Klein, faltbar und elektrisch – klingt nach der perfekten Kombination für Pendler in der Stadt! Das Ahooga Max will stylisches Design, E-Antrieb und praktische Features in einem robusten Paket vereinen. Doch welche Performance bietet das belgische Faltrad im Alltag? Wir haben das Ahooga Max Falt-Bike getestet und verraten euch, wie es sich im Stadtdschungel schlägt.
Ahoo-whaaat? Ahooga – klingt wie ein lustiger Ausruf, ist aber tatsächlich ein lautmalerisches Wort, das den Klang einer Autohupe aus den 1920er-Jahren imitiert. Ein unvergessener Sound, der schnell zum Symbol für Überraschung und Begeisterung wurde – Eigenschaften, die sich auch der belgische Bike Hersteller Ahooga auf die Fahne geschrieben hat. Die 2015 gegründete Marke hat sich seitdem fast ganz der Entwicklung von Falträdern verschrieben. Mit dem neuen Ahooga Max soll nun frischer Wind in den städtischen Verkehr gebracht werden. Trotz des Gewichts von 20 kg ohne Tasche und Range Extender besticht das Max durch seine kompakten Faltmaße von nur 73 x 70 x 44 cm. Übrigens: Ohne Ständer und Gepäckträger lässt sich das Gewicht sogar auf 19,3 kg drücken. Preislich startet das Ahooga Max bei 3.499 €. Wie es sich im Alltag bewährt, haben wir im Test herausgefunden.
Das Ahooga Bike im Detail – Was macht das Ahooga Max E-Faltrad so besonders?
Ahooga setzt auf ein durchdachtes Design mit zwei Rahmendreiecken, die im Hinterbau sowie im Hauptrahmen für zusätzliche Stabilität und ein definiertes Fahrgefühl sorgen sollen. Bei vielen Falträdern ist es schwierig, den Hauptrahmen steif genug auszulegen und gleichzeitig einen kompakten Falt-Mechanismus zu realisieren. Ahooga hat dieses Problem durch ein zweigeteiltes Unterrohr gelöst. Angetrieben wird das Ahooga Max von einem BAFANG-Frontmotor mit 250 W Maximalleistung, der über einen 248-Wh-Akku im Oberrohr mit Strom versorgt wird. Wenn das Bike zusammengefaltet ist, kann der Akku zum Laden entnommen werden. Alternativ kann das Ladekabel direkt am Bike in den Ladeport am Steuerrohr eingesteckt werden. Für mehr Reichweite gibt es den optionalen 180-Wh-Range Extender, der allerdings etwas fummelig mit Klettbändern am Oberrohr befestigt wird und beim Zusammenklappen oft im Weg ist. Der Range Extender ist im Shop für 379,95 € erhältlich und erhöht die Gesamtkapazität auf 428 Wh.
Gesteuert wird das Motorsystem über die Remote am Lenker. Sie zeigt anhand farbiger Balken die Unterstützungsstufen und den Akkustand an, wirkt jedoch in ihrer Kunststoff-Haptik weniger hochwertig, was nicht ganz dem Niveau des restlichen Klapprads entspricht und den hochwertigen Gesamteindruck etwas schmälert.
Das Ahooga Max setzt auf die wartungsarme Shimano NEXUS 7-Gang-Nabenschaltung, die weniger Pflege als herkömmliche Kettenschaltungen benötigt und für zuverlässige Gangwechsel sorgt. Verzögert wird über die Shimano-Zweikolbenbremsen, die vorne wie hinten auf 160 mm große Bremsscheiben zugreifen. Das Faltrad rollt auf 2” breiten Schwalbe Big Apple-Ballonreifen, die mit 20”-Durchmesser für den nötigen Komfort sorgen sollen. Die integrierte Beleuchtung fügt sich nahtlos in das Design des Bikes ein: Das Rücklicht befindet sich im hinteren Schutzblech, während die Frontleuchten elegant im Markenlogo am Steuerrohr untergebracht sind. Allerdings ist das Frontlicht eher ein Tagfahrlicht, das einen im Verkehr sichtbar macht, anstelle einer vollwertigen Lampe zum Ausleuchten dunkler Gassen.
Darüber hinaus bietet Ahooga eine Reihe von optionalen Zubehörteilen an, mit denen sich das Faltrad individuell gestalten lässt. Dazu gehören der Max Rear Rack-Gepäckträger für 129,95 €, die Ahooga x Vincita Nash Rack Bag für 149,95 € sowie der Seitenständer für 30,95 €, wie sie allesamt an unserem Test-Bike montiert waren. So erhöht sich der Basispreis des Bikes von 3.499 € um rund 690 €.
Das Ahooga Max Faltrad im Test
Der Zug rollt ein, jetzt muss es schnell gehen! Dazu muss man einfach den Hebel am Steuerrohr und hinter dem Sitzrohr lösen und mit ein paar Handgriffen ist das Bike zusammengefaltet – cool! Das Ahooga Max punktet mit einem intuitiven und schnellen Faltmechanismus. Besonders praktisch sind die einklappbaren Pedale und die Rollen am Hinterbau, mit denen sich das Rad wie ein Trolley bequem schieben oder ziehen lässt – vor allem wenn man den Lenker als Griff aufgeklappt lässt. Das macht die Handhabung in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Aufzug unkompliziert – ohne von anderen Bahngästen schief angeschaut zu werden.
Klappt man das Bike wieder auf, zeigen sich nützliche Features: Die Markierungen an der Lenkerstange helfen dabei, die richtige Position nach dem Faltvorgang sofort wiederzufinden, ohne viel Zeit mit der Justierung zu verlieren. Auch die Schnellspanner am Sattel funktionieren reibungslos und lassen die Sattelhöhe werkzeuglos verstellen.
Steigt man auf und startet seine Fahrt auf dem Ahooga Max-Falt-Bike, fällt sofort die komfortable Sitzposition auf. Dank der 2” breiten Schwalbe-Reifen und des gut gepolsterten Sattels bietet das Ahooga Max ein überraschend hohes Maß an Fahrkomfort – das liegt auch am zusätzlichen Elastomer-Dämpfer der im hinteren Faltmechanismus steckt. Selbst auf Kopfsteinpflaster oder leichtem Gelände dämpfen die breiten Reifen ausreichend, um die Fahrt angenehm zu gestalten. Der BAFANG-Frontmotor unterstützt euch während der Fahrt mit etwas Rückenwind, was gerade bei leichten Anstiegen spürbar ist und für zügiges Vorankommen sorgt. Allerdings zeigt sich auf steilen Anstiegen durch die hecklastige Sitzposition und auf losem Untergrund wie Kies oder Schotter eine Schwäche: Der Front-Nabenmotor neigt hier dazu, durchzudrehen, und man muss das Vorderrad aktiv belasten, um die nötige Unterstützung auf die Straße zu bekommen. Mit seinem integrierten 250-Wh-Akku sind Kurzstrecken, etwa von Wohnung zur Bahn, ideal. Bei längeren Wochenendtouren wird die Reichweite aber zu knapp, weshalb sich hier der Range Extender mit 180 Wh als nützlich erweist.
Die Shimano Nexus Nabenschaltung arbeitet zuverlässig und ist gut gegen Witterungseinflüsse geschützt. Der Drehgriff wirkt zwar etwas oldschool, funktioniert aber ohne Probleme. Für den urbanen Einsatz ist die Übersetzungsbandbreite gut geeignet, bei sehr steilen Anstiegen kommt man jedoch an seine Grenzen. Die Shimano-Bremsen sind standfest und verzögern zuverlässig, auch wenn sie etwas höhere Bedienkräfte benötigen.
Ein tolles Feature ist die praktische Tasche auf dem Heckgepäckträger auf, die sich mit einem einfachen Klicksystem befestigen lässt. So kann man im Alltag kleinere Einkäufe sicher transportieren und die Tasche macht durch ihr schickes Design und dem integrierten Laptopfach auch im Büro eine gute Figur. Für knapp 150 € Aufpreis ist die Tasche unser absoluter Kauftipp – aber daran denken, den Gepäckträger gleich mitzubestellen!
Für wen ist das Ahooga Max Faltrad, für wen nicht?
Das Ahooga Max ist ideal für Pendler, die ein kompaktes und leicht faltbares E-Bike suchen, das sich unkompliziert in den Alltag integrieren lässt. Durch seine kompakte Größe passt es problemlos in kleine Stadtwohnungen, Büroflure oder öffentliche Verkehrsmittel. Somit ist es perfekt für Menschen, die oft zwischen verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln pendeln müssen.
Pendler, die auf ihrem Arbeitsweg oft in hügeligem Gelände unterwegs sind, könnten am Ahhoga Max weniger Gefallen finden, was auf den Frontmotors und der etwas eingeschränkten Gangauswahl der Schaltung zurückzuführen ist. Auch für Personen, die Wert auf ein besonders leichtes Faltrad legen, wird das Ahooga Max mit seinen 20 kg zu schwer sein, um es regelmäßig tragen zu können.
Fazit zum Ahooga Max Faltrad
Das Ahooga Max ist ein praktisches Faltrad mit elektrischer Unterstützung, das sich dank intuitivem Faltmechanismus einfach in den Alltag integrieren lässt und das mit seinen kleinen Packmaßen auch gut in Bus oder Bahn passt. Auf ebenen Strecken bietet es dank der breiten Reifen guten Komfort und solide Unterstützung. Für sehr hügelige Pendelstrecken und auf langen Touren ist es durch die begrenzte Gangwahl und die geringe Akkukapazität weniger geeignet.
Tops
- intuitiver Faltmechanismus
- hoher Fahrkomfort trotz fehlender Federelemente
- praktisches Transportkonzept
Flops
- fummelige Befestigung des Range Extenders
Mehr Infos findet ihr unter ahooga.bike
Words: Benedikt Schmidt, Julian Schwede Photos: Jan Richter, Antonia Feder