Tür auf, Hund rein, Tür zu: So einfach wie wir uns die Mitnahme unserer vierbeinigen Freunde vorstellen, ist es dann doch nicht. Wir sagen euch, was man bei der Mitnahme von Hunden im Auto beachten muss, ob ihr einen Hunde Autositz benötigt und welche Besonderheiten es – vor allem im Sommer – beim E-Auto gibt. Stichwort: Hot Dog.

Gelato für Herrchen – aber der Hund will auch cool durch den Sommer.

Für unseren Hund ist uns nichts gut genug: edle Halsbänder, ausgesuchte Gourmet-Leckerli und bei Bedarf ein Besuch beim Hundefriseur. Als vollwertiges Familienmitglied ist er uns lieb und teuer, doch beim Autofahren gehen wir oft etwas zu lässig mit seiner und unserer Sicherheit um. Der Transport von Hunden ist sogar gesetzlich geregelt. Laut § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gelten Hunde beim Transport als Ladung – ja, ihr habt richtig gelesen – und diese muss entsprechend gesichert werden. Es gibt zwar keine Anschnallpflicht, aber ohne eine korrekte Hundesicherung bringt man nicht nur sein Tier, sondern auch sich selbst in Gefahr. Kommt es zu einem Unfall, besteht auch Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer. Bei einem Verstoß muss dann mit einem Bußgeld gerechnet werden: Ist der Hund nicht ausreichend gesichert, kostet es 35 Euro, werden andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, kostet es 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg. Viel dramatischer jedoch sind die Folgen für den Hund.

Viele in unserem Team sind auf den Hund gekommen und wollen diesen auch gerne überall mit hinnehmen, egal ob als Trail Dog, im Hundeanhänger (hier geht es zu unserem Hundeanhänger-Test) oder im Auto. So konnten wir zahlreiche Erfahrungen sammeln, wie man seinen 4-beinigen Begleiter sicher und komfortabel im Auto oder E-Auto befördert.

Wenn Henri nicht gerade im Fahrradanhänger unterwegs ist, dann fährt er auch leidenschaftlich gerne Auto. Nur gut gesichert sollte er sein.

Geschirr, Gitter oder Box – Wie sichere ich meinen Hund im Auto?

Grundsätzlich gibt es keine gesetzlichen Vorschriften dazu, wichtig ist nur, dass der Hund bei der Fahrt ausreichend gesichert ist. Ob das auf dem Beifahrersitz, auf der Rückbank oder im Kombi-Kofferraum ist, bleibt euch überlassen. Je nach Hund und Platz im Auto gibt es diverse Möglichkeiten der Sicherung: Welches die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. von der Größe und dem Temperament des Hundes, der Größe des Autos und der Frage, ob man Hund und Gepäck lieber getrennt transportieren möchte.

Filo liebt es kuschelig: Den Hunde Autositz von Doggy Safe fand er sofort gemütlich.

Hunde Autositz

Eines vorweg: Es gibt grundsätzlich keine Anschnallpflicht für Hunde, sie müssen jedoch gesichert werden. Gerade für kleinere Hunde bietet sich dafür ein spezieller Autogurt an. Der Hund darf dabei auf keinen Fall am Halsband angegurtet werden, sondern sollte ein spezielles, geprüftes Brustgeschirr tragen, um Strangulationen zu vermeiden. Dieses Geschirr kann – je nach Modell – mit einem Zwischenstück am Sicherheitsgurt oder direkt am Gurtschloss festgemacht werden. Es gibt sogar spezielle Hunde-Autositze, die auf dem Autositz festgemacht werden, aber auch hier ist es wichtig, den Hund mit einem speziellen Transportgeschirr zu sichern. Die speziellen Sitze können auch als Reisebett für den Vierbeiner verwendet werden und schützen gleichzeitig die Autositze vor Schmutz und Tierhaaren. Ein Autogeschirr muss sehr sorgfältig ausgesucht werden, da sonst Verletzungsgefahr für die Hunde besteht. Deshalb kann auch eine Sicherung durch ein Hundegitter oder eine Transportbox eine gute Lösung sein.

Hundegitter

Grundsätzlich kann man mit Gittern die Vordersitze oder auch die Rücksitze absichern. Am gängigsten sind die Heckgitter, die verhindern, dass die Ladung aus dem Kofferraum, sprich der Hund, durchs Auto nach vorne fliegt. Auch Hundegitter sind keine explizite Vorschrift, erfüllen aber die Vorgaben zur Ladungssicherung. Ein Nachteil ist, dass sie nicht immer in jedes Fahrzeug passen, hier empfehlen sich Anbieter, die individuell zugeschnittene Gitter anbieten. In diesem Fall ist auch eine sichere Verankerung der Gitter im Fahrzeug gewährleistet. Bei manchen Autos, wie z.B. dem Range Rover PLUG-IN HYBRID (PHEV) gibt es passende Hundegitter als Zubehör. Dennoch sollte ein Trenngitter nur als zusätzliche Maßnahme genutzt werden, ergänzend können spezielle Transportboxen eingesetzt werden.

Hund in der Transportbox

In Kombis und Vans kann der Hund in einer Transportbox im Kofferraum mitfahren, diese sollte aber – wenn sie kleiner als der Kofferraum ist – zusätzlich gesichert werden, da sonst die Box mitsamt Hund durch den Kofferraum geschleudert werden kann. Das gilt auch für Boxen auf dem Rücksitz. Kleinere Hunde in Boxen können im Fußraum hinter dem Vordersitz sicher transportiert werden. Generell sollte man auf das Größenverhältnis zwischen Hund und Box achten: Der Hund soll es einerseits bequem haben und sich auch hinlegen können, andererseits darf er nicht Gefahr laufen, in der Box herumgeschleudert zu werden. Manche Fahrradanhänger lassen sich zusätzlich auch als Hundetransportbox verwenden.

Wie schütze ich mein Auto?

Ist für die Sicherheit des besten Freundes erstmal gesorgt, dann gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um auch sein Auto vor Schmutz und Kratzern zu sichern. Hunde, die über die Heckklappe einsteigen, hinterlassen schnell unabsichtlich Kratzer. Hier hilft es, den Einstieg mit einer speziellen Lackschutzfolie abzukleben. Zusätzliche Decken helfen, um den Innenraum vor Nässe und Schmutz zu schützen.

Da muss man nicht lange bitten: Henri springt die Rampe schon freiwillig hoch.

Ältere sowie junge und schwere Hunde sollten und können oftmals nicht in den Kofferraum springen. Hier bietet sich als Einstiegshilfe eine Rampe an, die gleichzeitig auch den Lack schützt. Bei Range Rover gibt es zum Beispiel die Haustierrampe als Zubehör in einem speziellen Haustierpaket.

Was ist das ideale Auto für den Hund?

Natürlich hat nicht jeder Hundebesitzer auf Anhieb das ideale Auto für seinen Hund. Wenn man aber sowieso vor einem Kfz-Wechsel steht, dann sollte man sich folgende Fragen beantworten:

  • Wie groß ist der Hund, bzw. Ist der Kofferraum groß genug für Gepäck und Hund?
  • Wie hoch ist die Ladekante?
  • Gibt es genügend Ablageflächen?
  • Gibt es ab Werk auf Hunde abgestimmte Ausstattungspakete?
  • Wie ist die Klimatisierung?

Hot Dog oder Frozen Dog – kann ich meinen Hund im Auto lassen?

Die Annehmlichkeiten eines Kombis und ausreichend Platz für den Vierbeiner sind natürlich komfortabel, aber die Klimatisierung im Auto kann für den Hund überlebenswichtig sein: Ab 20 Grad Außentemperatur wird es innen gefährlich heiß, wie zum Beispiel die Kampagne von Tasso “Hund im Backofen” erklärt. Da Hunde nicht über die Haut schwitzen, können sie an heißen Sommertagen schnell überhitzen. Deshalb darf das Auto niemals mit dem Hund in der prallen Sonne abgestellt werden. An dieser Stelle kommen die Vorteile eines Elektroautos ins Spiel: Denn viele E-Autos können auch geparkt und mit ausgestellten Motor den Innenraum kühlen, bzw. bei Bedarf auch wärmen. Tesla zeigt uns hier, wie es geht: Mit dem sogenannten “Dog Mode”, dem Hundemodus, kann der Fahrer für eine gleichbleibend kühle Temperatur im Innenraum sorgen. Und damit auch zufällig vorbeigehende Passanten beruhigt sind, zeigt ein Display im Innenraum des E-Autos an, dass die Klimaanlage aktiv ist. So vermeidet man eingeschlagene Scheiben und unnötige Einsätze der Feuerwehr. Übrigens: Unser Redakteur Patrick nutzt den Dog Mode gerne für seinen Sohn, wenn dieser lieber im Auto wartet, damit er durch seine Bewegungen keinen Alarm auslöst.

Cool bleiben – der Hund bleibt’s auch.

Auch Mercedes bietet mit der Mercedes Me App eine Klimasteuerung via Smartphone. Dennoch sollte man sich nicht blind auf die Technik verlassen und Haustiere nicht in der prallen Sonne in einem geparkten Auto zurücklassen. Polestar bietet für den Polestar 3 das Occupant Detection System (System zur Insassenerkennung), bei dem 4 Radarsensoren den Innenraum auf Bewegungen überprüfen. Das System verhindert dann die Verriegelung und ein akustisches Warnsignal wird ausgelöst. Verriegelt der Fahrer das Auto dennoch über das zentrale Display, bleibt die Klimaanlage eingeschaltet, um eine Unterkühlung oder einen Hitzeschlag zu verhindern.

Drive and Drink: Pausen für Fahrer und Beifahrer gehören bei jedem Ausflug dazu.

Fahrweise

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber auch mit einer angepassten Fahrweise kann man den Vierbeinern die Autofahrt angenehmer machen. E-Autos können krass beschleunigen – auch wenn das verlockend ist, macht es den Hunden weniger Spaß als den Besitzern. Beim Abbremsen sollte man gegebenenfalls in den Kriechmodus schalten, der E-Autos den Biss nimmt. Auch sportliches Kurvenfahren ist anstrengend für Hunde, da sie sich nicht festhalten können. Eine generell vorausschauende Fahrweise hilft, dass der Hund auch beim nächsten Mal gerne wieder einsteigt.

Auch wenn der Gesetzgeber Hunde nur als Ladung, die entsprechend gesichert werden muss, definiert, sollte man auf die individuellen Bedürfnisse der Fellnasen Rücksicht nehmen. Alles, was ihnen das Autofahren erleichtert, sorgt für entspannte Touren. Klimasteuerungen in E-Autos können zudem für angenehme Bedingungen beim Parken sorgen, sollten jedoch verantwortungsbewusst genutzt werden.

Words: Susanne Feddersen Photos: Antonia Feder