Bike zu finden, egal ob City-, Cargo- oder E-Mountainbike. Die großen Hersteller bieten eine breite Palette an Komponenten für ihre Motorsysteme an. Dadurch kann man die Motoren sehr flexibel mit verschiedenen Akkus, Schaltungen, Displays und Remotes kombinieren. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Vorteil, weil sie viele Anpassungsmöglichkeiten bietet. Moderne Mittelmotoren sind – beziehungsweise können – auch richtige Kraftpakete sein und mit starkem Schub für ein spritziges Fahrverhalten sorgen, selbst bei einem schwerfälligen Cargo-Bike. Ihre Kraft wird eher limitiert durch Regularien oder die Kräftelimits, die die angekoppelten Antriebe und Schaltungen im Stande sind mitzumachen. Ist die Schaltung nicht wie bei einem Getriebemotor bereits im Motor integriert, lassen sich in einer Einheit zwei Schaltungsarten unterscheiden.

Nabenschaltung am Lastenrad

Wie der Name schon sagt, sitzt hier die Schaltung in der Hinterradnabe in einem geschlossenen System. Dadurch ist die Nabenschaltung gut vor Umwelteinflüssen geschützt und Serviceaktionen braucht es seltener. Eine nützliche Funktion von Nabenschaltungen ist, dass sie in der Regel einen Gangwechsel im Stand zulassen. So lässt sich der gewünschte Gang auch noch einfach im Stehen an der Ampel einlegen. Ein Nachteil ist jedoch die begrenzte Übersetzungsbandbreite vieler Nabenschaltungen, wodurch sie sich nur vereinzelt für hügeliges Terrain eignen.

Kettenschaltung am Lastenrad

Eine Kettenschaltung ist die herkömmliche Schaltungsvariante, die so fast an jedem Fahrrad zu finden ist. Sie besteht aus einer Kassette und einem Schaltwerk. Vorteil dieser Schaltungsart ist die meist große Bandbreite, was vor allem das Befahren von steilen Anstiegen erleichtert. Da die Kettenschaltung voll und ganz den Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, ist hier ein regelmäßiges Pflegen und Servicen wichtig.

Unser Tipp: Für hügelige Strecken sind Mittelmotoren mit Kettenschaltung oder Getriebemotoren ideal. Nabenschaltungen bieten meist nicht genug Übersetzungsbandbreite für anspruchsvolles Terrain. Dadurch kommen sie in hügeliger Topographie mit steileren Anstiegen schnell an ihre Grenzen. Das ist superärgerlich, wenn man da die falsche Schaltung hat. Wählt der Hersteller aber für Nabenschaltungen die richtige Übersetzung, sind auch mit dieser Schaltungsart steile Anstiege machbar. Durch die große Bandbreite der Kettenschaltung kann jedoch auch auf hügeligen Abschnitten die Trittfrequenz der Fahrer*innen aufrechterhalten werden und der Motor unterstützt noch kräftig, auch wenn es steil wird. Das ist vor allem unter schwerer Beladung bergauf entscheidend. Denn dann braucht ihr auch nicht wie unsere Testerin Karin die Unterstützung ihrer beiden Kids, die sie bergauf immer mit den Worten „Das schaffst du, Mama!”, anfeuern.

Einen umfangreichen Motor-Vergleichstest über alle aktuellen Motoren gibt es bei unserem Schwestermagazin E-MOUNTAINBIKE.

4. Flexibilität ist King: Welche Optionen bietet die Ladefläche des Lastenrads?

Ein flexibles Cargo-Bike muss so flexibel wie sein Besitzer sein. Transportiert ihr mit eurem Lastenrad täglich die gleichen Gegenstände, muss euer Bike wenig flexibel sein. Seid ihr jedoch jemand, der frühs die Kids zur Kita bringt, sich danach mit nur leichtem Gepäck im hektischen Stadtverkehr schnell bis zur Arbeit durchschlagen muss und am Abend mit dem Cargo-Bike noch zur Grillparty am See aufschlagen will? Dann muss euer Bike die nötigen Tricks dafür im Ärmel haben. Hierfür bieten die Hersteller in unserem Lastenrad Test verschiedene Lösungen an, wie ihr euer Transportsystem optimieren könnt: Eine große und ebene Grundfläche macht den Transport generell erst mal um vieles einfacher.

Im Test hatten wir zwar große Transportboxen, die dann jedoch konisch zusammenliefen, sodass man auf dem Boden weder eine Eurobox noch zwei Kisten Mineralwasser nebeneinander einladen konnte. Das erschwert den Transport und die Beladung nur unnötig. Manche Transportboxen besitzen eine hohe Ladekante, was zwar kleine Passagiere gut umhüllt, aber die Beladung erschwert. Der Hersteller Cannondale zeigt mit seinem Wonderwagen Neo1, dass beides geht und nutzt eine niedrige Ladekante sowie Fußrasten. Damit können Kinder von alleine in die Box steigen und man muss schwere Objekte nicht zu hoch heben. Dennoch geht die hintere Kante der Box weit über die Kopfstützen hinaus und sorgt so für viel Sicherheit der Kleinen.

Auf den schmalen Sitzbänken der Longtail-Heckgepäckträger lassen sich erst mal nur wenige Güter sinnvoll transportieren. Sie bieten jedoch häufig Sicherheitsschienen, in die man eine Box stellen kann, die dann das Transportgut aufnimmt. Praktisch ist, dass, sofern die Größe der Schiene genormt ist, zum Beispiel eine handelsübliche Eurobox mit einer Grundfläche von 40 x 60 cm Platz hat. Darin bekommt man dann locker eine Kiste Sprudel und noch mehrere Einkaufstüten unter. Unser Tipp: Organizer-Lösungen, wie am Riese & Müller Packster2, bei dem sich die große Transportbox unterteilen lässt, bieten meist eine zuverlässigere Option, eure Beladung zu sichern.

5. One size fits al(most everyone) – Wie gut lässt sich das Lastenrad an die Fahrergröße anpassen?

160 cm vs. 210 cm? Der Unterschied von 50 cm Körpergröße wirkt im Vergleich zur Durchschnittslänge der Cargo-Bikes im Lastenrad Test von 2,15 m relativ gering. Macht in der Praxis aber einen riesigen Unterschied. Ein Cargo-Bike sollte sich deshalb auch an verschiedene Fahrer anpassen können, denn die meisten Lastenräder werden in der Regel in nur einer Größe hergestellt. So kommen auch alle Bikes im Lastenrad Test in einer Einheitsgröße. Klingt zunächst erst einmal etwas paradox, doch viele Hersteller haben clevere Lösungen entwickelt, ein Lastenrad individuell auf jeden Fahrer und jede Fahrerin anpassen zu können. Dazu lässt sich an fast jedem Bike die Sitzposition durch das Lösen eines Schnellspanners am Sattelrohr anpassen. Wenige Hersteller hingegen verbauen eine per Fernbedienung absenkbare Sattelstütze, die es den Fahrer*innen ermöglicht, zum Beispiel an Ampeln leichter den Fuß am Boden abzusetzen. Auch das schnelle Einstellen der Lenkerhöhe, durch einen Schnellspanner an der Lenkerstange, lässt sich nicht an jedem Bike vornehmen. Nur ein Bike im Lastenrad Test, das Riese & Müller Multitinker, ermöglicht es, werkzeugfrei nicht nur die Cockpithöhe, sondern auch den Winkel des Cockpits anzupassen. Ob man auf nur einer Rahmengröße wirklich sowohl große als auch kleine Fahrertypen unterbekommt, hängt maßgeblich davon ab, ob die One-size-fits-all-Konzepte eine benutzerfreundliche Einstellbarkeit mit genug Verstell-Optionen aufweisen. Werdet euch also vor eurem Kauf bewusst, ob euer Lastenrad in Zukunft mehr Besitzer hat oder einem Fahrer oder einer Fahrerin treu bleiben will. Unser Tipp: Eine Probefahrt hat noch niemandem geschadet. Macht also einen Termin mit eurem (Cargo-)Bike-Händler des Vertrauens aus, ladet die Schnorrer ein, die euer Lastenrad mitbenutzen werden, und schwingt euch gemeinsam auf den Packesel.

6. Was braucht ein Lastenrad unbedingt?

Damit ein Lastenrad nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch im Alltag überzeugen kann, gibt es ein elementares Kriterium, das jedes Cargo-Bike erfüllen muss: eine ausreichende Alltagsausstattung. Dazu gehören neben Fahrradständern, Schutzblechen und Diebstahlsicherung vor allem eine adäquate Lichtanlage (Front- und Rücklicht!). Doch damit nicht genug! Vor allem die Art der Ausleuchtung, durch Reflektoren und Positionierung der Lichtanlage und einer damit eher passiven oder aktiven Sichtbarkeit, ist entscheidend. Denn wird euer Licht am Lastenrad verdeckt, hilft selbst die beste Lichtanlage nichts. Insgesamt lassen sich zwei verschiedene Konzepte der Positionierung der Lichtanlage unterscheiden. Dabei haben jedoch beide Licht- und Schattenseiten. Wird der Frontstrahler am Schutzblech am Vorderrad befestigt, kann er in den meisten Fällen nicht mehr von der Beladung oder einer Transportbox verdeckt werden und schwenkt zusätzlich beim Lenken in die Fahrtrichtung mit ein. Jedoch sitzt das Licht relativ tief, wird so nicht optimal von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen und leuchtet nur die Sichtfläche direkt vor dem Fahrer oder der Fahrerin aus. Sitzt das Licht am Lenker oder leicht erhöht hinter einer Transportbox am Steuerrohr, leuchtet es in der Regel den Untergrund weit nach vorne aus und bietet eine weitläufige Übersicht. Wird die Transportbox nun aber voll beladen oder bleiben die Kabelzüge vom Cockpit hängen, wird das Licht schnell verdeckt oder verschoben. Besitzt euer Lastenrad gar kein Licht oder nur ein sehr schlechtes, kommt hier unser Tipp: So gut wie alle Motorsysteme – und so auch alle Motorsysteme im Lastenrad Test – bieten eine Möglichkeit für eine Lichtanlage an, die aus dem Hauptakku gespeist wird. Selbst wenn der Motor bereits nicht mehr mit Strom versorgt wird, ist im Akku eine Reserve für das Licht hinterlegt und das solltet ihr euch zunutze machen. Egal, ob Supernova, Lupine, Busch + Müller und Co: Fast alle Hersteller haben ein StVZO-zugelassenes E-Bike-Licht mit zuschaltbarem Fernlicht im Programm. Das Rücklicht von Supernova, mit Bremslicht und Notbremslicht-Funktion, eignet sich zum Beispiel gut für den Straßenverkehr und hat sogar den Design & Innovation Award gewonnen. Die Wahl liegt aber ganz bei euch, achtet aber auf jeden Fall bei der Anbringung darauf, dass das Licht nicht verdeckt wird, damit ihr im Dunkeln was sehen könnt und gleichzeitig gesehen werdet. Auch die reflektierenden Reifen-Seitenwände, wie am Riese & Müller Packster2, bieten eine zuverlässige Alternative.

7. Teurer ist nicht immer besser – Das gilt auch beim Lastenrad

Jeder von uns hat sein Budgetlimit. Es auszureizen und das Sparschwein ganz zu leeren, bringt nicht immer was, denn teure Modelle sind nicht zwangsläufig besser. Der Preis ist nicht das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Lastenrads. Entscheidend ist das Gesamtkonzept. Ein erfahrener Hersteller kann durch eine clevere Konstruktion und sinnvolle Einsparungen ein hochwertigeres Bike entwickeln als ein unerfahrener Hersteller, der nur teure und namhafte Markenkomponenten verbaut.

8. Choose wisely: Design oder Nutzen – Oder beides?

Legt ihr eher Wert auf eine schicke Optik, kaum sichtbare Schweißnähte sowie einen polarisierenden Look und nehmt dafür Abzüge im Transportsystem in Kauf? Oder sind euch Nutzen, clevere Features und ein ausgeklügeltes Transportsystem wichtiger und das Design eher zweitrangig? Hier liegt die Entscheidung ganz bei euch. Im besten Fall ist diese Entscheidung aber kein Entweder-oder, denn ein gutes Bike vereint Design und Nutzen.

Hier wurde wohl zum falschen Bike gegriffen! Creativity 10 von 10! Armschmerzen danach 11 von 10!

9. Der Kids-Transport am Lastenrad

Wer seine Kids im Cargo-Bike transportiert, will beim Aspekt Sicherheit keine Kompromisse eingehen. Auch hier bieten verschiedene Hersteller unterschiedliche Transportmöglichkeiten. Während im Cannondale die Kids durch die hohe Kante seitlich der Sitzfläche gut geschützt sind, findet man beim WINORA F.U.B. 2W einen etwas weniger umfassenden Schutz. Hier sitzen die Kids zwar bequem auf einer gepolsterten Sitzbank mit Gurtsystem, einen Kopfschutz gibt es aber nicht. Außerdem lässt sich unterscheiden, ob ihr ein Lastenrad wählt, auf dem die Kids vor oder hinter euch platziert werden. Häufig dienen Long Johns vor allem dem Transport von Kleinkindern, während Long Tails, auf denen sich die Kinder auf der Rückbank meist selbst festhalten müssen, ab ca. sieben Jahren sinnvoll sind.

10. NO FAT SHAMING! – Auch nicht am Lastenrad!

Das Gewicht der Bikes in unserem Lastenrad Test variiert stark und reicht von Bikes, die knapp 36 kg wiegen, bis zu fast doppelt so schweren Lastenrädern mit einem Gesamtgewicht von 70 kg. Kleine Fahrer tendieren hier eher zu den Federgewichten im Lastenrad Test, doch warum es ein Schuss ins Knie sein kann, nur nach dem Gewicht zu urteilen, verrät unser Vergleichstest. Unser Testurteil: Viele unserer schwereren Cargo-Bikes im Test fahren sich einfacher als leichtere Lastenräder mit schlechter Gewichtsverteilung. Und das Eigengewicht des Bikes relativiert sich bei einer hohen Zuladung immer mehr. Das macht sich auch beim Aufbocken bemerkbar und uns ist klar geworden, wie schwer ein leichtes Bike und wie leicht ein schweres Bike sein kann. Ein guter und leicht aufklappbarer Ständer bringt deutliche Vorteile mit sich. Das Specialized Porto lässt sich zum Beispiel nur schwer auf den Ständer aufbocken, während sich das fast 30 kg schwerere Cannondale Wonderwagen relativ einfach auf den Ständer stellen lässt. Das Gewicht sollte also nicht allzu ausschlaggebend beim Kauf eines Cargo-Bikes sein. Nicht nur wie gut und tief der Fahrer ins Bike integriert ist, sondern auch die Höhe und Position der Ladefläche sind für das Handling superwichtig. Ist der Schwerpunkt eures Lastenrads zu hoch, wird das Fahrverhalten des Bikes instabiler und kippeliger. Belädt man das Lastenfahrrad dann weiter nach oben, verstärkt sich der Effekt. Auch hier gilt es beim Cargo-Bike-Kauf sein Augenmerk darauf zu legen und gegebenenfalls bei einem Händler zu testen. Unser Tipp: Wollt ihr euer Kind mit Kindersitz auf dem Lastenrad mitnehmen, bietet sich eine vorsichtige Probefahrt auf dem Bike mit eurem Kind an, um ein Gefühl für das Handling zu bekommen. Wichtig ist hierfür aber direkt der nächste Punkt.

11. Safety First – Wie wichtig ist der Sicherheitsaspekt auf dem Lastenrad?

ABS, dicke Reifen und Vollfederung gehören zu den Komponenten, die die Sicherheit erhöhen. Der wichtigste Faktor lässt sich jedoch nicht auf einzelne Komponenten reduzieren!

Denn wer mit dem Lastenrad zu fahren beginnt, muss sich anfangs zwar an das Fahrgefühl gewöhnen, aber zu große Sorgen um eure Sicherheit braucht ihr euch dennoch nicht zu machen – zumindest wenn ihr unsere Tests sorgsam durchlest. Darin gehen wir unter anderem auf sicherheitskritische Aspekte der Bikes ein und verraten euch praktische Tuning-Tipps. Es gibt auch Bikes, die uns mit ihren cleveren Features überzeugt haben, wie das ABS am Lastenrad. Einen ausführlichen Test zum Bosch-ABS-Bremssystem lest ihr bei unserem Schwestermagazin E-MOUNTAINBIKE.
Vollfederung am Lastenrad? Das brauchts doch nur am MTB, oder? Mitnichten! Auch wenn man ein vollgefedertes Fahrwerk an einem Lastenrad zuerst als Feature für E-MTBs oder MTBs hält, bringt es sowohl Vorteile im Stadtverkehr als auch bei der Überlandfahrt. Denn dadurch seid ihr nicht nur beim Fahren über unebene Schotterstraßen, sondern auch beim Überfahren von Bordsteinen zusätzlich gefedert und erhöht so eure Fahrstabilität. Selbst ein so breiter Ballonreifen kann nicht die gleichen stoßabsorbierenden Eigenschaften aufweisen, wie ein für das Lastenrad speziell abgestimmtes vollgefedertes Fahrwerk.

12. How to keep calm! Der richtige Diebstahlschutz für das Lastenrad!

Café au lait, Sommer, Sonne, Paris! Wer jetzt nicht abschalten kann und sich um sein Lastenrad sorgt, hat den falschen Diebstahlschutz!

In unserem Lastenrad Test lassen sich alle Akkus, die meist weit über 500 € wert sind, mit einem Schlüssel entnehmen und auch die kleinen Handschuhfächer an manchen Bikes sind mit Schlössern gesichert. Damit man sich aber auch vor Bike-Dieben keine Sorgen machen muss, setzen viele Hersteller zudem auf fest verbaute Rahmenschlösser an ihren Lastenrädern, die durch einen Schlüssel gesichert und entsperrt werden. Andere hingegen setzen auf die Features der Motorenhersteller und so findet man elektronische Wegfahrsperren sowie Alarme, allen voran an Bikes mit Bosch- oder Specialized- Motoren, immer häufiger. Diese bieten eine clevere Lösung und lassen sich zudem noch einfach per App steuern. Riese & Müller bietet in unserem Lastenrad Test das umfassendste Diebstahlschutz-Paket, das per RX-Chip nutzbar ist, und auch weitere Zusatzservices, wie einen Wiederbeschaffungsservice gegen monatliche Fees (ab 60 € bis zu 120 €), ermöglicht. Auch GPS-Tracker, wie der optionale FIT E-Bike-Tracker des i:SY oder Velco Onitrax-GPS-Tracker des Ultima, finden in immer mehr Bikes Platz.

13. Sicher ankommen – Integrierte Navigation bei Cargo-Bikes!

Mit dem Lastenrad die Stadt zu erkunden, ist besser als mit jedem Sightseeing-Tourbus. Das haben wir in Paris selbst erfahren. Eine Navigationsfunktion ist hierbei ein riesiger Vorteil. Aber nicht alle Cargo-Bikes im Lastenrad Test konnten bei diesem Punkt abliefern. Bikes, wie das Riese & Müller Multitinker oder Packster2, konnten über ihre verbauten Bosch Kiox 300-Displays eine rudimentäre Navigationsfunktion anbieten. Jedes andere Bike im Lastenrad Test mit verbautem Bosch-Motorsystem kann hier aber mit einem Display nachgerüstet werden und die Navigationsfunktion so auch nachträglich erhalten. Beim Cannondale Wonderwagen mit ab Werk verbauter Smartphone-Halterung muss nur noch das eigene Handy eingeklipst werden. Unser Tipp: Rüstet hier gegebenenfalls mit einer Smartphone-Halterung nach!

14. Was ist das richtige Lastenrad für meinen Parkplatz?

Generell lässt sich sagen: Mit den richtigen Features, wie Regenverdeck oder Abdeckungen, kann euer Lastenrad auch im Freien abgestellt werden. Cargo-Bikes mit Kettenschaltung sind hier jedoch etwas anfälliger gegen rostende Ketten. Hier bieten Lastenräder mit Riemen einen Vorteil und es bedarf auch weniger Serviceaktionen. Wer wenig Platz in der Garage hat, interessiert sich vielleicht für die Platzkünstler im Test, die sich auch hochkant in der Garage abstellen lassen können. Wer keine Steckdose an seinem Parkplatz hat, braucht nicht gleich frustriert sein, denn bis auf ein Bike besitzen alle Modelle im Test einen Akku, der sich ausbauen lässt und das ist auch gut so. Denn im Alltag wird der Akku in den meisten Fällen aus dem Bike entnommen und im Haus geladen.

Die wichtigsten Maße der Cargo-Bikes im Lastenrad Test:

Marke Modell Länge in m Breite in cm Höhe in m
Benno RemiDemi XL 1,94 68 1,15
BTWIN Cargo R500E Longtail V2 2,20 66 1,05
Cannondale Wonderwagon Neo1 2,60 70 1,23
I:SY Cargo P12 ZR 2,18 67 1,13
Momentum PakYak E+ 1,92 74 1,00
Moustache Lundi 2,00 63,5 1,11
Riese & Müller Packster2 70 Touring 2,54 68 1,28
Riese & Müller Multitinker Vario 1,87 63 1,15
Momentum PakYak E+ 1,92 74 1,00
Specialized Porto 2,06 70 1,19
Ultima Multipath Cargo Compact 1,75 66 1,12
VEOLO Cargo-Trailer 1,25* 78 0,43
WINORA F.U.B. 2W 2,65 70 1,15

*außer Konkurrenz

15. Der Hundetransport am Lastenrad

Wenn euer Beifahrer nicht auf zwei Beinen, sondern auf vier Pfoten unterwegs ist, ist ein Long-John-Cargo-Bike mit einer großen Transportbox vorne natürlich besser geeignet als ein Long-Tail-Lastenrad, außer ihr habt eurem Hund beigebracht, auch „Sitz!” und „Platz!” auf dem Heckgepäckträger zu machen. Für kleine Hunde gibt es Transportboxen mit Schnellstecksystemen, wie zum Beispiel das MIK-System am Specialized Porto oder Moustache Lundi. Damit reisen die haarigen Freunde auch gut auf dem Heckgepäckträger mit. Top-Tipp: Die meisten unserer Cargo-Bikes im Lastenrad Test sind auch für Hundeanhänger freigegeben, dann bleibt die kostbare Ladefläche auf dem Bike frei für Einkäufe und anderes Transportgut. Den richtigen Hundeanhänger findet ihr in unserem großen Hundeanhänger-Vergleichstest.

Details matter: Die Tops und Flops in unserem Lastenrad Test

Tops

Ein absperrbares Rahmenfach, wie am Riese & Müller Multitinker und Packster2, sichert eure Wertgegenstände zuverlässig.
Der Garmin-Radar am Cannondale und Specialized sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, denn er warnt euch durch die integrierte Radarfunktion über den sich von hinten annähernden Verkehr.
Eine gefederte Sattelstütze, wie am Moustache oder Momentum, sorgt für mehr Komfort auf unebenem Untergrund.
Die Pinion MGU am i:SY Cargo vereint Motor und Getriebe in einer Einheit und ist so wartungsarm.
Das MIK-Schnellmontagesystem, wie z. B. auf den Front- und Heckgepäckträgern am Specialized und Moustache, lässt ein schnelles Umbauen des Transportsystems zu.
Das ABS-Bremssystem am Riese & Müller Packster2 erhöht die Fahrsicherheit auf dem Lastenrad.
Das Größenkonzept am Riese & Müller Multitinker lässt sich durch die Schnellspanner einfach an verschiedene Fahrer*innen anpassen.
Durch die faltbare Transportbox am i:SY Cargo lässt sich das Lastenrad auch gut in der Garage neben dem Auto abstellen.
Das vollgefederte Fahrwerk am Riese & Müller Packster2 sorgt für mehr Komfort und Fahrstabilität.
Eine absenkbare Sattelstütze, wie am Moustache, Cannondale und Momentum, lässt euch beim Stehen an der Ampel leichter den Fuß am Boden abstellen, was für mehr Stabilität sorgt.
Der Ständer am Cannondale ermöglicht ein besonders einfaches Aufbocken des Lastenrads.
Das Beste aus der regionalen Küche – das aus der EU gesourcte Ultima Multipath wird komplett in Frankreich gefertigt und mit vielen Parts aus der Region bestückt.

Flops

Das Cannondale Wonderwagen, das Momentum PakYak E+ oder auch das Ultima Multipath lassen sich kaum an verschiedene Fahrer anpassen.
Das Specialized Porto lässt sich nur mit sehr viel Kraft aufbocken.
Die veralteten Motorsysteme am WINORA und Moustache bieten nur wenig Connectivity-Features.
Am Riese & Müller Packster2 sowie am WINORA bleibt man beim Pedalieren schnell mit dem Fuß am Ständer hängen.
Das anspruchsvolle Handling des Ultima Multipath ist nicht jedem zuzumuten.
Das fest verbaute Transportsystem am Momentum lässt sich nur schwer an verschiedene Transportaufgaben anpassen.
Die zu schwachen Zweikolbenbremsen am WINORA werden mit 160 mm kleinen Bremsscheiben kombiniert und sind klar unterdimensioniert für das „schwere” Cargo-Bike, was wiederum für unnötig lange Bremswege sorgt.

Das Testfeld im Überblick: Verlierer, Gewinner und Empfehlungen aus unserem Lastenrad Test

Jetzt wird’s spannend! In den folgenden Zeilen findet ihr nicht nur eine Übersicht über alle Bikes im Lastenrad Test, sondern aufgepasst: Testgewinner, Kauftipp, Verlierer und interessante Empfehlungen. Doch eines vorab: Das beste Lastenrad für alle gibt es nicht und selbst unser Testsieger ist vielleicht nicht jedermanns Liebling. Aber für alle gibt es ein gutes Lastenrad, das für jeden von euch genau das richtige ist! Im Folgenden geben wir euch eine bessere Einordnung aller Modelle aus dem Lastenrad Test:

Das Moustache Lundi 20 Cargo 3-Lastenrad

Moustache präsentiert mit dem Lundi ein Long-John-Lastenrad mit modularem 1.000-Wh-Akku-Konzept und viel Reichweite, das zudem mit Style und schicker Optik punktet. Durch das einfache und agile Handling ist das Lundi besonders einsteigerfreundlich. Zusätzliche Transportmöglichkeiten, wie Boxen oder Kindersitze, lassen sich schnell auf dem MIK-Heckträger anstecken. Allerdings sorgen das etwas veraltete Motorsystem des Bosch Cargo Line und die eingeschränkte Ergonomie für Einschränkungen.

Das Specialized Porto-Lastenrad

Das Specialized Porto kommt als Long-Tail-Lastenrad und brilliert mit hoher Fahrsicherheit, cleveren Alltagsfeatures und einem durchdachten Größen- sowie Transportkonzept. Das Motorkonzept des Porto kommt aus eigener Hand und das Design überzeugt – und die hochwertige Verarbeitung rechtfertigt den etwas höheren Preis von 6.690 €. Für Abzüge sorgen hingegen der etwas umständliche Fahrradständer, das unflexible 710-Wh-Akku-Konzept und der eingeschränkte Fahrkomfort.

Das Ultima Multipath Cargo Compact-Lastenrad

Das Ultima Multipath-Lastenrad ist an sich kein Cargo-Bike, lässt sich aber als E-Bike mit einem ausgeklügelten Transportkonzept zu solchem umfunktionieren. Trotz seines kraftvollen Valeo Cyclee-Motors und seiner Schnelligkeit als Pendlerfahrzeug erfüllt es nur kleinere Transportaufgaben als Lastenrad und bietet im Trekking-Einsatz begrenzten Fahrkomfort sowie eine eingeschränkte Handhabung. Obwohl es nicht für eine Spitzenplatzierung im Lastenrad-Test ausreicht, gewinnt es dank seines regionalen und innovativen Fertigungsprozesses unsere Herzen.

Das i:SY Cargo P12 ZR-Lastenrad

Das i:SY Cargo P12 ZR-Long-John-Lastenrad ist kompakt, durchdacht und äußerst charmant. Obwohl es nicht der Transportweltmeister ist, überzeugt es mit einem cleveren Transportkonzept, das sich zusammenfalten lässt, und dem passenden Pinion-Motorsystem mit 800 Wh Akku-Kapazität. Ideal für Alltagsabenteuer sowie Pendler*innen, die nicht nur zur Arbeit radeln, sondern auch den Wocheneinkauf spielend leicht bewältigen möchten. Dadurch ist es der beste Commuter im Vergleichstest.

Das Riese & Müller Multitinker Vario-Lastenrad

Trotz seiner kompakten Bauweise überzeugt das Multitinker-Long-Tail-Lastenrad mit großen Seitentaschen sowie mit einem cleveren Transportkonzept und bietet ein agiles Handling, ein hohes Sicherheitsgefühl und jede Menge Fahrspaß. In unserem Vergleichstest ist es das wendigste Cargo-Bike. Dank des durchdachten Größenkonzepts findet jeder Fahrer oder jede Fahrerin schnell bequem Platz. Durch den Konfigurator werden die Bedürfnisse von Pendler*innen und Transporten gleichermaßen erfüllt, auch wenn es bei Fahrten über unbefestigte Wege in Sachen Trekking-Eigenschaften leichte Abstriche machen muss.

Das WINORA F.U.B. 2W-Lastenrad

Das WINORA F.U.B. 2W ist ein klassisches Long-John-Lastenrad und kommt mit 500 Wh Akku-Kapazität. Das Handling ist anspruchsvoll und das Größen- sowie das Motorkonzept sind nicht mehr zeitgemäß. Positiv hervorzuheben sind die nützlichen Befestigungsschienen in der Transportbox, die sich ideal für Sitzbänke und Kindersitze eignen, und auch die Halterung für einen zweiten Akku an der Transportbox macht Sinn. Insgesamt ist das Transportkonzept jedoch weniger vielseitig und spricht optisch weniger an.

Das Cannondale Wonderwagen Neo1-Lastenrad

Das Cannondale Wonderwagen Neo1 ist das ultimative Family-Long-John-Lastenrad: Es ist bereits ab Werk hervorragend für den Kindertransport ausgestattet und punktet mit vielen cleveren Details. Das Handling ist einfach zu erlernen und die verbauten Komponenten sowie das Motorsystem lassen kaum Wünsche offen. Sogar ein Upgrade auf ein Dual-Batterie-Akku-Konzept ist am Wonderwagen möglich. Für Trekkingausflüge ist es jedoch weniger geeignet und ein leichterer Gang für hügeliges Gelände wäre wünschenswert.

Der VEOLO Cargo-Trailer

Der VEOLO Cargo-Trailer mag zwar außer Konkurrenz starten, aber er ist durchaus ein ernstzunehmender Rivale für Cargo-Bikes. Obwohl der Anschaffungspreis für einen Anhänger nicht gerade niedrig ist, bietet er mit seinem Zubehör ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Trailer ist das kleinste Lastenrad im Test ;), flexibel, vielseitig einsetzbar und einfach zu handhaben. Sowohl auf als auch abseits der Straße überzeugt er mit hoher Fahrstabilität und erstklassiger Dämpfung.

Das Momentum PakYak E+-Lastenrad

Das PakYak E+ kommt als Long-Tail-Lastenrad mit 1.000 Wh Akku-Kapazität und eignet sich gut für Asphalt-Cowboys, jedoch weniger für Trekkingtouren abseits der Straße. Mit seiner geringen Fahrstabilität ist es aber eher für den Stadtverkehr geeignet. Das starre Transport- und Größenkonzept erfordert eine Überlegung vor dem Kauf. Das Momentum PakYak E+ fühlt sich als Pendlerbike in der Stadt am wohlsten und bevorzugt Asphaltstraßen gegenüber Feldwegen.

Der Testverlierer im Lastenrad Test: Das Benno RemiDemi XL-Lastenrad

Das RemiDemi XL bedient mit seinem anspruchsvollen Handling und dem geringen Fahrkomfort nur eine kleine Nische von Biker*innen. Es ist ideal für diejenigen, die sich in den Retro-Look verliebt haben und nur leichte Transportaufgaben in flachem Gelände bewältigen müssen. Auch als stylischer Beachcruiser macht es eine gute Figur und überzeugt mit einem 1.090-Wh-Dual-Battery-Konzept. Jedoch im Vergleich zu den vielseitigen Allroundern im Testfeld stellt das Benno das Schlusslicht dar und konnte nicht vollständig überzeugen.

Unser Kauftipp im Lastenrad Test: Das BTWIN Cargo R500E Longtail V2-Lastenrad

Wie viel Geld muss man für ein gutes Cargo-Bike ausgeben? Unserer Meinung nach sind es genau 2.999 €. Denn dafür geht unser Kauftipp, das BTWIN Cargo R500E Longtail V2-Lastenrad, über die Ladentheke. Das Long-Tail-Lastenrad bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Was es auszeichnet, ist seine umfangreiche Serienausstattung und die Möglichkeit, mit einem geringen zusätzlichen Budget viele Upgrades vorzunehmen. Diese hohe Flexibilität macht es zu einer attraktiven Option für Fahrer*innen, die nach einem erschwinglichen Cargo-Bike suchen, das sie an ihre Bedürfnisse anpassen können. Das sichere und einfache Handling des BTWIN Cargo R500E Longtail V2 ist ein weiterer Pluspunkt. Selbst Cargo-Bike-Neulinge gewöhnen sich schnell an das Bike. Trotz seines günstigen Preises bietet das BTWIN Cargo R500E Longtail V2 viel Performance und kommt mit 672 Wh Akku-Kapazität. Angesichts seines sinnvollen Gesamtpaketes ist es leicht zu verstehen, warum wir uns für das BTWIN Cargo R500E Longtail V2 als unseren Kauftipp entschieden haben. Es ist eine großartige Wahl für jeden, der auf der Suche nach einem erschwinglichen und dennoch leistungsstarken Cargo-Bike ist.

Das beste Lastenrad in unserem Test: Das Riese & Müller Packster2 70 Touring

Das Riese & Müller Packster2 mag zwar das teuerste Bike in unserem Testfeld sein, aber sein Preis spiegelt sich in seiner überragenden Performance wider. Seine Vielseitigkeit ermöglicht es, verschiedene Transportaufgaben mit Leichtigkeit zu bewältigen, während der Fahrkomfort durch eine erstklassige Ausstattung und hochwertige Komponenten gewährleistet wird. Bereits ab Werk ist das Packster2 mit zahlreichen cleveren Features ausgestattet, die den Transport von Lasten erleichtern und dank Vollfederung und Offroad-Bereifung deckt es einen riesigen Einsatzbereich ab. Das Packster2 kommt mit 750 Wh Akku-Kapazität, die sich durch ein Upgrade im Konfigurator auf ganze 1.500 Wh erweitern lassen. Weitere nützliche Features, wie der RX-Chip zur Diebstahlsicherung oder das ABS-Bremssystem, lassen sich auch im Konfigurator auswählen. Das Packster2 70 Touring ist der vielseitigste Allrounder im Test und verdient daher den Titel des Testsiegers. Das Packster2 ist eine lohnende Investition für jeden, der auf der Suche nach einem erstklassigen Lastenrad ist, das auch höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Wow! – Jetzt habt ihr mit unserem Lastenrad Test definitiv einen ausgiebigen Blick in die Welt der Lastenräder geworfen. Doch wie geht es weiter?

  1. Nehmt euch Zeit, um die Fragen zu beantworten, die wir euch gestellt haben.
  2. Taucht in unsere Einzeltests der Cargo-Bikes ein und vergleicht die verschiedenen Kriterien mit euren Antworten.
  3. Befolgt unsere Tipps und euer erfolgreicher Lastenrad-Kauf ist nur noch einen Schritt entfernt.

Wir haben nach unserem Trip nach Paris Blut geleckt und werden wohl noch einige Spaßfahrten auf den Cargo-Bikes erledigen. Seid ihr bereit für euer Cargo-Abenteuer? Wir auf jeden Fall!

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Words: Benedikt Schmidt, Robin Schmitt, Rudolf Fischer, Mike Hunger Photos: Antonia Feder, Robin Schmitt