Inhaltsverzeichnis
- E-Gravel-Bike ≠ E-Gravel-Bike: Warum ihr diesen Vergleichstest lesen müsst
- Die heißesten E-Gravel-Bikes 2025: Das Testfeld im Überblick
- Was ist ein E-Gravel-Bike eigentlich? – Fünf Besonderheiten
- Worauf es wirklich ankommt – Unsere 10 Erkenntnisse aus dem E-Gravel-Bike Test
- Tops und Flops – Die spannendsten High- und Lowlights aus unserem Test
- Was ist das beste E-Gravel-Bike? Die Testergebnisse, der Testsieger und Kauftipp
- BMC URS AMP LT TWO
- Canyon Commuter:ONfly 7
- Moustache Dimanche 29.4 EQ
- ROSE BACKROAD Plus EQ
- R&M UBN Five Commute
- Specialized Turbo Tero X 5.0
- Ultima Mobility eGRAVEL YIN SPORT
- Testsieger: Canyon Grizl:ONfly CF Daily
- Kauftipp: Specialized Creo 2
- Fazit



E-Gravel-Bike ≠ E-Gravel-Bike: Warum ihr diesen Vergleichstest lesen müsst
Davon träumt jeder: Bikepacking-Abenteuer mit elektrischem Rückenwind, Pendeln an der Côte d’Azur, die Sonne im Gesicht, der Schub an den Pedalen … Freiheit auf zwei Rädern. Ungezwungen, funktional, sportlich. Genau das versprechen E-Gravel-Bikes. Doch welches Bike hält dieses Versprechen wirklich? Und welches ist ein fauler Kompromiss – weder Fleisch noch Fisch und auch nicht vegan? Denn sicher ist: E-Gravel-Bike ≠ E-Gravel-Bike, und die noch junge Kategorie ist diverser als man denkt!
Komplexe Federungssysteme, unterschiedlichste E-Antriebe und von Vollausstattung bis Naked-Bike alles, was man sich vorstellen kann. Wie? Was? Halt, Stopp! Kommt ihr bei der rasanten Entwicklung am E-Gravel-Bike-Markt nicht mehr mit? Kein Wunder! Auch wir haben während diesem Test jede Menge Neues erfahren und einen 360°-Rundflug über die Schotterpisten- und Packgefährten gemacht.


E-Gravel-Bikes boomen – und mit jeder neuen Modellflut wächst die Verwirrung. Mal sportlich und leicht, mal schwerfällig wie ein Mini-E-SUV. Mal Power-Boost, mal dezenter Schub. Und irgendwo zwischen Abenteuerlust und Alltagstauglichkeit verschwimmt die Grenze: Was ist noch ein E-Gravel-Bike – und was eigentlich ein verkleidetes E-MTB oder ein Commuter?
Wir haben uns die spannendsten Bikes geschnappt und sie dort getestet, wo sie hingehören: auf staubigen Schotterpisten, verwinkelten City-Gassen und langen Touren mit vollem Gepäck. Wir waren in Nizza, dem traumhaften Ort an der Côte d’Azur zwischen dem Mittelmeer und Alpen-Ausläufern, der alles bietet: von epischen Gravel-Strecken über breite Boulevards bis hin zu steilen Anstiegen und französischer Küche – laut unserer Testcrew ein perfektes Testlabor 😉.
Unser E-Gravel-Bike Test macht Schluss mit Marketing-BlaBla und trennt die Spreu vom Weizen. Wir zeigen euch, welche Bikes wirklich Spaß machen, welche Motoren euch mit einem breiten Grinsen die Berge hochziehen – und bergab nicht ausbremsen. Gleichzeitig decken wir auf, wo unnötiges Gewicht oder nervige Details den Fahrspaß ruinieren. Kurz gesagt: Wir helfen euch, das perfekte E-Gravel-Bike zu finden – ohne Fehlkäufe und Frust!






Die heißesten E-Gravel-Bikes 2025: Das Testfeld im Überblick
Egal, ob du einen effizienten Commuting-Spezialisten für den täglichen Weg zur Arbeit suchst, einen vielseitigen Allrounder für jede Gelegenheit oder ein echtes Abenteuer-Bike für lange Bikepacking-Trips – wir haben ein spannendes Testfeld zusammengestellt, das die gesamte Bandbreite dieser Kategorie abdeckt.
Bike | Motor (Nm) | Akkukapazität (Wh) | Gewicht (kg) | Preis |
---|---|---|---|---|
BMC URS AMP LT TWO | TQ-HPR50 (50 Nm) | 360 Wh | 14,52 kg | 9.999 € |
Canyon Commuter:ONfly 7 | FAZUA Ride 60 (60 Nm) | 430 Wh | 18,24 kg | 3.499 € |
Canyon Grizl:ONfly CF Daily | Bosch Performance Line SX (55 Nm) | 400 Wh | 17,68 kg | 5.499 € |
Moustache Dimanche 29.4 EQ | Bosch Performance Line SX (55 Nm) | 400 Wh | 19,40 kg | 4.899 € |
ROSE BACKROAD Plus EQ | Shimano EP8 (85 Nm) | 360 Wh | 17,22 kg | 4.999 € |
R&M UBN Five Commute | FAZUA Ride 60 (60 Nm) | 430 Wh | 20,82 kg | 4.999 € |
Specialized Turbo Creo 2 Expert | Specialized 1.2 SL (50 Nm) | 320 Wh | 15,78 kg | 8.500 € |
Specialized Turbo Tero X 5.0 | Specialized 2.0 (70 Nm) | 710 Wh | 27,42 kg | 5.000 € |
Ultima Mobility eGRAVEL YIN SPORT | ZF CentriX (75 Nm) | 504 Wh | 17,66 kg | 7.238 € |
Gesamter Durchschnitt | 63 Nm | 436 Wh | 18,75 kg | 6.070 € |
E-Gravel Durchschnitt * | 62 Nm | 391 Wh | 17,58 kg | 6.590 € |
* Durchschnitt ohne Specialized Turbo Tero X 5.0 und Canyon Commuter:ONfly 7, die nicht zur E-Gravel-Kategorie gehören.
Doch eines vorweg: Die eine perfekte Lösung für alle gibt es nicht. Viele Bikes haben ihre eigene Paradedisziplin, manche entpuppen sich als fauler Kompromiss. Die Wahl des richtigen Modells hängt stark von den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Einsatzzweck ab. Soll es ein leichtes, effizientes Rad für die Stadt sein, das sich mühelos durch den Alltag manövrieren lässt? Oder steht Offroad-Tauglichkeit im Vordergrund, mit Federelementen, breiten Reifen und maximalem Komfort? Auch der Preis spielt eine entscheidende Rolle – unser Testfeld deckt eine Preisspanne von 3.499 € bis 9.999 € ab und bietet so Optionen für unterschiedliche Budgets und Ansprüche.



Warum du dir gegebenenfalls gar kein E-Gravel-Bike kaufen solltest
Eine sportliche Optik, ein gehyptes Bike-Konzept und laut dem Marketing fast unendlich viele Einsatzmöglichkeiten. Klar, dass das E-Gravel-Bike gerade für viele zum Traum-Bike wird. Dennoch gibt es rechts und links davon E-Bikes, deren Einsatzgebiete zumindest teilweise deutlich im E-Gravel-Gebiet wildern. Auf der wilden Offroad-Seite stehen E-SUVs: Sie bauen auf vollgefederten E-Mountainbikes auf und werden mittels Schutzblechen, Gepäckträgern und Licht zu komfortablen Alltagsbegleitern, mit denen man gut und gerne auch Mountainbike-Trails fahren kann. Mit dem Specialized Tero X, das als Gewinner des E-SUV-Vergleichstests unseres Schwestermagazins E-MOUNTAINBIKE hervorgeht, haben wir einen würdigen Vertreter seiner Art im Testfeld. Mit maximalem Komfort, souveräner Trail-Performance und hoher Fahrstabilität zeigt es, wo E-SUVs die Nase vorne haben – vielleicht ist es für einige E-Gravel-Käufer sogar die bessere Wahl?
Am anderen Ende des Spektrums stehen urbane E-Bikes, die voll auf den Einsatz in der Stadt optimiert wurden und sich durch fehlende Federung, schmale Reifen und wendiges Handling auch nur auf befestigten Wegen wohlfühlen. Das Ganze spart Gewicht und senkt den Preis. Mit dem Canyon Commuter: ONfly haben wir so einen urbanen Spezialisten mit Flatbar im Test, der mit schlankem, stylischem Design und hoher Alltagstauglichkeit punktet. Wer eine cleane Alternative zum E-Gravel-Bike sucht und hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, sollte dieses Urban-Bike genauer unter die Lupe nehmen.
Diese beiden Modelle helfen, die Grenzen zwischen E-Gravel-Bikes, E-SUVs und urbanen Commutern noch klarer zu definieren – damit du am Ende genau das Bike findest, das wirklich zu dir passt.

Bigger is better! Oder doch nicht?
Geht man nach dem Preis, ist das teuerste Bike im Testfeld weder das mit dem stärksten Motor noch das mit dem größten Akku. Ganz im Gegenteil! Wie bei federleichten Carbon-Rennrädern zahlt man auch am E-Gravel-Bike für das, was nicht auf der Waage landet.
Rechnet man die beiden Außenseiter mit Mountainbike-Lenker heraus, ergibt sich ein Durchschnittsgewicht von 17,58 kg, eine durchschnittliche Akkukapazität von 391 Wh und ein durchschnittliches Drehmoment von 62 Nm. Das zeigt klar: E-Gravel-Bikes setzen meistens auf „Light-Motorsysteme“, die im Vergleich zu den „Full-Power“-Varianten eine kompaktere Bauform, weniger Drehmoment und geringere Akkukapazitäten aufweisen. Alles mit einem Ziel: Ein möglichst geringes Gewicht und eine Unterstützung, die einem natürlichen Fahrgefühl nahekommen soll.

Was ist ein E-Gravel-Bike eigentlich? – Fünf Besonderheiten
E-Gravel-Bikes sind mehr als nur eine Spielerei für Technik-Fans. Sie verbinden sportliche Dynamik mit elektrischem Rückenwind. Und: Sie machen den Unterschied, wenn es darum geht, weiter, schneller und mit mehr Leichtigkeit unterwegs zu sein. Doch was macht sie so besonders? Hier sind fünf gute Gründe, warum ein E-Gravel-Bike genau das Richtige für dich sein könnte.
1. Leichtgewicht mit Power – Was wiegt ein E-Gravel-Bike?
Der Rücken schmerzt, die Beine zittern, der Schweiß steht auf der Stirn. Wer schon mal ein vollbepacktes 35-kg-E-Bike die Treppe zum Bahnsteig runtergezerrt hat, verspürt ganz sicher den Wunsch, das nie wieder tun zu müssen. Mit einem Gewicht von deutlich unter 20 Kilogramm sind E-Gravel-Bikes wahre Fliegengewichte unter den motorisierten Fahrrädern. Das bedeutet: kein schwerfälliges Handling, keine umständlichen Manöver. Ob auf der Schulter die Treppe runter, über einen umgefallenen Baum im Trail oder beim Verstauen in der Bahn – ein E-Gravel-Bike bleibt handlich und agil. Und das trotz elektrischem Rückenwind. Das Verhältnis von Gewicht zu Unterstützungsleistung aktueller Systeme passt zur sportlichen Ausrichtung von E-Gravel-Bikes, die dazu anregen, selbst in die Pedale zu treten.



2. Raumwunder und Packesel – Gepäck am E-Gravel-Bike
Aua! Der Laptop drückt das AirPods-Case durch den schweren Rucksack in den Rücken. Ohne Transportmöglichkeiten am Bike werden Alltagsfahrten wie Abenteuer schnell zur nervigen Plagerei. E-Gravel-Bikes bieten deshalb vielseitige Optionen zur Gepäckbeförderung. Viele Modelle sind bereits mit einem Gepäckträger ausgestattet und können zwischen 15 und 25 kg Zuladung am Heck aufnehmen. Zusätzlich haben einige Modelle spezielle Befestigungspunkte an Rahmen und Gabel für Bikepacking-Taschen, die das Gewicht besser am Bike verteilen, allerdings nicht so praktisch im Alltag sind. Wer noch mehr Transportmöglichkeiten will, kann zu einem Modell mit Anhängerfreigabe greifen – da kann der nächste Umzug kommen! 😉 In der Regel reicht der Stauraum von E-Bikes mit Gepäckträger ab Werk für alles vom Einkauf beim Wochenmarkt bis zur Mehrtagestour. Besonders sportlich ausgelegte Modelle wie das BMC URS AMP LT verzichten allerdings auf einen Gepäckträger und setzen auch beim Motor auf ein leichteres Modell mit weniger Drehmoment. Die elektrische Unterstützung der restlichen Bikes reicht jedoch in allen Fällen aus, um das extra Gewicht zu meistern, sodass man auch vollbeladen keinen Bogen um steile Anstiege machen muss. Geht es mit vollen Taschen bergab können vor allem besonders laufruhige und gut kontrollierbare Bikes wie das Specialized Turbo Tero X oder Canyon Grizl:ONfly überzeugen.







3. Ein Bike für alles – Für wen ist ein E-Gravel-Bike?
E-Gravel-Bikes wollen die Grenzen zwischen praktischem Pendler-Rad, fähigem Abenteuer-Bike und sportlicher Spaßmaschine sprengen. Sie möchten sich in der Stadt genauso wohlfühlen wie auf Schotterpisten, Waldwegen oder einfachen Trails. Morgens sportlich zur Arbeit, abends eine schnelle Runde über Feldwege, am Wochenende eine mehrtägige Tour – mit dem richtigen E-Gravel-Bike ist all das möglich, ohne sich auf einen einzigen Einsatzzweck festlegen zu müssen.



4. Sportlich unterwegs – Wie schnell fährt ein E-Gravel-Bike?
Kein Bock mehr auf träge E-Bike-Bomber? Dann sind E-Gravel-Bikes genau das Richtige! Mit der aktiven Sitzposition, den schmaleren Reifen und der sportlichen Dropbar-Optik laden E-Gravel-Bikes zum schnellen Fahren ein. Anders als schwerere E-SUVs mit dicken MTB-Reifen bleiben sie auch jenseits der unterstützten 25 km/h dynamisch und effizient. Wer gerne aus eigener Kraft Gas gibt, wird hier nicht von unnötigem Ballast ausgebremst. Vielmehr kann man die Extrapower genau dann abrufen, wenn sie wirklich gebraucht wird.



5. Cleane Optik, versteckter Rückenwind
Sportliche Optik E-Gravel-Bikes sehen längst nicht so auffällig anders aus wie klassische E-Bikes – und das ist auch gut so. Die meisten Modelle setzen auf ein unauffälliges, cleanes Design mit integrierten Akkus und dezenten Motoren, die auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind. Wer ein sportliches, elegantes Rad sucht, das sich optisch kaum von einem klassischen Gravel-Bike unterscheidet, aber mit zusätzlicher Power punktet, wird hier fündig.



Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, die schnelle Feierabendrunde oder lange Abenteuer auf abgelegenen Trails – ein E-Gravel-Bike vereint die besten Eigenschaften verschiedener Radwelten und macht Mobilität vielseitiger als je zuvor. Doch nicht jedes Modell ist gleich. Während einige auf maximale Sportlichkeit setzen, glänzen andere mit Komfort und Vielseitigkeit. Manche Motoren arbeiten fast unmerklich im Hintergrund, andere liefern spürbaren Schub.



Und dann ist da noch die Frage: Wo liegt die Grenze zwischen E-Gravel, E-SUVs und urbanen E-Bikes? Welche Features sind essenziell, welche eher nette Extras – und was rechtfertigt einen höheren Preis? Wir haben es herausgefunden.
Worauf es wirklich ankommt – Unsere 10 Erkenntnisse aus dem E-Gravel-Bike Test
1. E-Gravel-Bike ist nicht gleich E-Gravel-Bike
Preise, Qualität und Ausrichtungen machen große Sprünge. Während manche Modelle, wie das BMC URS AMP LT, den Fokus auf sportliche Performance legen, setzen andere auf maximalen Komfort oder Alltagstauglichkeit. Die Unterschiede bei Motorsystemen, Gewicht, Ausstattung und Fahrverhalten sind enorm – und genau diese Faktoren entscheiden darüber, ob ein Bike zum perfekten Begleiter für jede Lebenslage wird oder sich als fauler Kompromiss entpuppt, der den Fahrspaß mindert und den Alltag verkompliziert.


In unserem Vergleichstest haben wir von Alltags- bis Abenteuer-Tauglichkeit alles getestet. Enge Innenstädte, die letzte Treppe zum Bahnsteig, steile Rampen mit Gepäck und grobe Schotter-Abfahrten standen ebenso auf dem Programm wie der Test von cleveren Features für den Alltag, dem Schutz vor Nässe und natürlich dem Fahrspaß. Als Test-Location haben wir uns die wunderschöne Küstenstadt Nizza an der Cote d Azur ausgesucht, die sich mit ihrer verwinkelten Innenstadt und den direkt angrenzenden Bergen voller Gravel-Pisten als E-Gravel-Paradies entpuppt hat. Ach ja, und dem nasskalten Winter für eine Woche zu entfliehen, war auch gar nicht so schlimm …



Bei unserem E-Gravel-Bike Test in der französischen Küstenstadt und den umliegenden Bergen sind wir auf spannende Erkenntnisse gestoßen. Im Folgenden sagen wir euch, worauf ihr beim E-Gravel-Bike-Kauf auf jeden Fall achten solltet, was dem Fahrspaß einen Strich durch die Rechnung macht und was uns besonders positiv überrascht hat.


2. Die Vielseitigkeit schwankt
Nicht jedes E-Gravel-Bike ist das Do-it-All-Bike, wie aus dem Bilderbuch. Die Vielseitigkeit ist einer der am häufigsten versprochenen Vorteile von E-Gravel-Bikes – doch nicht jedes Modell deckt das gleiche Einsatzspektrum im gleichen Maße ab. Manche Bikes wie das Canyon Commuter oder Riese & Müller UBN Five fühlen sich nur auf Asphalt so richtig wohl, andere wie das Moustache Dimanche meistern auch grobe Schotterpisten oder sogar Trails. Nur wenige wie das Canyon Grizl:ONfly können auf allen Untergründen glänzen. Hier spielen Reifenbreite und -profil sowie Dämpfungssysteme eine ausschlaggebende Rolle, denn ohne Grip, Komfort und Bike-Kontrolle endet der Offroad-Spaß schnell im nächsten Graben.
3. Sicherheit steckt im Detail
Doch nicht nur Grip und Offroad-Kontrolle entscheiden über die Sicherheit auf dem E-Gravel-Bike. Ebenso entscheidend sind die Bremsen, die bei allen Bikes im E-Gravel-Bike Test Fahrer, Bike und Zusatzgewicht zuverlässig stoppen konnten. E-SUVs, wie das Specialized Turbo Tero X, bieten dabei dank größerer Bremsscheiben, breiterer Reifen und weicher Frontfederung ein deutlich kräftigeres und stabileres Bremsverhalten.
Im Stadtverkehr ist die Sichtbarkeit und die entsprechende Beleuchtung besonders wichtig. Manche Bikes, wie das Canyon Grizl:ONfly oder das Riese & Müller UBN Five, kommen bereits mit einer vollwertigen Beleuchtungsanlage, die auch für Nachtfahrten ausreicht. Andere, wie das Canyon Commuter:ONlfy, setzen auf schwächere Leuchten, die mehr der Sichtbarkeit dienen.



4. Das Spiel mit der Sportlichkeit
Zu viel des Guten ist allerdings auch kein Heilmittel, denn durch zu breite, grobstollige Reifen sowie große Luft-Federgabeln und Dämpfer wie am Specialized Turbo Tero X leiden die Sportlichkeit und das Gewicht. Diese sind eng miteinander verknüpft. Während manche Modelle wie das BMC URS AMP LT mit unter 15 Kilogramm beinahe das Fahrgefühl eines klassischen Gravel-Bikes bieten, bringen andere, wie das Riese & Müller UBN Five, mit größerem Akku und massiverem Rahmen über 20 Kilogramm auf die Waage. Das spürt man vor allem jenseits der 25 km/h, wenn der Motor nicht mehr unterstützt, oder beim Hochtragen des Bikes in die Wohnung im zweiten Stockwerk. Hier unterscheiden sich E-SUVs sehr deutlich von E-Gravel-Bikes, da sie durch ihr Gewicht, den Rollwiderstand der Reifen und die ineffiziente Dämpfung deutlich an Sportlichkeit einbüßen.



5. Das Motorsystem bestimmt den Charakter des Bikes
Das Motorsystem spielt eine zentrale Rolle: Von kompakten Light-Motoren mit einem sanft unterstützenden Drehmoment von 50 Nm bis hin zu kraftvollen Full-Power-Antrieben mit 85 Nm reicht die Spanne in unserem E-Gravel-Bike Test. Leichte Systeme wie der TQ-HPR50 oder Specialized SL 1.2 bieten dabei immer noch ausreichend Unterstützung, um sich an steilen Anstiegen nicht komplett verausgaben zu müssen. Kraftprotze wie der Shimano EP8 oder der ZF CentriX sind für den E-Gravel-Einsatz beinahe schon overpowered und schießen einen auch ohne Eigenleistung den Berg rauf. Es wäre gelogen zu sagen, dass das keinen Spaß macht 😉.



6. Nicht nur die Akkukapazität bestimmt die Reichweite
Doch was nicht aus den Beinen kommt, steckt im Unterrohr. Die Akkukapazität ist ein entscheidender Faktor bei der Frage, wie weit man tatsächlich kommt. Und diese liegt mit durchschnittlich 391 Wh bei E-Gravel-Bikes im Testfeld deutlich unterhalb von Full-Power-Systemen wie z. B. E-SUVs, die gut und gerne doppelt so große Akkus verbaut haben. Das zeigt sich allerdings auch auf der Waage!
Ein starker Motor mit kleinem Akku sieht auf dem Papier super aus: viel Power, geringes Gewicht! Das kann in der Praxis jedoch schnell zur Enttäuschung werden, wenn man sich von Steckdose zu Steckdose hangeln muss. In einem unserer Tests mit 83 kg schwerem Fahrer und ordentlich Höhenmetern ging dem ROSE BACKROAD Plus EQ im Turbo Modus bereits nach gut 30 km die Puste aus. Daher gilt: Hohe Reichweite, geringes Gewicht, starke Unterstützung – pick two!
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Akku-Entnahme. Fünf von neun Bikes aus dem Testfeld haben einen fest verbauten Akku und müssen zum Laden an eine Steckdose gebracht werden. Von den E-Gravel-Bikes bieten nur das Riese & Müller UBN Five und das Ultima Mobility eGRAVEL YIN die Möglichkeit, den Akku außerhalb des Bikes zu laden. Das kann beim restlichen Testfeld zum Problem werden, wenn man im fünften Stock wohnt und keine Lademöglichkeit z. B. in einer Garage oder Radkeller hat. Auch Pendler und Pendlerinnen, die während der Arbeitszeit zwischenladen möchten oder müssen, stehen dadurch vor einer Herausforderung. Zusätzlich gekaufte Range Extender können das Problem in manchen Fällen so verschieben, dass man es zur nächsten Steckdose schafft. Ein Allheilmittel sind sie mit ihrer – im Vergleich zum Hauptakku – oft nur halb so großen Kapazität jedoch nicht.
Ein fest verbauter Akku kann in manchen Situationen echt zum Dealbreaker werden!


Über 6.000 € kosten die Bikes im Schnitt. Ein Fahrraddiebstahl wird so zur echten Katastrophe! Bikes wie das Canyon Grizl:ONfly CF Daily oder das Riese Müller UBN Five kommen daher mit vorinstallierten Schutz- und Ortungssystemen, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Die GPS-Tracking-Option ist bei beiden Anbietern im ersten Jahr kostenlos. Im Anschluss muss allerdings in beiden Fällen ein Abo für 4,99 € im Monat abgeschlossen werden.


7. Im Alltag zählt, was funktioniert
Im Alltagseinsatz spielt die Usability eine besondere Rolle. Dabei dreht es sich nicht nur darum, ob sich das Bike intuitiv bedienen lässt, sondern auch, ob es praktische Features gibt, die den Alltag erleichtern. Zum Beispiel ein Ladeport fürs Smartphone wie am Riese & Müller UBN FIVE oder auch einfache, funktionale Features wie ein helles Licht mit Fernlichtfunktion oder ein Gepäckträger mit QL 3.1-Mounts am Canyon Grizl:ONfly. An sportlich orientierten E-Gravel-Bikes wie dem BMC URS AMP LT fehlen oft nützliche Features wie Mounts für einen Gepäckträger oder eine Ständeraufnahme. Das schränkt den Einsatzbereich ein und erschwert das Nachrüsten deutlich. Auch das verwendete Rahmenmaterial kann die Handhabung im Alltag erleichtern oder erschweren. Vier von neun Bikes setzen auf einen Rahmen aus Carbon. Nicht zufällig sind das auch die vier leichtesten Bikes im Vergleich. Jedoch überlegt man es sich besser zweimal, ob man seinen sportlichen Flitzer in einen zugestellten Fahrradständer am Hauptbahnhof reinquetscht und ein schweres Kettenschloss über den Rahmen wirft. Denn anders als Aluminium oder Stahl verträgt ein Carbon-Rahmen Stöße und Schläge deutlich schlechter.
8. Gepäckträger und Gepäckträgerchen
Auch die Zuladung ist ein wichtiges Kriterium: Wer sein E-Gravel-Bike für lange Touren oder den Arbeitsweg nutzen will, braucht die Möglichkeit, Taschen oder Gepäckträger zu montieren. Hier unterscheiden sich die Bikes zum Teil extrem – manche Modelle, wie das BMC URS AMP LT sind als Sportgeräte konzipiert, andere kommen schon ab Werk mit stabilem Gepäckträger oder sogar einer Anhängerfreigabe wie das Canyon Commuter:ONfly.



Gepäckträger ist allerdings nicht gleich Gepäckträger. Der Unterschied liegt vor allem in der maximalen Zuladung und den Befestigungsoptionen. Erstere schwankt im Testfeld zwischen 15 kg am ROSE BACKROAD Plus EQ und 25 kg am Moustache Dimanche. Wer einen echten Packesel sucht, sollte sich also im Vorfeld informieren, was der Hersteller freigibt. Als Befestigungssystem konnte das Ortlieb Quick-Lock 3.1-System durch besonders einfache Bedienung und sicheren Halt von sich überzeugen. Das BMC URS AMP LT und das Ultima Mobility eGRAVEL YIN bieten als einzige keine Anschraubpunkte für einen Gepäckträger. Für den sportlichen Einsatz bieten sich Bikepacking-Taschen an, die das Gewicht auf viele Punkte am Rahmen verteilen und so das Handling weniger negativ beeinflussen.
9. Für optimalen Komfort zählt nicht nur der Federweg
Besonders auf längeren Touren und auf unebenen Untergründen wird der Komfort zum Must-have für langfristigen Fahrspaß. Die richtigen Reifen, ein durchdachtes Dämpfungssystem und eine entsprechende Rahmengeometrie können Wunder bewirken. In unserem E-Gravel-Bike Test war der Sweetspot aus Rollwiderstand, Grip und Dämpfung bei 45 mm Reifenbreite erreicht. Hier konnten die am Canyon Grizl:ONfly Daily verbauten Schwalbe G-One Overland Reifen als sehr gute Allrounder überzeugen. Die Sitzposition ist im besten Fall so ausgeglichen, um entweder komfortabel und aufrecht oder, wenn man möchte, auch sportlich effizient zu sein. Das Ultima Mobility eGRAVEL YIN enttäuscht hier mit einer deutlich zu gestreckten Sitzposition, die auf längeren Touren unbequem werden kann. Auch die Ergonomie der Kontaktpunkte im Cockpit und am Sattel spielen eine entscheidende Rolle beim Wohlbefinden auf dem Bike. Hier sind individuelle Bedürfnisse besonders ausgeprägt und das heißt immer: Probieren geht über studieren!



In puncto Dämpfung bietet das Testfeld alles von non existent wie am Canyon Commuter:ONfly bis zu butterweich am Specialized Tero X – die beiden extremen Einzelgänger im Test. Allerdings gibt es auch bei E-Gravel-Bikes große Unterschiede. Leichte Elastomer-Federungen im Vorbau sorgen für ein geringes Zusatzgewicht, können in Sachen Dämpfung und Handling aber nicht mit Federgabeln oder komplexeren Dämpfungssystemen wie im Specialized Creo 2 oder BMC URS AMP LT mithalten. Ein weiterer Punkt ist die Ausgeglichenheit der Dämpfung zwischen Front und Heck. Eine federnde Sattelstütze wie im Canyon Grizl:ONfly oder ein Federelement im Rahmen wie am BMC bringen Komfort ans Heck und entlasten die Wirbelsäule.
10. Am Ende begeistert, was Spaß macht
Selbst am Pendel-Bike für den Alltagsnutzen sollte der Fahrspaß nicht zu kurz kommen. Egal ob als Motivator, um morgens nicht doch zum Autoschlüssel zu greifen, oder einfach nur aus Lust am Biken. Fahrzeit ist gleich Lebenszeit, und ein Bike, das einem beim Fahren ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ist in der Regel das Richtige. Und natürlich spielt auch die Optik eine Rolle: Von cleanen, unauffälligen Designs, sportlichen Bikes, die kaum als E-Bike zu erkennen sind, bis hin zu bulligen Rahmen mit funktionaler Optik und mächtigen Akkus ist alles dabei.



E-Gravel-Bikes schließen die Lücke zwischen schweren, unsportlichen E-SUVs und urbanen Commutern, die für Gravel-Touren zu wenig Grip und Komfort bieten. Sie vereinen ein extrem breites Einsatzgebiet – von der täglichen Fahrt zur Arbeit bis hin zu mehrtägigen Abenteuern. Einige Bikes im E-Gravel-Bike Test schaffen es, in allen Situationen zu überzeugen und ein ausgeglichenes Handling zu liefern. Dafür setzen sie auf ein geringes Gewicht, hohen Komfort, ein auf den Gravel-Einsatz angepasstes Motorsystem sowie eine durchdachte Ausstattung und clevere Features.
Tops und Flops – Die spannendsten High- und Lowlights aus unserem E-Gravel-Bike Test
Tops










Flops






Was ist das beste E-Gravel-Bike? Die Testergebnisse, der Testsieger und Kauftipp
BMC URS AMP LT TWO

Das BMC URS AMP LT TWO ist mit 9.999 € das teuerste und mit 14,52 kg das leichteste Bike im E-Gravel-Bike Test, konzipiert für sportliche Abenteuer statt Alltagstauglichkeit. Der dezente TQ-Motor mit 50 Nm bietet natürliche Unterstützung, verlangt aber aktives Mitpedalieren, während das geringe Gewicht auch Fahrten ohne Motor angenehm macht. Wer ein vielseitiges Pendler-Bike sucht, ist hier fehl am Platz. Doch für Gravel-Enthusiasten und Bikepacker mit Performance-Anspruch bietet das BMC ein einzigartiges, dynamisches Fahrerlebnis, das extrem nah an das eines analogen Gravel-Bikes herankommt.
Canyon Commuter:ONfly 7

Das Canyon Commuter:ONfly 7 ist mit 3.499 € das günstigste Bike im Test und richtet sich an urbane Pendler und Pendlerinnen, die ein voll ausgestattetes E-Bike mit entnehmbarem Akku, Schutzblechen und Gepäckträger suchen. Der FAZUA Ride 60-Motor liefert harmonische und ausreichend kräftige Unterstützung für den Stadtverkehr, während die direkte Lenkung und das geringe Gewicht von 18,24 kg für ein agiles Fahrgefühl sorgen. Allerdings geht das auf Kosten des Komforts und der Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten oder Offroad-Abenteuern. Wer ein reines City-Bike mit Stil und praktischer Ausstattung sucht, wird hier fündig, doch für Gravel-Abenteuer oder sportliches Fahren ist das Canyon Commuter:ONfly 7 nicht die beste Wahl.
Moustache Dimanche 29.4 EQ

Das Moustache Dimanche 29.4 EQ ist mit 4.899 € das zweitgünstigste Bike im Test und bietet sehr hohen Fahrspaß sowie eine ausgezeichnete Offroad-Performance. Das verspielte Handling sorgt in Kombination mit breiten MAXXIS-Reifen, einer Dropper Post und einem gedämpften Vorbau für maximale Kontrolle auf Schotter, leichten Trails und Asphalt. Gleichzeitig wird es durch Schutzbleche, Gepäckträger und Licht alltagstauglich – Nur der nicht entnehmbare Akku in Kombination mit dem etwas höheren Gewicht von 19,4 kg und der unpraktisch platzierte Ladeport trüben die Usability. Wer das Moustache zum Laden nicht in die Wohnung tragen muss, bekommt allerdings ein sehr vielseitiges, agiles E-Gravel-Bike zu einem fairen Preis, das einem garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
ROSE BACKROAD Plus EQ

Das ROSE BACKROAD Plus EQ kombiniert den kräftigsten Motor im E-Gravel-Bike Test, den Shimano EP8-Motor mit 85 Nm, mit einem eher kleinen, fest verbauten 360-Wh-Akku. Die Kombination aus starkem Motor, sportlicher Sitzposition und dem vergleichsweise geringen Gewicht von 17,22 kg sorgt für einen unvergleichlichen Schub – perfekt, um auf dem Arbeitsweg oder bei Abenteuertouren ordentlich Tempo zu machen. Doch Vorsicht: Im Turbo-Modus schmilzt die Akkuladung schnell dahin. Die umfangreiche Ausstattung mit Lichtern, Schutzblechen und Gepäckträger-Rails macht das BACKROAD alltagstauglich, allerdings zeigt das Bike Schwächen beim Komfort auf groben Gravel-Pisten. Insgesamt gibt sich das ROSE BACKROAD Plus EQ so als sehr schnelles E-Gravel-Bike fürs Pendeln und für Touren auf befestigten Wegen.
R&M UBN Five Commute

Das stylische Riese & Müller UBN Five Commute ist mit 20,82 kg das schwerste E-Gravel-Bike im Test, sorgt mit seinem entnehmbaren 430-Wh-Akku aber auch für Flexibilität bei der Ladeplatzwahl. Mit seinem FAZUA Ride 60-Motor mit 60 Nm bietet es kräftige Unterstützung auch mit voll beladenem Gepäckträger. Der digitale Diebstahlschutz RX Connect mit GPS-Tracking, die 40 mm schmalen, wenig profilierten Reifen und das verbaute Lichtsystem machen es hervorragend für den Einsatz in der City und auf den Radwegen außerhalb der Stadt. Für echte Gravel-Abenteuer empfiehlt sich ein Reifen-Upgrade mit mehr Grip.
Specialized Turbo Tero X 5.0

Als einziges E-SUV im Test vereint das Specialized Turbo Tero X 5.0 die Vorteile eines voll ausgestatteten E-Mountainbikes: viel Federweg, breite MTB-Reifen mit sattem Grip, flacher Lenker, aufrechte Sitzposition und eine absenkbare Sattelstütze. Das sorgt für maximalen Komfort und Sicherheit – egal ob auf rauen Gravel-Pisten, Mountainbike-Trails oder im Alltag. Sportliche Sprints über 25 km/h? Bei 27,42 kg Gesamtgewicht und hohem Rollwiderstand eher kein Vergnügen – ebenso wenig wie Tragepassagen über Treppen oder Baumstämme. Dafür überzeugt das Tero X als echtes Packmuli, das selbst mit viel Gepäck ein souveränes und stabiles Fahrgefühl bewahrt – die perfekte Wahl für alle, die Komfort und Offroad-Abenteuer verbinden wollen.
Ultima Mobility eGRAVEL YIN SPORT

Das Ultima Mobility eGRAVEL YIN SPORT beeindruckt mit einem auffälligen Design, innovativer Blattfedergabel und starkem ZF CentriX-Motor mit 75 Nm und 504-Wh-Akku. Gleichzeitig bleibt es mit 17,66 kg aber angenehm leicht. Für 7.238 € erhält man ein technisches Statement für sportliche Touren. Doch die Kombination aus einem kraftvollen und zeitweise lauten Motor, gestreckter Sitzposition und einem etwas schwammigen Handling fühlt sich nicht immer stimmig an – dem Fahrverhalten wird so die Natürlichkeit geraubt. Ein kürzerer Vorbau könnte das Handling spürbar direkter machen und die Sitzposition entspannen. Ohne Gepäckträgeraufnahme bleibt leider auch der Alltagsnutzen etwas auf der Strecke. So bleibt es ein ziemlich sportlich ausgerichtetes E-Gravel-Bike mit außergewöhnlicher Rahmensilhouette, starkem Motor und großem Akku, dem der rote Faden fehlt.
Testsieger: Canyon Grizl:ONfly CF Daily

Manchmal will man alles – und genau das liefert das Canyon Grizl:ONfly CF Daily. Gleichzeitig bleibt es sowohl beim Gewicht von 17,68 kg als auch beim Preis von 5.499 € unter dem Testfeld-Durchschnitt! Es pendelt mühelos mit dir durch die Stadt, trägt dein Gepäck auf Touren und reißt dich am Wochenende aus der Komfortzone, wenn der Asphalt plötzlich in Schotter übergeht. Ein Bike, das keine Kompromisse macht und sich nicht zwischen Alltag und Abenteuer entscheiden muss. Der Schlüssel dazu? Eine durchdachte Ausstattung, hervorragender Komfort durch Federgabel und Sattelstütze und viele clevere Features, die Funktion und Fahrspaß auf beeindruckende Weise verbinden. Eine bessere Allround-Performance konnte kein Bike im Testfeld liefern. Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Testsieg!
Kauftipp: Specialized Creo 2

Das 8.500 € teure Specialized Creo 2 ist zunächst eins: eine echte Spaßmaschine! Mit 15,78 kg ist es das mit Abstand leichteste vollausgestattete Bike im Vergleichstest. Das intuitive, sportliche Handling, die sehr hohe Verarbeitungsqualität und das ausgereifte Motorsystem machen es out of the box zu einem hervorragenden E-Gravel-Bike, das sich super natürlich bewegen lässt und im Punkt Fahrspaß selbst den Testsieger schlägt. Nur hinsichtlich Usability und natürlich dem Preis muss es sich dem Canyon Grizl:ONfly CF Daily geschlagen geben. Es ist perfekt geeignet für sportliche Ausfahrten und Gravel-Abenteuer. Wer mit dem Creo 2 pendeln möchte, kann – im Gegensatz zu anderen, sportlich ausgerichteten E-Gravel-Bikes – Gepäckträger, Licht und Schutzbleche nachrüsten und erhält so ein Bike, das auch noch voll bepackt massig Fahrspaß bietet. Ein verdienter Kauftipp!
Fazit
E-Gravel-Bikes bieten eine gelungene und spannende Mischung aus Freiheit, Fahrspaß und Funktion – aber nicht jedes Modell hält, was es verspricht. Die verbauten Antriebssysteme unterscheiden sich deutlich in Kraft und Natürlichkeit der Unterstützung. Wer leichtfüßig über Schotter fliegen will, muss auf Gewicht, Handling und die Sitzposition achten. Komfort? Oft unterschätzt, aber entscheidend für lange Touren. Und dann ist da noch die Frage: Alltagsnutzen, pures Abenteuer oder beides? Die Wahl des perfekten Bikes ist kein Zufall und steht und fällt mit der Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben.





Words & Photos: Jan Richter