
Preis: 4.999 € | Motor: Shimano EP8 / 360 Wh | Hersteller-Website
Wer sich schon einmal mit Gravel-Bikes auseinandergesetzt hat oder begeisterte Gravel Aficionados im Bekanntenkreis hat, ist womöglich an dem Begriff „BACKROAD“ nicht vorbeigekommen. Das ROSE BACKROAD und sein motorisierter Bruder, das BACKROAD Plus, erfreuen sich sowohl in der analogen als auch in der E-Gravel-Szene großer Beliebtheit – zurecht? Das Bike des deutschen Herstellers soll ein vielseitiger Alleskönner sein und Reiseabenteuer bis hin zu den Alltags-Pendelrouten alles unter die Räder nehmen.
Wir haben das EQ-Modell mit Rennradlenker gewählt, das wie alle Varianten mit einem Shimano EP8-Motor ausgestattet ist. Wenn ihr tiefer in die Welt der E-Bike-Motoren einsteigen und mehr erfahren wollt, kann unser Motoren-Vergleichstest interessant für euch sein. Mit 85 Nm Drehmoment liefert der EP8 auf dem Papier die stärksten Leistungsdaten im Testfeld. EQ steht für Equipped: Gepäckträger, Mittelständer, Lichtsystem und – ganz wichtig für den feinen Anzug – Schutzbleche sind enthalten.


Kombiniert wird der Motor mit einem im Carbon-Rahmen integrierten, nicht entnehmbaren 360-Wh-Akku. Das bedeutet, dass ihr das Bike zum Laden in die Garage mit Steckdose oder Wohnung nehmen müsst. Die Kapazität scheint im Vergleich zum Testfeld-Durchschnitt von ca. 436 Wh etwas begrenzt, besonders wenn man bedenkt, dass der kräftige Motor mit 85 Nm auch mehr Energie verbraucht – der Tour-de-France-Profi kommt ja auch kaum ohne Kohlenhydrate als Energielieferant aus. Das Shimano-Display ist zwar eher old school und wirkt etwas aus der Mode gekommen, vereint dafür aber Display und Steuerung in einem Gerät – praktisch. Einzig der Power-Button stellt eine kleine Herausforderung dar: Er fügt sich wie ein Chamäleon auf der Unterseite des Oberrohrs ein und fungiert so als kleines Hindernis für Gelegenheitsdiebe. Einmal gefunden, geht die Betätigung dann aber leicht von der Hand. Wir haben das 5.000-€-Bike für euch im Vergleichstest der besten E-Gravel-Bikes 2025 unter die Lupe genommen und verraten, ob es mit seinen 17,22 kg nur auf dem Papier Muskeln zeigt.

ROSE Backroad Plus EQ
4.999 €
Technische Daten
Motor Shimano EP8 85 Nm
Akku Shimano 360 Wh
Display Shimano SC-E5003
Bremse Shimano GRX 180/160 mm
Schaltung Shimano GRX RD-RX812 1×11
Licht Litemove SE-150
Reifen Schwalbe G-One 40 mm
Federungungssystem (v/h) SR Suntour GVX32 60 mm
Gepäckträger ROSE 15 kg
Technische Details
Größen XS S M L XL
Gewicht 17,22 kg
Zul. Gesamtgewicht 120 kg
Besonderheiten
Mit 85 Nm stärkster Motor im Test



Das ROSE BACKROAD Plus EQ im Test – Alles nur Show oder echte Kraft?
Nie wieder zu spät zum Meeting! Der etwas in die Jahre gekommene, aber weiterhin bewährte Shimano EP8 hat Bums, und zwar ordentlich! Dabei ist er als stärkster Motor im Test in Sachen Optik nicht größer als der SX Light-Motor von Bosch, was für eine cleane Integration im Bike sorgt! Doch zurück zur Performance: Stellt euch vor, ihr seid entspannt auf dem Weg zur Arbeit, bis ein Blick auf die Uhr euch schockt – das wichtigste Meeting eures Lebens steht auf dem Spiel! Also: Level up, Boost-Modus on! Ein kurzer Griff zur zentral auf dem Vorbau platzierten Display-Remote-Unit. Wumms, der Shimano EP8 schiebt an wie ein Porsche Taycan mit aktivierter Launch Control – natürlich nur bis 25 km/h! 😉 Das Meeting verpasst man so sicher nicht. Wenn auch nicht 100 % schweißfrei, aber auf jeden Fall frischer als mit einem Canyon Commuter:ONfly 7 oder sogar dem Testsieger, dem Canyon Grizl:ONfly CF Daily.



Das Problem dabei? Endorphingeladen durch den eingebauten Rückenwind muss man aufpassen, den Akkustand nicht zu vergessen. Denn viel Muskelkraft bzw. Power zieht viel Energie, sodass der 360 Wh-Shimano-Akku im Boost-Modus auch schnell zur Neige geht. Nach dem rechtzeitig erreichten Meeting und Arbeitstag bleibt jetzt endlich Zeit für Entspannung. Eine Entdeckungstour gefällig? Kein Problem mit dem BACKROAD! Tritt man etwas mehr aus eigener Kraft in die Pedale, lässt sich die Reichweite deutlich erweitern. Dank der harmonischen Fahreigenschaften in den unteren Unterstützungsmodi sind längere Touren auch problemlos machbar – ideal für eure Wochenendausflüge oder spontane Abenteuer vor der Haustür, bei denen die Zeit endlich mal keine Rolle spielt. So reicht der Akku auch für das ein oder andere Bikepacking-Abenteuer – es sei denn, man verirrt sich auf dem Weg zur nächsten Berghütte ohne Lademöglichkeit. Planen und Laden sind daher essenziell.

Damit ihr das Zeitvergessen genießen könnt – ohne dunkles Erwachen – braucht man Licht! Die Lichter am ROSE BACKROAD Plus EQ sind zwar nicht so elegant integriert wie beim Canyon Grizl:ON CF Daily, erfüllen aber zuverlässig ihren Zweck. Sie lassen sich bequem über einen Knopf am Display steuern und sorgen dafür, dass man sieht und gesehen wird. Für Abenteuer weniger entscheidend, aber auf dem Weg zur Arbeit mit cleanem Outfit unverzichtbar: die Schutzbleche. Sie überzeugen mit solider Integration – nichts klappert und sie halten eure Rückansicht und den Meeting-Stuhl zuverlässig sauber.


Praktisch: Der stabile Ständer hält das Bike sicher, selbst mit Gepäck an Bord. Genau das, was man braucht, wenn man nach dem schnellen Einkauf an der Ecke noch einen Zwischenstopp bei euren best Friends einlegt. Dabei sollte man jedoch immer ein Auge auf sein BACKROAD haben, denn smarte Diebstahlschutzlösungen wie beim Riese & Müller UBN Five commute oder dem Bosch ConnectModule vom Canyon Grizl:ONfly CF Daily sucht man vergeblich.



Hunger und Durst? Nicht nur der Motor des ROSE BACKROAD Plus EQ braucht Energie für seine Muskeln. Für eure proteinreichen Lebensmittel & Co. sind die Gepäckträger-Rails mit 7,5 kg pro Seite, schnell mit ein paar Satteltaschen bestückt. Gleichzeitig bietet das E-Gravel-Bike zahlreiche Anschraubpunkte, die für die nötige Hydration auf Mikro- oder Makro-Abenteuern sorgen und ausreichend Platz schaffen für zwei Trinkflaschen und Bikepacking-Equipment. Dank Gepäckträger und Taschenlösungen könnt ihr sogar Isomatte, Schlafsack und Zelt transportieren. Besonders praktisch: die Anschraubpunkte am Oberrohr – ideal für Snacktaschen, um unterwegs eine Banane oder einen Riegel zu verhaften.


Ahhhhh uuuhhh ahhhh! So hört sich der Rider auf dem ROSE BACKROAD Plus zum Glück nicht an – aber auf eine weiche Matratze wie beim Specialized Turbo Tero X 5.0 kann man hier nicht hoffen. Das Dämpfungskonzept des ROSE BACKROAD Plus EQ zeigt zwei Gesichter: Die 40 mm breiten Reifen schlucken kleine Vibrationen effektiv. Bei kräftigeren Schlägen merkt man jedoch, dass der Carbonrahmen einen Teil der Vibrationen an den Fahrer weiterleitet. Bikes wie das Canyon Grizl:ONfly CF Daily oder das BMC URS AMP LT TWO mit effektiven Dämpfungssystemen bieten hier spürbar mehr Komfort. Dafür spielt das ROSE seine Stärken aus, wenn man über 25 km/h hinaus tritt: Hier geht keine Energie in einem Dämpfer verloren, und man spürt, wie direkt die Kraft auf die Straße übertragen wird.


Setzt man sich aufs ROSE BACKROAD Plus EQ, fällt die sportlich gestreckte Sitzposition auf, unterstützt durch den 90 mm langen Vorbau. Sie bleibt zwar bequem, führt aber dazu, dass das Handling weniger wendig wirkt – besonders bei schnellen Lenkimpulsen, fühlt sich hier weniger verspielt an als Bikes wie das Moustache Dimanche 29.4 oder das BMC URS AMP LT TWO. Hier ist der Griff zu einem etwas kürzeren Vorbau empfehlenswert, den wir schon beim ROSE BACKROAD Plus-Test für das GRAN FONDO Magazin gefahren sind. Dafür glänzt das ROSE auf lang gezogenen, schnellen Abfahrten mit beeindruckender Laufruhe. In hektischen Situationen, bleibt das Handling gut kontrollierbar, vermittelt aber aufgrund der Körperhaltung weniger Sicherheit als Modelle wie das Canyon Grizl:ONfly CF Daily oder das Specialized Turbo Creo 2.
Back to the Road bzw. zu ruhigerem Gelände. Das ROSE BACKROAD Plus EQ ist ein vielseitiges Bike, mit dem man Bikepacking-Abenteuer erleben und sorglos zur Arbeit pendeln kann. Das Konzept geht für uns auf, und der Motor zeigt nicht nur auf dem Papier seine Muskeln, sondern auch wenn man schnell von A nach B kommen muss!

Für wen ist das ROSE BACKROAD Plus EQ?
Das ROSE BACKROAD Plus EQ ist die Wahl für Pendler und Neulinge, die ein vielseitiges, zuverlässiges Rad suchen, das urbane Pflichten und Abenteuer meistert. Ausgestattet mit Gepäckträger-Rails, Schutzblechen und integrierten Lichtern lassen sich diese Touren unbeschwert bestreiten.
Der Shimano EP8-Motor, der stärkste im Testfeld, eignet sich für Fahrer und Fahrerinnen, die sich eine stärkere Unterstützung auf ihren Arbeitswegen und Erkundungstouren wünschen. Bergauf shuttelt es einen mit Leichtigkeit – ideal für Rider, die ihre Strecken mit Fahrspaß, aber ohne allzu großes Schweißvergießen genießen möchten.
Vor allem auf befestigten Wegen spielt das ROSE seine Stärken aus: Voll beladen bleibt es in Kurven stabil und sorgt bei schnellen Abfahrten für Sicherheit und Kontrolle. Einschränkungen zeigt es im Vergleich zum Testfeld lediglich auf grobem Schotter – hier fehlt es an Dämpfung und Komfort. Wer also ein abenteuerliches Bike für unwegsameres Gelände sucht, sollte sich doch mal das BMC AMP LT TWO anschauen.
Fahreigenschaften
SICHERHEITSEMPFINDEN
- niedrig
- hoch
MOTORPERFORMANCE
- niedrig
- hoch
STABILITÄT
- nervös
- laufruhig
HANDLING
- herausfordernd
- intuitiv
Alltagstauglichkeit
- niedrig
- hoch
FAHRSPAß
- niedrig
- hoch
VIELSEITIGKEIT
- niedrig
- hoch
KOMFORT
- straff
- komfortabel
Einsatzgebiet
Pendeln
Abenteuer
Everyday
Eisdiele
Fazit zum ROSE BACKROAD Plus EQ
Der Spagat zwischen Pendeln und Entdecker-Bike gelingt dem ROSE BACKROAD Plus EQ. Mit einem durchdachten Gesamtkonzept, das auf Radreisen und den Alltag abgestimmt ist, überzeugt es durch viele Anschraubpunkte, Schutzbleche und vormontierte Lichter. Der Shimano EP8-Motor, der stärkste im Test, lässt nicht nur auf dem Papier die Muskeln spielen und sorgt für ordentlich Fahrspaß. Allerdings muss man beim Komfort Abstriche machen – die steife Bauweise und das fehlende Dämpfungssystem schränken das Bike auf grobem Untergrund ein. Für Abenteurer, die hauptsächlich auf befestigten Wegen unterwegs sind, bleibt es dennoch eine gute Wahl.

Tops
- sehr starker Motor
- viele Anschraubpunkte für Gepäck

Flops
- wenig Komfort
- nicht entnehmbarer Akku
Mehr Informationen findet ihr unter ROSE.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Gravel-Bike 2025 – Die spannendsten Modelle im großen Vergleichstest
Alle Bikes im Test:
BMC URS AMP LT TWO, Canyon Commuter:ONfly 7, Canyon Grizl:ON Daily, Moustache Dimanche 29.4 EQ, Riese & Müller UBN Five commute, ROSE BACKROAD Plus EQ, Specialized Turbo Creo 2 Expert, Specialized Turbo Tero X 5.0, Ultima Mobility eGRAVEL YIN SPORT.
Words: Robin Ulbrich Photos: Jan Richter